Inhalt

Connor leidet unter dem Streß seiner Eltern. Seitdem die Mutter fremdging, steht die Ehe auf der Kippe und der Vater stürzt sich lieber kleinlaut in die Arbeit. Während er als Polizist das Verschwinden von Kindern untersucht, spielt sich zu Hause Seltsames ab…

Fazit

Als erstes muss ich sagen, dass ich Helen Hunt kaum wiedererkannt habe. Ihre Mimik war stellenweise grusliger als das Gesehen an sich, was den hohen Unterhaltungswert zum Glück nicht merklich beinträchtige – trotzdem etwas traurig war.

Ungewöhnlich aber relativ gut die gewählte Erzählstruktur, die besonders zu Beginn viele Fragen aufwirft und den Zuschauer richtig neugierig macht. Man nimmt zunächst viele Eindrücke zur Geltung, kann sich aber noch keinen Reim auf die Dinge machen. Wo man bei anderen Filmen durchaus abschaltet, blieb man hier jedoch interessiert am Ball und wollte die Puzzlestücke unbedingt zusammensetzten.

Ich bemängele ja immer die mangelnde Innovation, von der man hier nicht sprechen konnte. Die Geschichte mag jetzt nicht allzu ungewöhnlich sein, dennoch waren Struktur, Inszenierung und Thematik für mich angenehm frisch. Die „bodenständige“ Auflösung war sogar äußerst angenehm und irgendwo auch greifbarer. Durch einen Perspektivenwechsel wandelte sich das Geschehen teilweise zudem fast in einen anderen Film und feuerte die Motivation zusätzlich an. Auf konsequente Weise werden hierbei die anfänglich aufgeworfenen Fragen fein säuberlich abgehakt.

Ohne vorher eine Inhaltsangabe gelesen zu haben, hat mich „I See you“ erst recht überrascht und bis zum Ende an den Schirm gelockt. Mag durchaus sein, dass sich das Werk in Teilen zu früh preisgibt und die Offenbarung nicht Jedem schmeckt, doch für mich hebt sich der Titel hierdurch angenehm von der Konkurrenz ab und verkommt nicht zu einem weiteren unspektakulären Vertreter – der sich möglicherweise mit übernatürlichen Einschlägen rechtfertigt. Thrillerfreunde sollten ruhig mal reinschauen, zumal der Streifen aktuell kostenfrei in Amazon Prime (R) enthalten ist.

7/10

Fotocopyright: Capelight (Alive)