Einleitung

Da Headsets im Freundes- und Bekanntenkreis aktuell ein sehr beliebtes Thema sind und ich Spaß an dieser Hardware gefunden habe, wollte ich diesmal eine Klasse höher greifen. Das ASTRO A50 genießt einen ausgezeichneten Ruf und ist bei etlichen YouTubern zu bestaunen. Gebraucht bin ich nun relativ günstig an das gute Stück herangekommen und möchte hier meine Erfahrung kundtun. Obendrein möchte ich euch auch meine Tipps zum universellen Anschluss an alle heimischen Konsolen verraten.

Varianten

Das Headset kommt in zwei Varianten und jeweils mit Dockingstation daher. Einmal in grün für PC und XBOX One (R) und einmal in blau für PC und Playstation 4 (R). Beiden gemein ist die Konnektivität via optischem Kabel und USB. Mir lag zum Test die grüne Variante (XBOX) vor.

Lieferumfang + Ersteinrichtung

Neben dem Headset befindet sich besagte Dockingstation, ein optisches- und ein USB-Kabel in der Verpackung. Ich habe das Teil zunächst per USB an meinen Rechner angeschlossen, das „ASTRO Command Center“ aus dem Windows-Store heruntergeladen und ein Update durchgeführt.

Konfiguration

Im kostenlosen „Command Center“ können diverse Profile ausgewählt, angepasst und ans Headset gesendet werden. Der Profilschalter am A50 lässt bis zu drei Profile zu. Ich habe mich für ASTRO (ausgewogener Standard), PRO (optimierter Standard) und STUDIO (klang bei Musik recht gut) entschieden.

Das Headset

Die Konstruktion macht insgesamt einen sehr robusten Eindruck und lässt sich einfach verstellen. Das Design ist sicherlich Geschmackssache – mir gefällt es richtig gut.

Verarbeitung und Tragekomfort sind hervorragend. Die Ohrmuscheln sind extrem weich, anschmiegsam und drücken bei längerem Gebrauch nicht. Obendrein sind sie einfach abnehm- und gegeben falls (gegen Lederpolster) austauschbar. Gelöst wurde das Ganze per Magnet.

Von links nach rechts: Ein/Aus-Schalter, Surround-Taste, Profilschalter (3 Profile), Laustärkeregelung

Der Klang

Beim ersten Aufsetzen hat mich der Klang nicht umgehauen. Kein brachialer Bass, keine krassen Surround-Effekte. Beim genaueren Hinhören und etwas Konzentration spielte das ASTRO dann letztlich seine Stärken aus: klare, perfekt verständliche Stimmen, kein brummen, saubere und kratzfreie Musik. Meine bassverwöhnten Ohren bekamen eine ausgewogene Abmischung, die nach kurzer Zeit das erhoffte Lächeln auf die Lippen zauberte und den anfänglichen „Schock“ vergessen liesen.

Die vordefinierten Profile klingen hörbar unterschiedlich, wobei ich die PRO-Einstellung absolut bevorzuge. Die zusätzliche Surround-Taste teste ich zwar bei jedem Titel auf Neue aus, jedoch klingt mir dann alles zu „hallig“ und stellenweise überschlagen sich die Effekte unangenehm. Zu 99% deaktiviere ich dieses Feature.

Anschluss (Standard)

Am Rechner wird das Headset bzw. die Dockingstation einfach per USB angeschlossen.

An der Konsole kommt jedoch noch das optische Kabel hinzu. Vergessen sollte man dann nicht die Bitstream-Ausgabe per Optical (=Toslink) in den Einstellungen der jeweiligen Konsole zu aktivieren, damit auch unkomprimierter Ton ausgegeben wird.

Anschluss (Erweiterte Variante)

Da ich sprichwörtlicher „Konsolero“ bin und keine Lust auf ständiges Umstecken habe, wurde das Headset nun wie folgt bei mir eingebunden:

  1. Ich lasse bei allen Konsolen den Ton über HDMI und Bitstream (=unkomprimiert) ausgeben.
  2. Alles läuft zentral über den AV-Receiver, der Bild+Ton im ausgeschalteten Zustand 1:1 an den Fernseher durchschleift.
  3. An meinem LG-TV ist die Tonausgabe via internem Lautsprecher UND Optischen Ausgang aktiviert. Der optische Ausgang steht hierbei auf „Durchschleifen“ (=gibt den unkomprimierten Ton weiter)
  4. Das Headset bzw. dessen Basisstation ist optisch mit dem TV verbunden (Optical-IN) und mittels zusätzlichem Kabel wieder mit dem AV-Receiver (Optical-OUT). So wird der TV-Ton nach wie vor an den Receiver weitergeleitet
  5. Die Stromversorgung erfolgt via USB von meinem AV-Receiver, der auch im ausgeschalteten Zustand das Headset lädt.

Die Konstellation beim Zocken ist dann so: AV-Receiver aus, Headset an, Ton beim TV auf Stumm. Tonausgabe via optical auf das Headset und dort die Lautstärke an der Ohrmuschel geregelt.

Die gewünschte Konsole muss irgendwie über den Receiver angeschlossen werden (der hat auch CINCH-Eingänge), damit der Ton an den TV gelangt und dann auf das ASTRO durchgeschleift werden kann.

Die Profilkonfiguration (eigentlich nur Initial nötig) mache ich weiterhin am PC und benötige so keine spezielle Software auf der Konsole (das Command Center ist ebenfalls für XBOX und Playstation in den jeweiligen Stores kostenlos erhältlich).

Mit diesem universellen „Anschluss-Trick“ erhoffe ich mir weiterhin eine Kompatibilität mit der kommenden Konsolengeneration, die teilweise ohne optischen Ausgang (XBOX Series X) daher kommt.

Hinweis: seit dem letzten Update des Headsets und der Basisstation war mir KEIN Betrieb über ein einfach USB-Netzteil (verschiedene probiert) mehr möglich! Die Stromversorgung ging fortan nur noch über Konsole oder AV-Receiver. Keine Ahnung, welche Spannung/Kriterien plötzlich zu Grunde lagen. Vorher konnte ich das Headset ganz normal über einen USB-Anschluss der Steckendosenleiste laden, nun nicht mehr. Kein Beinbruch, aber ärgerlich, da die Kabel bei mir nicht mehr so sauber wie zuvor verlegt werden können.

Positiv:
– klarer, sauberer, ausgewogener Klang
– hoher Tragekomfort
– einfache Anpassung
– universell nutzbar (siehe Anschlusstipps)
– cooles Design
– gutes Mikrofon
– einfache Software
– Updatebar

Neutral:
– Funk-Reichweite nicht sonderlich hoch
– beigelegtes optisches Kabel sehr dünn und steif
– Platzbedarf der Docking-Station

Negativ:
– lädt nach Update nicht mehr an USB-Ladegeräten/Steckdosen
– hoher Anschaffungspreis
– ich weiß noch nicht, ob der Akku selbst wechselbar ist

Fazit

Das ASTRO A50 hat seinen Preis, liegt dafür aber in vielen Bereichen weit über den meisten günstigeren Headsets und ist dadurch nicht umsonst so sehr beliebt. Der Klang mag im ersten Moment unspektakulär wirken, doch mit laufender Spielzeit kristallisiert sich immer mehr die glasklare und saubere Akustik heraus – die ich so bei Konkurrenten (außer im reinen Kopfhörerbereich) noch nie vernommen habe. Nichts übersteuert, keine Explosion wirkt zu übertrieben und Musik fühlt sanft das Ohr. Dank der vielfältigen Anschlussmöglichkeiten (siehe Anschluss-Tipps) ist das A50 nun mein neuer Standard für sämtliche Konsolen und überdies für Fernsehen und Blu-Ray Genuss ebenfalls denkbar.

Das Headset kostet im Schnitt zirka 300 Euro, ist per Angebot jedoch meist etwas günstiger erhältlich. Gebraucht kann man es sogar für deutlich unter 100 Euro erwerben. Ich selbst habe 85 Euro bezahlt und damit absolut zufrieden.

Preis-/Leistungsverhältnis: gut


Ich habe dieses Produkt selbst erworben und es wurde mir von keinem Hersteller/Händler zur Verfügung gestellt!

Sony, Playstation und XBOX sind eingetragene Marken.