Inhalt:

Um seinen Abschluss zu bekommen, lässt sich Goreng auf ein seltsames Experiment ein. Er erwacht in einer Art Gefängnis, in dem es mehrere Etagen gibt. Täglich wird Essen über eine Plattform verteilt – doch je nachdem an welcher Position man sich im Gebäude befindet, bleibt mal mehr, mal weniger übrig…

Fazit:

Neben dem „Tiger King“ ist „Der Schacht“ gefühlt einer der am heftigsten diskutierten Produktionen von Netflix in der letzten Zeit – und das vollkommen zurecht.

Der Titel erinnert zunächst an ein wenig an „The Cube“, bei dem der Zuschauer seinerzeit ebenfalls ins kalte Wasser gestoßen wurde und erst einmal viele Fragezeichen im Raum standen. Richtig gut bei „Der Schacht“ war allerdings, dass man im Gegensatz zur Konkurrenz schon recht schnell mit brauchbaren Informationen versorgt wurde und sich immer besser auf die prekäre Situation einstellen konnte.

Die absolut unvorhersehbare Handlung baut einen gigantischen Spannungsbogen auf – der bis zum bitteren Ende aufrecht erhalten werden konnte. Man vermag die nächsten Schritte niemals sicher voraus zu ahnen, ist zwischen den Akteueren (besonders der Hauptfigur) immer hin und her gerissen. Man greift unappetitliche Themen auf, macht sich aber auf einem anderen Level Gedanken dazu und versucht absurde Dinge für sich (oder eben die Hauptfigur) zu relativieren. Das Spiel mit den Ängsten wird so perfekt, wie unterhaltsam präsentiert.

Etwas „Cube“, etwas „Saw“, aber dennoch eine komplett eigene Note. „Der Schacht“ ist krank, unberechenbar und extrem fesselnd. Das Finale lässt Raum für Interpretation, schließt das Geschehen für meinen Geschmack aber angemessen ab. In der heutigen Zeit sind solch innovative Werke eine Seltenheit und von daher soll ihm verdiente Aufmerksamkeit zu Teil werden. Scheinbar wird über einen zweiten Teil spekuliert – bei dem wäre ich auf jeden Fall wieder dabei. Wenn es aktuell einen Geheimtipp gibt, dann dieser Film!

8,5/10

Fotocopyright: Netflix