Inhalt

Einst kämpften zwei Brüder mit gewaltigen Kräften gegeneinander. Während der Eine Rache für den Flammentod der Eltern ausüben möchte, hat sich der Andere dem Guten verschworen. Nachdem die Beiden in einer verehrenden Schlacht starben, hat die Menschheit schnell vergessen. Jahre später glaubt ein kleiner Junge, in seinem Nachbar den ehemaligen Streiter für die Gerechtigkeit gefunden zu haben…

Fazit

Erwartet habe ich eigentlich nichts – und bekommen habe ich einen ungewöhnlichen Superheldenfilm, der mich von Anfang bis Ende richtig gut bei Laune gehalten hat. Zwar gab die Story nicht allzu viel her und vor allem war der die Wendung in der Charakterzeichnung sehr vorherschaubar, aber trotzdem hat dies der Unterhaltung keinen Abbruch getan.

„Samaritan“ setzt den Fokus weniger auf Action, vielmehr auf die Zeichnung seiner Figuren. Diese war im gegebenen Rahmen bzw. der zu Grunde liegenden kompakten Spielzeit zwar ebenfalls eher rudimentär, schlimm war dies aber nicht. Man konnte sich schnell in die Gegebenheiten hineindenken und musste sich nicht mit übertrieben komplexen Handlungssträngen herumärgern.

Stallone wirkte alt und „langsam“, was aber prima zu seiner Rolle passt und somit als Pluspunkt zu verzeichnen war. Sein junger Kollege war aufgeweckt, aber niemals nervig – während sein Antagonist (Pilou Asbæk) richtig schön fies daher kam und Spaß brachte. Klar fühlte er sich ein wenig nach einem „Bane-Verschnitt“ an, doch gejuckt hats mich nicht.

Ein bisschen Zweigespalten war ich beim Überlegen, für welches Zielpublikum das Werk nun sei. Es ging überwiegend harmlos und kindgerecht daher, dennoch wiesen die unblutigen Kämpfe schon ein paar heftige Einlagen auf. Für 12jährige vielleicht zu hart – für ältere wohl insgesamt zu zahm. Überhaupt für Manche vom Pacing vielleicht auch ein wenig zu lahm – was mir allerdings gut gefiel und für Pluspunkte sorgte.

Ich kann es nur betonen, dass „Samaritan“ mir außerordentlich gut gefallen hat, auch wenn er so seine Schwächen und wenig innovativen Momente hatte. Im Gegensatz zu den großen „Marvel“-Filmen war die Action hier wesentlich angenehmer dosiert und der Grundton trotz schräger Figuren ebenfalls angenehm ernst. Es wurde nie langweilig und der simple Plot stieß nie sauer auf. Für mich ein durchaus ordentlicher Streaming-Tipp, sofern man die „Prime-Mitgliedschaft“ sowieso schon sein Eigen nennt und nicht extra Geld für diesen Titel in die Hand nehmen muss.

7,5/10

Fotocopyright: Amazon Prime