Inhalt

Weil das Geld im hohen Alter nicht mehr ausreicht, nimmt Earl Stone trotz seiner Gebrechlichkeiten einen Job als Drogenkurier an. Dafür reist er mit seinem Pickup quer durchs Land und versucht dabei so unauffällig wie möglich bleiben. Mit wachsendem Erfolg werden seine Ladungen wertvoller und die neuen Probleme hierdurch nicht kleiner…

Fazit

Der Film ist gut, keine Frage. Größten Respekt jedoch an Clint Eastwood, der noch immer keinen Ruhestand genießen und seine Fans noch immer mit hochwertiger Kost versorgen möchte. Er spielt hier so überragend, dass er den Rest vom Cast mehr als einmal in den Schatten stellt und trotz seines gehobenen Alters noch unglaubliche Vitalität ausstrahlt. Die Rolle wurde ihm – mal wieder – wie auf den Leib geschneidert und kaum einem anderen Akteur hätte ich diese Darbietung in dieser Form zugetraut.

Nicht nur das Schauspiel, auch seine Regiearbeit gibt keinerlei Grund zur Klage. Der Film knüpft von seiner Optik und seiner Art durchaus an den grandiosen „Gran Torino“ an und könnte somit im gleichen Universum spielen. Alles wirkt hochwertig, rau, greifbar und dennoch über weite Passagen sehr entspannt inszeniert. Selbst längere Einstellungen werden nicht öde, sondern verdeutlichen die ausweglose Lage des alten Herren – bei der der Zuschauer zu einem stillen Beobachter degradiert wird.

Der Film lebt von seiner Handlung, die durch unvorhersehbare Elemente jederzeit die Aufmerksamkeitskurve oben behält. Zwar ist die Geschichte im Grunde recht simpel und schnell umschrieben, aber gerade die nicht alltägliche Hauptfigur lädt zu ungewöhnlichen Momenten und einer ganz anderen Situationskomik ein. Eastwood versteht die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und trotz seiner Verzweiflungstaten die Sympathien in jeder Lage zu behalten.

Wenn Eastwood auch weiterhin solche Resultate abliefert, darf er gerne noch ein paar Werke servieren. „The Mule“ zeichnet ein interessantes und durchaus gesellschaftskritisches Portrait eines alten Mannes, dass trotz zumeist gemächlicher Aufmachung spannend und unterhaltsam gemacht ist. Wer sich von der Thematik angesprochen fühlt und idealerweise ein Freund des Altmeisters ist, sollte unbedingt mal reinschauen. „Gran Torino“ war sicherlich ein Quäntchen besser, aber „The Mule“ kann sich daneben absolut sehen lassen.

8/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)