Inhalt

Chandler Jarrel ist spezialisiert auf das Aufspüren vermisster Kinder und macht durch schräge Fernsehauftritte von sich reden. Dies bleibt natürlich nicht unbemerkt und so bittet eine Dame, um das Suchen eines verschollenen Kaben aus dem Tibet. Zunächst lehnt Chandler dankend ab, doch schon bald wird ihm bewusst, dass nur er der Auserwählte für diesen Job ist…

Fazit

So langsam, erstrahlen auch die letzten „Klassiker“ aus der Kindheit in neuem Glanze und so ist das Wiedersehen umso schöner. Ich habe das Wort „Klassiker“ hier allerdings in Anführungsstriche gesetzt, da „Auf der Suche nach dem goldenen Kind“ zwar in meiner Jugend durchaus zum Programm gehörte – sich aber nie einen Status wie beispielsweise „Der Prinz aus Zamunda“ erobern konnte.

Damals wie heute gefällt zwar das großartige Spiel von Eddy Murphy, doch die Inszenierung kann sich einfach nicht für eine Richtung entscheiden. So wechseln sich komödienhafte Bestandteile mit Abenteuer-Elementen ab und kein Part kann dabei so wirklich überzeugen. Man baut kein Genre tiefer aus und verhaspelt sich immer wieder.

Abgesehen von ein paar lockeren Sprüchen ist der Humor eher seltsam und der gesamte Verlauf trotz vergleichsweise kompakter Laufzeit eher schleppend. Hin und wieder fehlen gar Zusammenhänge bzw. kann man den Schlussfolgerungen unserer Akteure nicht immer folgen und muss Szenenwechsel einfach mal so in Kauf nehmen. Abgesehen davon, ist die Handlung nie übertrieben spannend gestaltet und fesselt somit nicht unbedingt an den Schirm. Ab einem gewissen Punkt war das Schicksal der gesuchten Person sogar relativ egal, denn man konnte wieder mit der Handlung, noch den grundsätzlich witzigen Figuren eine echte Bindung aufbauen.

In meinen Augen hätte man an der Story Pfeilen und bei der Umsetzung dann auf einen waschechteren Abenteuerfilm setzen sollen. Natürlich hätte der Hauptdarsteller auch hier ein paar Kommentare raushauen können, doch der Rahmen hätte einfach dichter konstruiert werden müssen. So war das Gebotene in allen Bereichen weder Fisch, noch Fleisch. Keine richtige Komödie und auch kein reiner Entdeckerfilm oder gar Thriller. Man versucht überall seine Finger im Spiel zu haben und nichts entschlossen durchzuziehen.

Die technische Seite geht – gemessen am Alters des Films – durchaus in Ordnung. Es gab ein paar nette Effekte (Pepsi-Dose), aber sonst hielt man sich für einen halben Abenteuerfilm dezent zurück. Ob es am Budget gelegen hat, vermag ich nur zu spekulieren. Meines Wissens wurde das Werk damals relativ groß angekündigt und beworben – wahrscheinlich ist die meiste Kohle einfach für den Hauptdarsteller draufgegangen.

Allein wegen Murphy ist der Titel eigentlich seine Sichtung wert. Abseits seiner Kalauer bleibt allerdings nur ein mittelprächtiger Film ohne konkreten Schwerpunkt oder Aussage zurück und so kann es im Grunde keine echte Empfehlung geben. Das Ding hat durchaus seinen Charme, fühlt sich aber unausgegoren an und hat offensichtlich viel Potential verschenkt. Als Kind hat mir der Streifen irgendwie nicht so zugesagt und im Alter hat sich daran leider nichts geändert.

5,5/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)