Einleitung

Obwohl sich bereits ein hochwertiger 4K-Projektor im Hause befindet, reizen mich diese kleinen LED-Geräte immer wieder aufs Neue. Im Laufe der Jahre habe ich schon einige Modelle probiert und war mit Keinem so richtig glücklich. Entweder war der Lüfter zu laut oder das Bild nicht scharf zu bekommen. Nach einigen Monaten Abstinenz habe ich mich an diesem Bestseller gewagt – und wurde äußerst positiv überrascht. Für knapp 90 Euro bekommt man hier Einiges geboten, aber lest selbst.

Der Lieferumfang ist für ein Beamer dieser Preisklasse wirklich beachtlich. Neben dem Leisure an sich, gibt es noch eine zweckmäßige Fernbedienung, eine schöne Tasche, ein Cinch-Adapter, ein Stromkabel und ein kurzes HDMI-Kabel. Komplettiert wird das Ganze durch ein Putztuch und Wattestäbchen zur Reinigung.

Aufgestellt habe ich den Projektor auf einem kleinen Regal, genau parallel und mittig zur bereits vorhandenen Leinwand im Wohnzimmer. Eine genau mittige Position ist unabdingbar, um an allen Ecken ein scharfes Bild zu bekommen.

Nach dem ersten Einschalten war ich erst einmal positiv vom Lüftergeräusch überrascht. Bisher waren mir alle Mini-Beamer viel zu laut und für einen gemütlichen Filmabend – trotz Surround-Anlage nicht zu gebrauchen. Der Vankyo surrt gleichmäßig und vor allem sehr erträglich vor sich hin – ohne dabei zu stören. Er ist in etwa so laut wie mein Dyson-Ventilator auf zweiter Stufe (von zehn), bei dessen Lautstärke ich prima schlafen kann. Das Geräusch wird sogar von den internen Lautsprechern bei nicht einmal mittlerer Einstellung übertönt.

Das Bild ist bei hellem Tageslicht (oder wie auf dem Foto unten – bei aktiver Deckenbeleuchtung) erwartungsgemäß mau, aber das war mir klar. Ich würde – egal welchen Beamer – nie bei hellem Raum betreiben und möchte durch die Verdunkelung schließlich auch Kino-Feeling bekommen.

Abgedunkelt hat mich der Beamer extrem überrascht. Das Bild war bereits ohne Kalibrierung echt in Ordnung und absolut überzeugend. Die niedrige Auflösung macht sich zwar bei Texten (in diesem Fall die der Netflix-App) bemerkbar, doch im Filmbetrieb ist dies vergessen.

Per Menü lassen sich diverse Einstellungen (Bildmodus, Audioausgabe, etc.) vornehmen. Es ist schlicht, zweckgemäß übersetzt und für die einmalige Konfiguration trotz diverser Rechtschreibfehler vollkommen ausreichend.

Positiv möchte ich die Option „Reduce Display Size“ hervorheben, die ebenfalls von meinem „großen“ Optoma bekannt ist. Da der Beamer raumbedingt viel zu weit von der Leinwand entfernt ist, kann man hier die überdimensionierte Bildgröße wieder der „kleinen Leinwand“ anpassen.

Natürlich ist das Gaming bei mir ein wichtiges Thema. Da die auf 4K eingestellte XBOX One X kein Bild erzielte (ungültiges Eingabeformat – hier muss man dann auf 1080p runterstellen), habe ich mal kurz die Switch angeworfen und war hier genauso angetan.

Das Bild (im abgedunkelten Raum) ist auch hier recht farbenfroh und die Auflösung für das Lesen der Texte definitiv in Ordnung.

Auf unten stehenden Bild möchte ich mal einen Eindruck der Auflösung des Vankyo verschaffen. Bei etwa 4 Metern Entfernung ist das Bild unerwartet scharf, direkt vor der Leinwand sind natürlich die Pixel zu erkennen. Ist kein Vergleich zu meinem gestochen scharfen 4K-Gerät, aber dennoch hinnehmbar. Ich sitze jedenfalls nicht direkt vor der Leinwand – egal ob ich zocke oder einen Film anschaue.

Wie schon bei der XBOX One X musste ich meinen 4K Blu-Ray Player auch auf 1080p herunterstellen, um ein Bild zu erhalten. Witzigerweise gibt der Player (wie auch am 4K TV oder beim 4K Beamer) ein leicht verschwommenes Onscreen-Anzeigebild ab, obwohl die Scheiben an sich knackescharf sind. Insgesamt hat mich auch hier die Bildqualität des kleinen Chinesen vollkommen überzeugt.

Nach „Heay Metal“ gab es dann eine Runde „S.W.A.T.“ und auch hier waren bei schnellen Aufnahmen keine Schlieren auszumachen und die Kontraste gefielen mit etwas Feinjustierung. Das Lüftergeräusch blieb auch nach knapp 6 Stunden Film- und Spielgenuss gleichmäßig erträglich und störte nicht einmal in ganz ruhigen Passagen.

Positiv:
– insgesamt erstaunlich gutes Bild (bei abgedunkeltem Raum)
– Option zur Verkleinerung des Bildes („Reduce Display Size“)
– Schärfe in allen Ecken (bei mittiger Aufstellung)
– ruhiges und gleichmäßiges Lüftergeräusch
– solide Lautsprecher
– toller Lieferumfang
– geringer Anschaffungspreis

Neutral:
– Helligkeit könnte etwas heller, Farben etwas satter sein
– niedrige Auflösung beim Lesen von kleinen Texten bemerkbar
– mittelprächtig übersetztes Menü

Abschließende Worte
Ich habe dieses Gerät selbst gekauft und keinerlei Kontakt zum Hersteller gehabt. Obwohl bereits ein 4K-Gerät im Haus ist, wollte ich einen transportablen Beamer, an dem ich überwiegend zocken und hin- und wieder mal ein Film schauen kann. Gemessen am Preis ist der „VANKYO Leisure 430 Mini Beamer“ wirklich überragend und bietet großes Kino bei kleinem Invest. Sicherlich ist das Bild etwas flauer als bei der hochpreisigen Konkurrenz, aber für den Einstieg oder das gelegentliche Verwenden gibt es hier nichts zu Meckern. Ich werde meinen teuren Projektor jedenfalls schonen und fortan wesentlich öfter zu diesem Teil greifen. Für mich sind die Kompromisse (abgedunkelter Raum, mäßige Lesbarkeit kleinerer Texte) jedenfalls kein Problem und erst recht kein „Show-Stopper“. Angetan bin ich besonders von der vergleichsweise geringen Lüfterlautstärke – die mich zur Rücksendung einiger Konkurrenten bewog. Wer hingegen einen Beamer für hochauflösende Präsentationen bei Tageslicht sucht, muss natürlich tiefer in die Tasche greifen.

Die gezeigte Leinwand ist eine 133″ Rollo-Leinwand von ESMART.
Die Bilder sind allesamt leider nur mit einem Handy enstanden und von daher nicht so hoch wie bei meiner DSLR aufgelöst. Denke es reicht trotzdem, um einen Eindruck der guten Bildqualität des Beamers zu erhalten.


Zum Testzeitpunkt hat das Gerät knapp 90 Euro auf Amazon gekostet.

Preis-Leistung: überragend!

Noch ein paar Impressionen…