Inhalt

Eine Gruppe Jugendlicher möchte ein paar entspannte Tage in einem Camp verbringen. Der Unmut über das Abgeben der elektronischen Begleiter ist zwar anfangs groß aber irgendwann schmerzlich überwunden. Weniger schön allerdings die Bewohner, die sich in der Nähe der Kids aufhalten und hungrig auf frisches Menschenfleisch sind…

Fazit

Ein paar derbe Einlagen machen leider noch keinen alllzu guten Film, wie Zuschauer von „Nobody Sleeps in the Woods Tonight“ möglicherweise bemerken dürfen. Die polnische Variante von „Freitag der 13te“, respektable „The Hills Have Eyes“ ist zwar in Grundzügen lobenswert, aber insgesamt sehr durchwachsen.

Über weite Strecken zieht sich der Titel wie Kaugummi und schafft es auch nicht einmal ansatzweise größere Sympathien für seine Figuren aufzubauen. Man beobachtet junge Menschen, die nacheinander geschlachtet werden und bleibt dabei relativ emotionslos. Zwar sind diese Einlagen noch das mit Abstand Spaßigste während des gesamten Verlaufs, doch ein klein wenig mehr Tiefe hätte nicht geschadet.

Mit knapp 100 Minuten ist der Streifen eigentlich nicht zu kurz, dennoch wäre an einigen Stellen durchaus der Rotstift anzusetzen gewesen. So wirken die Teenie-Turtellein eher uninteressant und die bemühten Anspielen an Filmklassiker wie „Terminator“ eher aufgesetzt. Nichts davon hilft eine tiefere Bindung einzugehen und irgendwie die Lage der Protagonisten zu teilen. Immerhin gab es ein paar hübsche und in unseren Gefilden recht unbekannte Gesichter, die möglicherweise noch eine Karriere vor sich haben.

Auf der positiven Seite steht allerdings eine hochwertige und für einen Slasher ungewohnt farbenfrohe und helle Inszenierung. Die Handlung spielt sich überwiegend am Tage ab und gibt deshalb gut erkennbare Innereien zum besten und lässt uns nicht irgendwelche Schatten im Dunkeln erahnen. Zwar wurde während den deftigen Momenten etwas getrickst, aber das war wohl dem Budget zuzuschreiben. Damit meine ich insbesondere, dass die Kamera oft abdreht und nicht alle Details präsentiert. Somit hätte es vielleicht auch zur 16er Freigabe gereicht.

Wären nicht die handwerklich schön gemachten Splattereinlagen, dann wäre „Nobody Sleeps in the Woods Tonight“ für mich ein kleiner Totalausfall. Er leistet sich zwar keine echten Patzer, aber bietet eben auch zu wenig nennenswerte Highlights. Der größte Twist ist noch die Abgabe der Mobiltelefone, was immerhin halbwegs zu einer Ausgangslage der Genrevertreter aus alten führt. Beinharte Fans schauen an Halloween vielleicht mal rein, ansonsten bin ich froh kein Geld verschwendet zu haben. Ich bleibe lieber bei den Originalen und nehme die angestaubte Technik selbiger mit einem nostalgischen Blick gerne in Kauf.

5/10

Fotocopyright: Netflix