Inhalt

Gangsterboss Ezekiel Manning sitzt in der Klemme. Die Polizei hat einen Kronzeugen in der Hand, der bald gegen ihn aussagen wird. Um dies zu verhindern, schickt er einen Kurier – der selbst keine Ahnung hat, dass er nur Teil eines perfides Planes ist…

Fazit

Während des Filmes habe ich mich ernsthaft gefragt, ob Garry Oldman solche Engagements überhaupt noch nötig hat – oder er sich im Vorfeld wesentlich mehr von diesem schwachen Drehbuch versprochen hat.

„The Courier“ ist Durchschnitt auf ganzer Linie und setzt keinerlei Glanzpunkte. Dies fängt bei lustlos agierenden Darstellern (okay, bis auf Oldman – der ist okay) an und hört bei einer Story auf, die höchstwahrscheinlich komplett auf einen Bierdeckel passt. Man hat alles irgendwo schon besser erzählt und besser gemacht gesehen. Überraschungen sind quasi Fehlanzeige und die Handlung jederzeit so vorhersehbar, dass es einfach keinen Spaß mehr macht.

Gegen Ende schienen den Machern sogar die Ideen auszugehen und so zieht sich der Schlusspart im Parkhaus unendlich in die Länge. Man hat besonders hier das Gefühl, dass die Gegner nur Fallobst und keine echten Experten wären. Mit Leichtigkeit (und wenig Innovation) wird einer nach dem andren ausgeschaltet und unsere Kurierinn scheint nahezu unverwundbar. Glücklicherweise haben Muskelprotze doch nicht die erhoffte Kraft und ausgebildete Scharfschützen verfehlen ihr Ziel natürlich jederzeit. Wäre das Ganze nicht so amateurhaft umgesetzt, wäre vielleicht ein kleiner Funke übergesprungen.

Eigentlich sehe ich Olga Kurylenko ganz gerne, aber vielleicht sollte sie eher hübsches Beiwerk, statt solche Hauptrollen besetzten. Ihre fast schon lustig-naive Art hat überhaupt nicht zur Figur gepasst und grundsätzlich haben die Autoren bei der Ausarbeitung mächtig geschlampt. Als ihre Hintergründe offeriert wurden, musste ich vor Fremdschämen richtig lachen. Es wirkt, als hätte ein Dreijähriger den Background ausgearbeitet. Abgesehen davon, wurde Olga auch nicht unbedingt vorteilhaft in Szene gesetzt – obwohl sie ja eigentlich ganz hübsch ist.

An positiven Dingen gibt es leider nicht viel aufzuzählen. Mir ist aufgefallen, dass der Titel größtenteils in Echtzeit spielt (eine Stunde bis Auftragsende) – aber das war es auch schon. Kein Dialog und keine Actionszene wäre einer weitere Erwähnung wert.

„The Courier“ funktioniert in keiner Weise richtig gut. Für einen harten Actionfilm ist er stellenweise zu lachhaft und für eine Komödie gibts Wiederrum zu wenig zu lachen. Optik, Inszenierung, Darsteller und Handlung entsprechen B-Movie Niveau und interessieren somit bestenfalls knallharte Genrefans. Persönlich empfand ich das Talent von Oldman mal wieder total vergeudet – aber das war nicht das Einzige mittelprächtige Werk in seinem umfangreichen Portfolio.

4,5/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

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