Inhalt

Die Kriminalpolizei hat einen neuen Chef und der will endlich knallhart durchgreifen. Ohne Zögern werden Wohnungen und potentielle Aufenthaltsorte von Bandenmitgliedern gestürmt und Verhaftungen im großen Stil durchgeführt. Dabei bleibt jedoch nicht unerkannt, dass es wohl einige Verbindungen zwischen Cops und Gangstern gibt…

Fazit

Aufgrund der Beteiligung von Jean Reno habe ich mich eigentlich schon sehr auf en Titel gefreut. Ernüchterung trat jedoch nicht nur wegen seiner minimalen Bildschirmpräsenz auf, sondern weil ich auch kaum so recht in die Handlung reingekommen bin.

Der Film wirft den Betrachter ins kalte Wasser. Zusammenhänge und Personen müssen nach und nach selbst geordnet werden, die Übersicht und Einschätzung fiel manchmal schwer. Das Konzept ging oftmals unerwartet gut, doch hier wollte die Erkenntnis bzw. der Funke nicht überspringen.

Ich beobachtete den Verlauf und genoss beispielsweise so manche Verfolgungsjagd, aber so richtig abzutauchen gelang irgendwie nicht. Man fühlte sich wie ein Beobachter, der gefühlstechnisch nicht abgeholt wurde und dem Treiben eher unaufgeregt beiwohnte.

Es gab keine Hauptfigur, die größere Sympathien auf sich verbuchen konnte und alle Charaketere hatten ihre Macken. Die Anzahl der Figuren war so zahlreich, wie befremdlich und auf ihre Weise nicht interessant genug, um trotzdem cool zu sein. Ihr Ausscheiden war mehr oder minder egal und packendender wurde die Handlung hierdurch natürlich nicht.

Titelfigur Reno stand 1-2 mal unauffällig im Hintergrund und steuerte mit seinen abgeklärten Blicken leider nicht viel zur Sache bei. Gerne hätte man vom ihm noch mehr gesehen – es hätten ja nicht unbedingt rasantere Actionszenen sein müssen und seinem Alter entsprechend etwas gediegener zugehen können.

Dank Netlix war kein großes Geld rausgeschmissen und als „Inklusivtitel“ vermag ich eine milde Sichtweise an den Tag legen. „Banden von Marseille“ ist sicherlich kein allzu schlechter Polizeifilm, doch er hat mich einfach überhaupt nicht weiter berührt und so bestenfalls mittelprächtig bei Laune gehalten. Genrefreunde sollten ruhig mal reinschauen und sich selbst ein Bild machen – möglicherweise fällt euer Urteil komplett anders aus.

5,5/10

Fotocopyright: Netflix