Inhalt

Veronica Henely hat alles, was man für ein erfülltes Leben braucht: einen tollen Mann, eine süße Tochter und ein schönes zu Hause. Sie verdient sich ihren Lebensunterhalt als Bestseller-Autorin und kämpft für die Rechte der farbigen Bevölkerung. Als sie eines Tages von einer Tagung aufbricht, wird sie plötzlich in eine grausame Zeit zurückgeworfen…

Fazit

„Antebellum“ ist schon ein seltsamer, aber sehr intensiver Film. Es war irgendwo klar, dass bei den Machern von „Wir“ kein alltägliches Produkt entsteht, aber selbst für deren Verhältnisse ist dies Werk schon irgendwo recht speziell.

Im Grunde passiert über die gesamte Laufzeit nicht sonderlich viel auf dem Schirm und trotzdem bleibt der Zuschauer gefesselt bei der Sache. Der Film mag zwar verwirrend, aber wenig komplex sein und lebt hauptsächlich von Bildern, die unter die Haut gehen. Man drückt den Finger schmerzhaft in die Wunde einer schlimmen Epoche und macht die Nöte seiner Darsteller eindringlich greifbar.

Außerdem lebt der Titel von seinen krassen Gegensätzen und den mehr oder weniger unterschwelligen Anspielungen in der heutigen Zeit. Die Behandlung mag auf den ersten Blick nicht mehr so drastisch wie Einst sein, dennoch sind viele Kommentare verletzend und hier verständlich zum Ausdruck gebracht. Wahrscheinlich haben die Schreiber viele eigene Erfahrungen einfließen lassen und wussten, wie man diese Situation am Besten zum Ausdruck bringt.

Die Schauspieler machten ihre Sache allesamt sehr gut. Die meisten machten nicht nur optisch, sondern von ihrem Spiel eine tolle Figur und mimten die zugewiesenen Rollen glaubwürdig. Technisch gab es ebenfalls nichts zu Mäkeln und von der Inszenierung wirkte alles extrem hochwertig.

Da ich nicht zu viel von der Handlung spoilern wollte, hielt ich mich mit Ausführungen eher bedeckt und hoffe, dass meine Begeisterung dennoch zu erkennen war. „Antebellum“ macht sein eigenes Ding und fuhr damit sehr gut. Das Ergebnis ist jetzt nichts, was ich mir öfters hintereinander reinziehen würde, dennoch gibt es zumindest für die erstmalige Sichtung eine ganz warme Empfehlung.

7,5/10

Fotocopyright: LEONINE