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Deutschland in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Noch einmal wird die Jugend mobilisiert und für die Verteidigung der Heimat abgerichtet. Unter ihnen auch Johannes Betzler, der von seinen Kameraden schlicht Jojo Hasenfuss genannt wird. Was die Anderen allerdings nicht wissen – er besitzt Adolf Hitler höchstpersönlich als imaginären Freund und versucht es ihm jederzeit Recht zu machen…

Fazit

Die Satire darf bekanntlich Alles und genau diesen Leitspruch vereinnahmt dieses schräge Machwerk von und mit Taika Waititi für sich. Wie spielerisch und unterhaltsam hier mit ernsten Themen umgegangen wird, ist einfach fantastisch und sucht seines Gleichen. Ohne die tragischen Hintergründe zu verwässern bekommt der Zuschauer ein unglaublich lustigen und dabei zum Nachdenken animierenden Film serviert – den es so in der Form noch nicht gegeben hat.

Der ganze sprichwörtliche Wahnsinn beginnt bereits mit der Eröffnungssequenz. Begleitet zu Musik von den „Beatles“ sehen wir Aufnahmen der Wochenschau und können diese Eindrücke im Hirn kaum ordnen. Alles wirkt so surreal und dennoch beängstigend. Die Macher versuchen geschickt die junge Generation abzufangen und die im ersten Moment doch sehr trockene Thematik ansprechbar zu vermitteln.

Der Humor – mal fein, mal mit dem Holzhammer – zieht sich wie ein roter Faden durch den kompletten Film. Selbst in eher bedrückenden Momenten bleibt man aufmerksam am Ball und verliebt nie das Interesse. Sicherlich ist das Ende irgendwo bekannt – aber der Weg dorthin so unvorhersehbar und sehenswert gestaltet. Es gab so viel zu entdecken und die Liebe zum Detail schier unermeßlich.

Bei den Akteuren hat natürlich der kleine Roman Griffin Davis die größte Aufmerksamkeit auf seiner Seite. Er – und auch die anderen Kinderdarsteller – machen ihre Sache ganz hervorragend und eine erfolgreiche Zukunft sei ihnen gegönnt. Taika Waititi hat zwar grundsätzlich nicht die krasseste Ähnlichkeit zu seiner Figur, passt mit seinen schrägen Grimassen dann doch irgendwo super in die unliebsame Rolle. Die eher moderne Sprechweise sorgt für Lacher und zielt ebenfalls auf bereits erwähntes, neues Publikum ab.

Ob in heutigen Tagen oder irgendwann anders. Ich denke, dass „Jojo Rabbit“ ein zeitloses Meisterwerk geworden ist, welches seine Botschaft immer und überall vermitteln kann. Wie hier mit brisanten Dingen umgegangen wurde ist vorbildlich und mit ruhiger Hand ausbalanciert. Das Szenario wirkt erstaunlich frisch und trotz seiner Lustigkeit auch noch sehr respektvoll. Der Trailer verrät wiedermal arg viel, trotzdem sollte man damit austarieren, ob man mit dem Streifen grundsätzlich kompatibel ist. Ich hoffe es für euch – denn dieser Streifen lohnt ohne jeglichen Zweifel.

8,5/10

Fotocopyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment

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