Inhalt

Die gepeinigte Cecilia beschließt ihren besitzergreifenden Freund zu verlassen und bei einem Bekannten unterzukommen. Als sich ihr Leben endlich zu normalisieren beginnt, erhält sie die Mitteilung vom Tod des ehemaligen Partners. Unerwartet wird sie mit einem reichhaltigen Erbe bedacht, doch merkt schnell, dass etwas an der ganzen Sache faul ist…

Fazit

Die Geschichte um einen Unsichtbaren wurde schon oft und in vielen Varianten verfilmt. Vom Horrorfilm bis zur Komödie wurde der Stoff mit Umsetzungen bedacht und im Rahmen der Wiedererweckung alter Klassiker gibt es nun eine neue Adaption.

Gleich vorweg sei gesagt, dass die aktuelle Variante (soweit ich die anderen Adaptierungen kenne) eigene Wege geht und aus der bekannten Ausgangslage etwas Neues erschafft und den Transfer ins aktuelle Zeitalter vollzieht.

Die Handlung versucht sich sehr glaubwürdig zu geben und zieht hiermit ganz ordentlich in seinen Bann. Statt krachender Action oder Leichenberge, erlebt der Zuschauer einen ruhigen, stellenweise unterschwelligen Grusel – der durchwegs funktioniert. Es gab zwar immer wieder kleinere Gewaltspitzen, aber die Macher blieben „auf dem Teppich“ und brachen nicht mit dem authentischen und bedrohenden Grundton.

Die kleinlauten Passagen werden mit Aufritt des Unsichtbaren immer wieder zu neuen Höhen getrieben, was im Übrigen auch dem brachialen Soundtrack in diesen Momenten zu verdanken ist. Aus der Stille wird plötzlich so etwas wie Panik, die dank eindrucksvoller Akustik auf den Zuschauer überschwappt und richtig zu begeistern wußte.

Die tollen Darsteller trugen ihren Teil zum stimmigen Gesamtbild bei und unterstrichen die bereits gelobte Atmosphäre. Sie agieren genau im richtigen Maße und übertrieben es zu keiner Minute. Loben möchte ich auch, dass – im Gegensatz zu manchen Konkurrenten – nicht nur Models zu erblicken waren und vielleicht auch deshalb das Hineinversetzen in deren Schicksale so hervorragend funktionierte. Die Figuren waren greifbar und durch die Bank weg sympathisch – bis auf den Gegenspieler. So gehört sich das.

Operation gelungen, Neuauflage geglückt. „Der Unsichtbare“ ist nun keine neue Referenz im Horrorsektor, aber eine ordentliche Bereicherung des selbigen. Der Film ist gut geschrieben, top besetzt und nahezu meisterhaft in Szene gesetzt. Seine gewisse Glaubwürdigkeit unterstreicht den vorzüglichen Gesamteindruck und so habe ich nicht wirklich viel zum kritisieren. Man darf sich vom gemächlichen Auftakt nicht direkt abschrecken lassen – der Film dreht atmosphärisch noch so richtig auf und behält seinen ausgezeichneten Spannungsbogen bis zum bitteren Ende bei.

Der aktuellen Situation geschuldet, ist „Der Unsichtbare“ bereits auf Streaming-Plattformen erhältlich. Die Blu-Ray kann allerdings vorbestellt werden.

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Der Unsichtbare [Blu-ray]