Inhalt

Nach dem großen Krieg leben Helghast und Vektaner mehr oder minder freiwillig nebeneinander. Während die Einen in ordentlichen Verhältnissen leben, müssen die Anderen in Slums eingepfercht ihr Dasein fristen. Der Spieler schlüpft nun in die Rolle von einem Shadowmarshall, der das Gleichgewicht zwischen beiden Parteien aufrecht erhalten soll. Beim Einsatz hinter feindlichen Linien erkennt er schnell das Konfliktpotential, welches einige Widersacher schüren…

Einleitung

„Killzone Shadow Fall“ hatte es bei seiner Veröffentlichung nicht leicht. Zum Einen musste es in die Fussspuren starker Vorgänger treten, zum Anderen war es einer der wenigen Launch-Titel für eine neue Konsolengeneration und mit entsprechend hohen und kritischen Erwartungen herbeigesehnt.

Auch ich hatte mir den Titel seinerzeit vorbestellt und sogar einige Tage vor der neuen Playstation 4 (R) in den Händen halten dürften. Vielleicht lag es daran, dass mich das Spiel damals nicht vom Hocker gehauen hat – oder ich zum Start der Konsole einfach mal fast alle verfügbaren Games ins Haus geholt habe – aber ich habe „Killzone“ einfach nicht beendet. Da ich vor Kurzem endlich auf eine Playstation 4 Pro (R) umgestiegen bin, nutze ich die Gelegenheit um eine ältere Scheiben nachzuholen und habe mich erneut nach Vekta begeben.

Gameplay & Handling

Genau wie seine Vorgänger ist „Shadow Fall“ ein durch und durch klassischer Ego-Shooter, der sich mit genretypischer Standardsteuerung einwandfrei steuern lässt. Waffengewichte haben minimal Auswirkung auf die Bewegung, ansonsten geht es vollkommen gewohnt zur Sache.

Der damals neuartige DualShock-Controller der PS4 (R) unterschied sich – bis auf das integrierte Touchpad – vom Layout her kaum vom Altbekannten und so war die Eingewöhnung nach wenigen Sekunden kein Problem. Besagtes Touchpad nutze man jedoch für ein tolles Features – dem Steuern von diversen Goodies, wie beispielsweise einem Seilwerfer oder einer Angriffsdrohne. Dies ermöglichte taktische Spielzüge und entspannte durch zusätzliche Feuerkraft so manche Situation.

Neben überwiegend von Action geprägten Abschnitten, durfte man auch hin und wieder längeren Zwischensequenzen beiwohnen oder kleinere Schleich- und Hüpfeinlagen absolvieren. Dies lockerte das Gameplay durchaus auf – so richtig ausgewogen war die Mischung allerdings nicht und oftmals erschienen diese Herausforderungen eher wie lästige Pflichtübungen.

Das Spiel besteht auf 10 Episoden unterschiedlicher Längen. Die Spielzeit wird allgemein mit etwa 10 Stunden angegeben – was ich allerdings nicht genau nachgemessen habe. Ich würde sogar eher 2-3 Stunden länger ansetzen.

Präsentation

Als Launchtitel musste „Killzone“ beweisen, was wir Gamer in Zukunft von der neuen Konsole erwarten dürften und zumindest meine Gefühle waren gemischter Natur. Damals wie heute wirkt das Geschehen sehr glatt, künstlich und stellenweise sehr steril. Der Stil entsprach nicht mehr ganz den detailverliebten Vorgängern und konnte kein echtes „Next-Gen Feeling“ entfachen.

Mittlerweile habe ich allerdings noch etwas genauer hingesehen und muss meine damaligen Eindrücke teilweise revidieren. Auch wenn alles sehr futuristisch-clean erscheint, erfreuen einige Details durchaus das geübte Auge. So gefallen viele gelungene Schatteneffekte oder enorme Weitblicke. Ähnlich wie in „Battlefield Hardline“ (http://wordpress.hard-boiled-movies.de/?p=4356) verzücken weiterhin Wettereffekte und manch gelungene Explosion.

Die Musik blieb zumeist unauffällig im Hintergrund, die deutsche Vertonung war vollkommen in Ordnung.

Positiv:
– stellenweise sehr stimmige Grafik
– ein paar richtig schöne Missionen
– Drohnenunterstützung
– halbwegs abwechslungsreiches Gameplay
– saubere Steuerung
– ausreichende Spielzeit
– kurze Ladezeiten

Neutral:
– stellenweise lieblose Grafik-Sets
– aufgesetzte Sprung-Einlagen
– gleichförmig gestaltete Abschnitte
– mäßige Identifikation mit der Hauptfigur
– Story eher durchwachsen
– Waffen unterscheiden sich kaum

Negativ:
– einige unfaire Stellen
– ziemlich schlauchartiger Levelaufbau
– insgesamt eher unspektakulär inszeniert

Fazit

Als früher Starttitel konnte mich „Shadow Fall“ seinerzeit nur bedingt überzeugen – doch mittlerweile sehe ich darin einen soliden Ego-Shooter, der gar nicht mal so schlecht gealtert ist. Grafisch bietet sich nach wie vor ein krasses auf und ab der Gefühle, spielerisch ist es jedoch rundum in Ordnung. Während einige Missionen wirklich gelungen daher kamen, hätte man sich einige Abschnitte durchaus klemmen können – selbst wenn die Spielzeit hierdurch noch kürzer ausgefallen wäre. Es hätte Frust gespart.

Zum damaligen Kaufpreis hätte ich wahrscheinlich abgeraten – oder nur Hardcore-Actionfreunden eine Empfehlung ausgesprochen. Mittlerweile ist das Spiel auf dem Gebrauchtmarkt jedoch im einstelligen Eurobereich zu haben und somit ein absoluter No-Brainer für die Sammlung geworden.

„Killzone Shadow Fall“ ist und war sicherlich keine Referenz, aber ein durchaus gut spielbarer Shooter für Zwischendurch. Kleinere Designfehler sind mittlerweile verziehen.

Grafik: 7,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Sony

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