Inhalt

Statt klassischer Gefechte in den Weltkriegen, schlüpft der Spieler in die Rolle eines Cops, der für die Drogenfandung von Miami tätig ist. Man ist hinter fiesen Typen her und zweifelt gelegentlich an den Machenschaften der eigenen Partner…

Einleitung

Obwohl dieser Titel schon einige Jahre auf dem Buckel hat und sich eine ganze Weile in meinem Besitz befindet, kam ich nun an meinen freien Tagen erstmal zum Zocken des Battlefield-Ablegers. Die Erwartungen waren aufgrund damaliger Kritiken eher gering und so ging es relativ frei an das Werk heran.

Gameplay

Der Titel setzt seinen Schwerpunkt auf eine Singleplayer-Kampanie, die ähnlich einer TV-Serie in mehrere Episoden unterteilt ist und zu Beginn stets eine kurze Rückblende parat hält. Das Spiel an sich läuft dann komplett in Ego-Ansicht ab und beschränkt sich glücklicherweise nicht nur aufs Ballern. Idealerweise kann man Gegner mittels vorzeigen der Polizeimarke festnehmen und Punkte hierfür kassieren. Dies klappt gelegentlich recht gut, meist bleibt es jedoch beim unausweichlichen Schusswechsel.

Kleinere Schleich-, Erforschungs-, oder Fahrpassagen sorgen für Lockerung und lenken nie zu lang vom eigentlichen Geschehen ab. Leider bemerkt man auch hier den schlauchartigen Levelaufbau, bei dem sich alles in teils sehr eng eingezäunten Bereichen abspielt. Die Übersichtskarte am unteren Bildschirmrand zeigt klar die eingegrenzten Linien auf – sobald man diese überschreitet erfolgt nach wenigen Sekunden automatisch ein „Game Over“. Dies erhöht zwar stets das Vorankommen, wirkt aber nicht mehr zeitgemäß und lädt nicht zu sehr zum Entdecken ein.

Die Gesamtspielzeit betrug ca. 10 Stunden – ohne genau nachgemessen zu haben. Den Multiplayer habe ich mir nicht angeschaut.

Präsentation

Schon bei Release war der Titel laut diverser Fachpublikationen und Kritiken kein Augenschmaus, wie man ihn vom Battlefield-Team erhofft hatte. Gute fünf Jahre nach Veröffentlichung und meines ersten Durchgangs bleiben gemischte Gefühle zurück. Alles wirkt arg künstlich, kühl und manchmal auch hakelig animiert – auf der anderen Seite stehen stimmungsvolle Abschnitte, die auch heute noch beeindrucken. Genannt sei beispielsweise eine Mission in einem Einkaufszentrum, bei der ein gnadenloser Sturm das Gefecht erschwert und Regentropfen ins Sichtfeld donnern. Das macht mit einem guten Headset richtig Spaß und gefällt noch heute.

Der Sound geht soweit in Ordnung und stört zu keiner Zeit. Die deutsche Synchro ist überdurchschnittlich und passt zum leicht trashigen Fernsehserien-Charme des Werks.

Positiv:
– stellenweise sehr atmosphärisch
– gute Episodenlänge für Zwischendurch
– relativ Abwechslungsreich
– mittlerweile zum kleinen Preis erhältlich

Neutral:
– Verhaftungen wirken aufgesetzt
– Waffen könnten sich besser unterscheiden
– Gegner-KI so lala
– Spielzeit durchschnittlich
– Grafikqualität schwankt zwischen PS3- und PS4-Niveau
– Story mittelmäßig

Negativ:
– extrem schlauchartig
– Trial & Error-Passagen

Fazit

Der alte Titel hat mich satte drei Euro auf dem Flohmarkt gekostet und lieferte dafür ein extrem gutes Preis-/Leitungsverhältnis. Zum Vollpreis könnte ich „Hardline“ aufgrund seiner überschaubaren Spielzeit und des mittelprächtigen Gameplays allerdings nicht empfehlen. Im Großen und Ganzen wurde ich mit meinen geringen Ansprüchen erstaunlich gut unterhalten und einige Episoden (u.A. besagtes Einkaufszentrum) durchaus gefeiert. Shooterfans – die nichts gegen ein enges Storykorsett – haben, kommen also durchaus auf Ihre Kosten und dürfen mal reinschauen.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 7/10

Fotocopyright: Electronic Arts