Inhalt

Jahre sind vergangen, die Menschen sind mittlerweile fast vollständig aus Pandora abgezogen und Frieden ist eingekehrt. Jake hat ein paar Kinder in die Welt gesetzt und führt ein ruhiges Leben. Eines Tages jedoch taucht sein alter Erzfeind in einem neuen und durchaus sehr ungewohnten Gewand auf…

Fazit

Auch wenn mich der erste „Avatar“ abgesehen von seiner hübschen Technik nie so recht von sich überzeugen konnte, habe ich mich irgendwie auf dessen Fortsetzung gefreut. Insgeheim hatte ich die Hoffnung auf eine wesentlich innovativere Story und natürlich einer nochmals verbesserten Technik. Nach knapp einer halben Stunde habe ich jedoch zum ersten Mal auf die Uhr geschaut und gedacht „Mist, das wird ja jetzt schon arg langweilig“…

Der Film will viel, verrennt sich aber allzu oft und packt nicht so wirklich. Abermals versuchte man fremde Kulturen (diesmal in Form von einem weiteren Stamm) einzuführen und deren Gebräuche aufzuzeigen – doch wie beim Erstling wirkt alles zu sehr bemüht und vor allem sehr berechnend inszeniert. Es entfaltete sich trotz überlanger Spielzeit keine echte Tiefe und die erneut eher simpel gehaltene Geschichte vermochte nicht zu zünden.

Stand beim Vorgänger die Zerstörung der Natur im Vordergrund, rückt hier das Band der Familie deutlicher in den Fokus. Schade nur, dass man hier zu sehr auf „Nummer sicher“ ging und hier genauso berechnend wie bei den anderen Dingen zu Werke ging. Man hat alles irgendwo schon einmal gesehen und fand hier nichts, was es nicht schon dutzende Male gab. Seien es die Konflikte der Erwachsenen untereinander oder das Gezanke der Kinder mit dämlichen Herausforderungen.

Gefühlt stundenlange Ausflüge durch den Dschungel oder in kreativen Unterwasserwelten wären im Grunde eine nette Flucht aus dem Alltag – würde der Streifen nicht fortwährend viel zu stark nach CGI ausschauen. Man mag mich da gerne für Altbacken halten, aber ich wurde mit der Optik einfach nicht warm. Es gab zwar ein paar menschliche Darsteller, doch wenn alle Hauptfiguren nur noch gerendert über den Schirm laufen, fehlt mir irgendwie die Identifikation. Es war sogar so schlimm, dass deren schauspielerischen Leistungen gar nicht beurteilen kann.

Als Computerspiel wäre die Technik von „Avatar 2“ sicherlich ein Knaller, doch für eine tolle dreistündige Unterhaltung reicht es einfach nicht. Die Story war mir zu seicht, die Darsteller konnte ich überhaupt nicht bewerten und die bunte Spiele-Optik war mir auf Dauer viel zu anstrengend. Echte Schauspieler habe ich bis auf wenige Aufnahmen extrem vermisst und hätte mir diesbezüglich eine bessere Balance (ähnlich wie beim Vorgänger) gewünscht. Mit einem rasanten Erzählfluss wären einige Patzer zu verschmerzen gewesen, doch auch hier gab es nichts positives zu berichten. Der Streifen zog sich trotz allem Bombast wie Kaugummi und man sehnte sich den Abspann herbei. Sofern man sich damit anfreunden kann – wagt einen Blick und tragt euren Teil zur vermeintlichen Rettung des Kinos bei – ansonsten ignoriert das Werk trotz derzeitigem Hype einfach und wartet auf einen Release bei einem Streaming-Dienst.

6/10

Fotocopyright: 20th Century Studios