Inhalt

Dem Kleinkriminellen Sam Childers wird eines Tages bewusst, dass er sein Leben komplett umkrempeln muss. Während einer persönlichen Kriese findet er hierfür Unterstützung bei Kirchenbesuchen und beschließt, fortan Gutes zu tun. Er unternimmt immer wieder Reisen nach Afrika, um dort Schulen zu errichten und sich dem Kampf gegen üble Warlords anzuschließen…

Fazit

Der Film wurde bereits vor einigen Jahren als Zeitschriftenbeilage „verramscht“ und seit der gestrigen Sichtung wusste ich, warum ich ihn so lange ausgespart habe. Bei „Machine Gun Preacher“ handelt es sich nicht um seichte Unterhaltung für Zwischendurch, sondern wir bekommen Bilder – die wirklich an die Nieren gehen – zu Gesicht und nachhaltig im Gedächtnis bleiben.

Würde die Handlung nicht auf wahren Begebenheiten beruhen, so würde ich an der Glaubwürdigkeit des Scriptes zweifeln. Die Wandlung vom Saulus zum Paulus kam nicht hundertprozentig nachvollziehbar daher, aber irgendwie muss es um den Herren ja geschehen sein. Es war jedenfalls krass, wie sehr er sich plötzlich für die Kinder in Afrika eingesetzt hat und dort immer wieder zur Waffe griff.

Die Inszenierung ist hochwertig und schockiert – wie Eingangs erwähnt – mit drastischen Aufnahmen, die jedoch nicht aufgesetzt oder übertrieben wirken. Man bekommt einen eindrucksvollen Einblick in eine für uns arg befremdliche Welt und kann anhand der technisch einwandfreien Inszenierung gut abtauchen.

Auf der einen Seite wirkte der Auftritt von Gerard Butler sehr vertraut, auf der anderen Seite dennoch ungewohnt. Er macht seine Sache jedenfalls zu jeder Zeit absolut hervorragend und gibt keinen Grund zur Kritik. Neben einigen Actionszenen beeindruckt er mit gutem Charakterspiel und trägt das Geschehen über weite Teile von allein.

„Machine Gun Preacher“ ist keine leichte Kost und lässt mich mit der Bewertung hadern. Der Streifen vermittelt einige wichtige Werte, ist rundum stimmig in Szene gesetzt und bietet einen tollen Butler. Aufgrund seiner schwierigen Thematik und leichter Überlänge ist sein Wiederschau-Wert für mich allerdings eher gering und jedem Zuschauer kann ich die Sache nicht ans Herz legen. Unterm Strich muss Jeder selbst entscheiden, ob er mit dem Gebotenen klar kommen möchte – und so kann sich durchaus eine Perle für den geeigneten Betrachter entfalten.

7/10

Fotocopright: LEONINE