Inhalt

Per Zufall finden drei Freunde im tiefsten Schnee das Frack eines kleinen Flugzeugs. Im Inneren befindet sich neben einer Leiche eine Tasche mit über vier Millionen Dollar – was natürlich Begehrlichkeiten weckt. Sie beschließen das Geld zu behalten und etwas abzuwarten. Sollte sich Niemand melden, so würden sie die Beute aufteilen und mit ihren Familien aus dem Ort verschwinden…

Fazit

Bei Geld hört bekanntlich die Freundschaft auf – und getreu diesem Motto hat Kultregisseur Sam Raimi („Tanz der Teufel“) ein kleines, aber feines Kammerspiel geschaffen, welches ebenso gut als Theaterstück funktioniert hätte.

Dem Zuschauer ist klar, dass bei diesen unterschiedlichen Persönlichkeiten jede Menge Konfliktpotential auszumachen ist und so freut man sich auf die ersten Missgeschicke selbiger. Dies ist zwar überwiegend recht launig präsentiert, aber im Grunde auch ein bisschen vorhersehbar gestaltet, schließlich hat man ähnliche Geschichten schon etliche Male zu Gesicht bekommen. Durch seine ausgiebige Charakterzeichnung hebt man sich dennoch von der Konkurrenz hervor und liefert einen überwiegend launigen Verlauf im tiefen Schnee.

Besonders die Harmonie zwischen den Filmbrüdern Bill Paxton und Billy Bob Thornton hat hervorragend gepasst. Der Eine eher bodenständig und dennoch skrupellos, der Andere auf den ersten Blick einfach gestrickt und hierdurch unberechenbar. Die Beiden machten das vertraute Szenario angenehm dynamisch und hielten die Hoffnungen auf Überraschungen stets oben.

Technisch musste Raimi gar nicht tief in die Trickkiste greifen. Der Film benötigte lediglich normale Kulissen und keine aufwändigen Effekte rundum. Man konzentrierte sich jederzeit auf Figuren und Verlauf, hin und wieder gab es höchstens kleinere Keilereien – die handwerklich nett inszeniert wurden und keinen dominanten Teil des Titels einnahmen. Vielmehr versuchte man so glaubwürdig wie irgendwie möglich die Handlung um neue Facetten und Charaktere zu bereichern – ohne dabei den behutsam aufgebauten Tiefgang zu verwässern.

„Ein einfacher Plan“ ist ein nettes Gaunerstück mit sympathischen Figuren und unheilvollem Setting. Auch wenn das grobe Konzept schon bei Erstveröffentlichung nicht unbedingt vor Originalität strotzt, macht das Zuschauen überwiegend Spaß und das bittere Ende stimmt versöhnlich. Ein kleine, aber feine bitterböse Komödie – die Genrefans sicherlich gefallen wird.

7/10

Fotocopyright: Concorde Video / Amazon