Inhalt

Die Polizei ermittelt in den Mordfällen von drei jungen Frauen in einem türkischen Teil von Paris. Alle Damen weißen optisch eine gewisse Ähnlichkeit auf, doch stehen scheinbar nicht direkt in Verbindung. Die Ermittler vermuten, dass der Täter sein tatsächliches Opfer noch nicht gefunden hat und die Serie weitergeht…

Fazit

Die letzte Sichtung vom „Imperium der Wölfe“ liegt schon etliche Jahre zurück und die Erinnerungen daran waren schwach. Ich habe das DVD-Steelbook seinerzeit mal günstig in der Videothek mitgenommen und weiß nur noch, dass ich trotz Jean Reno etwas enttäuscht vom Gebotenen war. Nun hat „Netflix“ das gute Stück ins Sortiment aufgenommen und ich wollte mir noch einmal ein Urteil darüber bilden.

In seinen starken Momenten erinnert das Werk durchaus an Streifen wie „Die purpurnen Flüsse“, ohne jedoch jemals dessen annähernde Perfektion zu erreichen. Die düsteren Bilder, die unheimliche Grundstimmung und die im Grunde tollen Darsteller werden immer wieder durch Längen in der Inszenierung ausgebremst und können ihr Potential nicht vollends entfachen.

Die Handlung flacht immer mal wieder ins Uninteressante ab, um an anderer Stelle plötzlich doch wieder anzuziehen. Dieses Auf und Ab war in meinen Augen leider nicht allzu sehr geglückt und insgesamt zu unstetig. Da können selbst die ernsten Hintergründe und manch authentische Darstellung die Kohlen auch nicht mehr ganz aus dem Feuer holen.

Immerhin überzeugte die Inszenierung auf ganzer Linie. Die überwiegend dunklen Bilder hatten etwas atmosphärisches und drückten stellenweise aufs Gemüt. Dies meine ich allerdings nicht negativ, sondern absolut im positiven Sinne. Man fühlt die trostlose Situation, das angeschlagene Wesen der Protagonisten und die ständige Bedrohungslage.

Jean Reno hat seine Sache gewohnt gut gemacht, wobei er für meinen Geschmack ruhig ein wenig ins Geschehen hätte eingreifen dürfen. So vergeht schon eine gewisse Zeit, bis er seinem bemühten, aber sichtlich überforderten Kollegen zur Seite stand. Gut gefiel der Bösewicht, der hier in einer real existierenden Organisation stets über Allem schwebte und mit einem Hauch von Mysteriösen behaftet war. Der Widersacher war nur bedingt greifbar und trotzdem überall zugegen.

Optisch auf jeden Fall ne Hausnummer, doch inhaltlich leider nicht so gut wie manch Vertreter aus dem eigenem Lande. „Das Imperium der Wölfe“ verwässert seinen soliden Plot mit leichten Längen und hätte entweder dichter oder kürzer erzählt werden müssen. Das Ergebnis ist zwar nicht schlecht, aber wahrscheinlich wäre Mehr drin gewesen.

6,5/10

Fotocopyright: LEONINE