Inhalt

Ein über die Jahre nicht immer treuer Ehegatte wird von der Affäre seiner Frau überrascht und vollkommen vor den Kopf gestoßen. Aus Trotz zieht er direkt ins Hotel und weiß, dass dies auch keine Dauerlösung darstellt.

Eines Tages folgt er dem Liebhaber seiner Ex und quatscht ihn spontan an. Er gibt sich jedoch nicht zu erkennen und schafft es sogar, sein neuer Mitbewohner zu werden. Eine seltsame Freundschaft nimmt ihren Lauf…

Fazit

Die Geschichte klingt schon ein wenig an den Haaren herbeigezogen, stellt jedoch eine schöne Grundlage für eine launige Charakterstudien par exellance und gefällt mit hohem Unterhaltungswert.

Insbesondere bei den Darstellern macht sich zwar das Alter des Titel bemerkbar, doch der guten Unterhaltung tut dies keinen Abbruch. Die eher klassische und weniger technisch geprägte Inszenierung macht Spaß und geht jederzeit gut voran. Alles wirkt herrlich altbacken und dennoch verhältnismäßig hochwertig in Szene gesetzt – und irgendwie immer zum Wohlfühlen.

Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach zeigen sich von Ihrer besten Seite und liefern sich amüsante Wortgefechte, die stellenweise gar nicht mal so dumm sind. Auf den ersten Blick wirken manche Elemente wie Blödeleien, beim genaueren Hinsehen sind sie jedoch mit Lebensweisheiten und entlarvenden Beobachtungen bestückt. Hinter der unbeschwerten Fassade werden emotionale Themen angesprochen und mit Feingefühl abgehandelt. Dabei geht es nie zu moralisch und deprimierend zu – die Kurzweil passt und der Spaßfaktor auf beiden Seiten (die der Darsteller und die des Zuschauers) ist vorhanden.

Deutsche Produktionen sind immer ein Fall für sich und gerade bei Komödien sind sie oft ein zweischneidiges Schwert. Während mir die weichgespülten Werke der letzten Jahre weniger gefielen, danke ich Netflix für das Anbieten von Klassikern – wie eben diesen. „Männer“ ist geschickt geschrieben, sehenswert gespielt und hält launig präsentierte Tipps für den Alltag bereit. Kurzum: dieser Film ist absurd, trotzdem nachvollziehbar, unerwartet tiefgängig und dabei noch so locker unterhaltsam. Wer solchen Titeln nicht abgeneigt ist, sollte ruhig mal (wieder) reinschauen. Bei mir muss es jedenfalls nicht immer Hollywood oder Schweighöfer sein.

7/10

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures)