Inhalt

Eine junge Dame begleitet ihren neuen Freund zu seinen Eltern. Nach einer langen und anstrengenden Reise stehen sie vor dem Haus seiner Kindheit. Alsbald spielen sich merkwürdige Dinge ab und die Zeit spielt hier ein zentrales Thema…

Fazit

Anhand des komplizierten Namens und des Regisseurs, hätte man sich den Verlauf schon fast im Vorfeld erahnen können. Vielleicht nicht in allen Details – doch zumindest soweit, dass keine leichte und erst recht keine nebensächlich betrachtete Kost vor einem liegt.

Schon zu Beginn unterstreicht der Film seinen Indepent-Charakter durch seine Darstellung im klassischen 4:3 Format. Zudem ist der Titel gespickt mit kleinen Seitenhieben und Ausstattungsmerkmalen, die nicht jedem Betrachter sofort ins Auge springen und Filmfreunden leichtes Schmunzeln abringen.

An und für sich ist die Handlung aufgrund ihrer Unberechenbarkeit sehr interessant, aber die langen Dialoge erfordern durchaus Durchhaltevermögen. Es fällt manchmal schwer, sich persönlich nicht durch beispielsweise das Handy ablenken zu lassen – aber ich hatte immer Angst, wichtige Gesprächsfetzen zu verpassen und blieb daher zähneknirschend am Ball.

Größtenteils bestanden die Konversationen aus Fragen, die sich nicht nur den anderen Personen gegenüber, sondern auch im Kopf der namenlosen Hauptdarstellerin abspielten. Kurz gefasst, umschreibt der Filmtitel schon den Schwerpunkt der Geschichte, ohne dem Zuschauer richtig Aufschluss über den Sinn des Ganzen zu geben. Das Ende irritiert dann vollends.

Charlie Kaufman steht für verrückte, anspruchsvolle, aber auch nicht immer gefällige Filme – wie „Being John Malkovich“ oder „Vergiss mein nicht!“ und mein Urteil zu „I’m Thinking of Ending Things“ ist gespalten. Auf der einen Seite mag ich den Stil, die Darsteller, die Verwirrung – auf der anderen Seite schrecken mich ellenlange Dialoge vor einem weiteren Schauen ab. Selten hat ein moderner Film eines renommierten Machers so nach Indepent geschmeckt und selten blieb ich bei einem aktuellen Werk so voller Fragen zurück. Eigentlich möchte ich das Teil lieben, aber irgendwas hält mich davon ab. Falls euch solche Streifen interessieren und ein Netflix-Abo sowieso im Haus ist, schaut ruhig mal rein. Nehmt euch aber die Zeit und bleibt aufmerksam dran – sonst kann sich die bizarre Wirkung nicht komplett entfalten.

7/10

Fotocopyright: Netflix