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Während der Überfahrt zu seinem neuen Fall muss Detektiv Hercule Poirot einen mysteriösen Mordfall im weltberühmten Orientexpress aufklären…

Fazit

Auch wenn das Original als großer Klassiker gilt, bin ich nie so recht damit warm geworden. Weder damals als kleiner Pimpf, noch heute bei erneuter Sichtung im Zuge des Kinostarts der Neuauflage.

Obwohl die beiden Titel neben der Grundgeschichte auch das reichhaltige Staraufgebot gemein haben, fällt meine persönliche Wahl auf das Remake. Die aktuelle Variante ist zeitgemäß inszeniert und bietet insgesamt den angenehmeren Stil. Eine äußerst hochwertige Technik und innovative Kameraeinstellungen sorgen überdies für Begeisterung – vielleicht, weil man so eindrucksvolle Aufnahmen von einem Film dieses Genres nicht unbedingt erwartet hätte. Trotz aller technischen Schönheit versetzt der Streifen gekonnt in eine andere Zeit und verwässert das Szenario nicht.

Das Aufgebot der Darsteller ist beeindruckend und einigermaßen gut ausbalanciert. Von Depp bis Dench oder Pfeiffer – alle bekommen ausreichend Raum, um von ihrem Können zu überzeugen und verkörpern ihre Figuren nicht selten mit einem Augenzwingern. Es schien, als haben die Promis richtig Spaß an der Arbeit und als wolle man sich vor der Vorlage verneigen.

Den bekannten Gesichtern ist es natürlich auch geschuldet, dass der Erzählfluss überwiegend ganz ausgezeichnet ist. Action war zwar Mangelware, die teils amüsanten Dialoge halten dennoch bei Laune und die gemächliche Gangart verkommt nie zur Langweile. Es geht genau im richtigen Takt voran und der Urgedanke eines klassischen Krimis geht nie abhanden. Der Zuschauer wird weder mit hektischen Schnitten, noch unüberschaubaren Wendungen erschlagen. Man lehnt sich zurück und folgt ganz sachlich dem nüchternen Treiben.

Über Sinn und Unsinn von Neuverfilmungen habe ich schon oft geschrieben und meist zum Ergebnis der Überflüssigkeit gekommen. Manche Evergreens sollte man wirklich ruhen lassen, doch bei „Mord im Orientexpress“ muss ich mich für die neuere Variante entscheiden. Aus meiner Sicht ist der „Flow“ besser und die Bilder beeindruckender. Letztendlich ist alles Geschmacksache und Interessierte sollten sich gerne beide Varianten zu Gemüte führen. Unterm Strich bieten alle Adaptionen starbesetzte Krimiunterhaltung mit viel Charme – die jeweils die Machart ihrer Epoche wiederspiegeln.

7/10

Fotocopyright: 20th Century Fox Home Entertainment

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