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Gemeinsam mit seiner Eliteeinheit muss Sniper Jake Chandler einen Politiker aus den Händen von afghanischen Rebellen befreien. Zunächst scheint alles glatt zu laufen, doch dann bemerken die Soldaten den Hinterhalt und einige Ungereimtheiten bei ihrer Mission…

Fazit

Noch immer bin ich mit der Sichtung meiner vom Flohmarkt erworbenen Segal-Sammlung beschäftigt und am gestrigen Abend war „Sniper – Special Ops“ an der Reihe. Nach dem Klassiker „Zum Töten freigeben“ ein Unterschied, wie Tag und Nacht – nicht nur, was die Optik des Hauptprotagonisten betrifft…

Zunächst sei gesagt, dass Seagal war als Hauptdarsteller gepriesen wird und prominent auf dem Cover platziert wurde, seine Screentime jedoch recht überschaubar ausfiel. Erneut mimt er natürlich den coolen Haudegen, der hier aber sichtlich an Kilos zugenommen hat und leider unfreiwillig komisch in seinem Dress wirkt. Das nimmt den Titel ordentlich an Charme – und diesen hätte die billig gemachte Inszenierung dringend nötig gehabt.

Auf der einen Seite hat der Film eine hochwertige, geleckte Optik – doch auf der anderen Seite wirkt alles zu kühl und irgendwie zweitklassig. Als habe man vermehrt auf hochauflösende Actioncams oder Handys gesetzt und sich eher an YouTube-Videos, statt echter Filmoptik orientiert.

Die Handlung passt auf einen Bierdeckel und ist nicht der Rede wert. Natürlich riecht alles nach einem Hinterhalt und schnell wird klar, wie der Hase läuft bzw. wer hier ein falsches Spiel treibt. Dutzende Male gesehen und etliche Male wenigstens etwas interessanter umgesetzt.

Besonders nervig sind mir die häufigen, lauten Feuergefechte aufgestoßen. Versteht mich nicht falsch, im Grunde mag ich ja Actionfilme mit tollen Schusswechseln – aber hier war es zu viel des Guten. Die Knarren wirkten wie Spielzeug, die Häuserkämpfe waren langweilig inszeniert und das ständige Knallen zwang zum regulieren der Lautstärke. Alles war unkoordiniert laut und deshalb unangenehm anstrengend gemacht.

Gegen eine schwache Story hätte ich bei einem Seagal überhaupt nichts einzuwenden, bei einer dilettantischen Umsetzung schon. Mit diesem Trash ist der Meister weit von seinen Glanzzeiten entfernt und wirkt bei einem in allen Belangen bestenfalls durchschnittlichen Titel mit. Für beinharte Fans evtl. günstig einen Blick wert – allen anderen sei der Griff zu seinen Knallern ala „Alarmstufe Rot“ oder „Zum Töten freigegeben“ empfohlen.

4,5/10

Fotocopyright: Eurovideo Medien GmbH