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Die Polizei findet ein grausam verstümmeltes Pärchen vor und obendrein handelte es sich bei einem Opfer um die Tochter eines ehemaligen Kollegen. Dieser nimmt natürlich sofort wieder die Ermittlungen auf und möchte dem Peiniger ans Leder…

Fazit

So rein von der Geschichte her betrachtet, finde ich „Postcard Killings“ hochgradig ansprechend und entsprechend habe ich mich auf die Sichtung gefreut.

Ich weiß nicht genau, woran es lag – aber der Funke sprang während seiner gesamten Laufzeit einfach nicht über. Der im Grunde spannende Plot wird immer wieder mit Längen und vollends nachvollziehbaren Aktionen zersetzt und so fiel das Abtauchen schwer. Kleinere Macken (dämliche Darstellung von Polizisten, merkwürdiges Gefühlsausbrüche bei den Hauptfiguren, etc.) verstärkten diesen Eindruck.

Die düstere, leicht trostlose Inszenierung stand dem Szenario ausgesprochen gut – ohne dabei größeren Vorbilder gefährlich zu werden. Alles rangierte in Etwa auf besserem TV-Niveau, reichte aber nicht an andere europäische Vertreter wie beispielsweise die „Millenium-Trilogie“ oder die „Dezernat Q“-Filme heran. Diese erscheinen einen Ticken finsterer, stimmiger und somit packender.

Jeffrey Dean Morgan hat gut in seine Rolle gepasst, wobei mir das Wiedersehen mit Famke Janssen das größere Lächeln auf die Lippen zauberte. Schauspielerisch bewegte ich zumindest beim Hauptcast alles auf einem soliden Niveau, doch manch Nebenfigur riss aus der Immersion. In so einem ernsten Setting wirkten einige Charaktere unfreiwillig komisch und brachen mit dem gesamten Stil.

Auf dem Papier ansprechend, in der Umsetzung eher stabiler Durchschnitt. „Postcard Killings“ ist ein grundsolider Thriller, der genauso gut im Abendprogramm der öffentlichen Sender laufen könnte. Er ist weitestgehend interessant gestaltet, leistet sich aber kleinere Patzer, die enorm an der Atmosphäre knabbern. Genrefreunde sehen gegeben falls darüber hinweg und geben dem Titel eine Chance.

6/10

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