Inhalt:

Eine schlimme Seuche hat einen Großteil der Menschheit dahin gerafft. Dr. Robert Neville scheint nun der einzige Überlebende in New York zu sein und kreiert sich in seiner Einsamkeit einen eigenen Mikrokosmos, um nicht endgültig den Verstand zu verlieren. Er versucht nebenbei herauszufinden, warum manche überdies Bürger zu seltsamen Kreaturen mutiert sind und wird dabei von ihrer steigenden Intelligenz überrascht…

Fazit:

Als ich gestern am Filmregal vorbeigewandert und die Scheibe von „I Am Legend“ in den Händen hielt, war mir im ersten Moment gar nicht klar, wie sehr die Bilder ein mulmiges Gefühl in diesen Zeiten entfachen. Das menschenleere New York war seinerzeit nicht nur erstklassig inszeniert, sondern sorgt heute für richtige Schauer beim Erhaschen von Parallelen zu aktuellen Ereignissen. Die Sichtweise hat sich grundlegend verändert.

So glaubwürdig und angenehm trostlos das Werk allerdings scheint, umso mehr hauen einige technische Macken aus der sonst so perfekten Immersion. Schon bei Veröffentlichung konnten die Mutanten die Herkunft aus dem Computer nicht verleugnen und wirkten wie Fremdkörper. Während die Tiere noch stimmig ausschauen, reißen die versuchten Menschen komplett aus dem Geschehen und sorgen für Punktabzug.

Bei wiederholtem Schauen packt die Handlung natürlich nicht mehr wie am ersten Tag, trotzdem wird man noch passabel in den Bann gezogen. Hier handelt sich ja um eine Neuverfilmung, die halt in erster Linie mit ihren technischen Möglichkeiten zu begeistern wusste und durch starke Aufnahmen immer wieder fasziniert.

Will Smith machte seine Sache erwartungsgemäß gut und beeindruckt mit durchtrainiertem Körper, der ihm bei seinen Ausflügen zu den Monstern ungemein zu Gute kommt. Man kann sich hervorragend in seine Figur hineinversetzen und erhält dank nett gemachter Rückblenden umso mehr Einblicke in seine Verhaltensweisen. Das Teamspiel mit seinem Hund ist genial, wie gefühlvoll. Der stumme Begleiter platziert sich als wichtiger Angelpunkt im Leben des Protagonisten und wächst dem Zuschauer ebenso schnell an Herz.

Der Stoff mag nicht neu sein und die Umsetzung einige Makel haben, dennoch packen verlassene Flugzeugträger und eine toll visualisierte leere Großstadt immer wieder. „I Am Legend“ hat sicherlich einiges an Potential verschenkt (insbesondere was das Finale betrifft – selbst in der alternativen Schnittfassung), gewisse Sympathie sei ihm gewiß. Das Zusammenspiel von Mensch und Tier ist hier ein echtes Highlight und bei Weitem nicht so aufgesetzt, wie bei manchen Mitstreiter. Wer beklemmende Endzeit ohne großartige Action ala „Mad Max“ sehen möchte, ist hier jedenfalls bestens aufgehoben.

7/10

Fotocopyright: Warner