Inhalt

Ein alter Mann glaubt, dass seine Zeit gekommen ist und bittet seinen Sohn um die Begleitung auf einer letzten Reise. Ziel ist das „Salvation“-Hotel, welches als finale Ruhestätte fungieren soll…

Fazit

In den hiesigen Gefilden ist Indien hauptsächlich für seine munteren „Bollywood“-Werke bekannt und ruhigere Perlen wie „Hotel Salvation“ werden vielleicht nicht so beachtet, wie sie es eigentlich verdient haben. Dies ist traurig, da Indien weit mehr als nur eine tänzelnde Glamourwelt zu bieten hat und hier großartiges Gefühlskino mit hoher Authentizität abliefert.

Mit ruhigen und teils wirklich sehr schönen Bildern betrachten wir einen von Träumen heimgesuchten Mann, der glaubt seinen letzten Gang antreten zu müssen. Besonders wird hierbei die Beziehung zu seinem Sohn auf eine harte Probe gestellt, schließlich durchlebt sein Erzeuger noch einmal ein neues Leben am Ziel der Reise und gibt nicht so einfach auf. Er erlebt einen neuen Frühling und möchte unbedingt als Löwe weitergeboren werden.

Adil Hussain und Lalith Behl liefern sich hier ein herausragendes Spiel auf Augenhöhe ab. Ohne übertriebene Mimik und Gestik verkörpern sie eine realistische und extrem glaubwürdige Familienbande, die man ihnen sofort und ohne Zweifel abnimmt. Es kommt einem so vor, als wären sie tatsächlich blutverwandt und lassen lediglich an ihrem richtigen Leben teilhaben. Damit dies auch für uns so gut funktioniert, möchte ich an dieser Stelle gesondert die deutsche Synchronisation erwähnen. Ich hatte in letzter Zeit das Gefühl, dass man sich gerade bei fernöstlichen Titeln keine allzu große Mühe mehr gibt, aber hier gab es nichts zu meckern. Tolle Stimmen, die wert auf passende Gefühlslagen haben, verdienen besonders Lob und tragen ihren Teil zum stimmigen Gesamtbild bei.

Die Kombination aus Tradition und Moderne wird in diesem Werk sehr anschaulich und eindringlich präsentiert. Während der eigentlich Rahmen von seiner Denke her sehr klassisch ist, erblickt man dennoch hin und wieder aktuelle Technologien – die bewiesen, zu welcher Zeit man tatsächlich unterwegs ist. Die Handlung findet trotz der vielen unwirklichen Momente in der Gegenwart statt und zeigt, wie kulturbewusst die Menschen noch unterwegs sind. In Anbetracht der durchaus beeindruckenden Aufnahmen, würde man am liebsten selbst mit der Kamera im Gepäck dorthin reisen und unendlich viele Fotos knipsen. Ich saß stellenweise wirklich beeindruckt vor dem Schirm und träumte mich in die fremde Welt – meine Olympus fast schon in den Händen.

Da ich die Werke aus Indien in den letzten Jahren etwas aus den Augen verloren habe, hat mich dieses gelungene Stück einmal mehr von der Qualität der Erzeugnisse des Landes überzeugt, gar unerwartet begeistert. Ich gebe zu, dass mich die Thematik zu Beginn nicht hundertprozentig angesprochen hat und letztlich war ich voll in einen angenehmen Bann gezogen. Wer einfach mal abschalten und in eine andere Welt abtauchen und gute Vibes empfangen will, dem sei dieser Film wärmstens an Herz gelegt. Für mich definitiv eine der größten Überraschungen der letzten Zeit!

8,5/10

Fotocopyright: INCREDIBLE / CARGO RECORDS

Weitere Infos:
https://www.cargo-records.de/de/item/124688/katalog_art.75.html

Offizielle Webseite:
http://www.hotelsalvationthefilm.com/index.html

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Das Testmuster wurde freundlicherweise von CARGO RECORDS (https://www.cargo-records.de) zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!