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Eine junge Dame fühlt sich und ihre Familie bedroht. Vor Jahren arbeitete sie für einen berühmten Buchautoren, der es nach ihrer Belästigung und einem tragischen Schicksaalschlag scheinbar weiterhin auf sie abgesehen hat…

Fazit

Über manche Filme muss man einfach eine Nacht schlafen und trotzdem hadert man mit einem aussagekräftigen Urteil dazu. Die Rahmenhandlung – oder besser gesagt das Rahmenmotiv – von „Die Strafe Gottes“ bot im Prinzip wenig Neues, doch seine Umsetzung stach etwas ungewöhnlich hervor.

Der Streifen besaß eine eigenwillige, aber auch irgendwo sehr ansprechende Erzählweise. Er war gemütlich und grob, an anderer Stelle zögerte er nicht mit drastischen Momenten und handelte diese wiederum vergleichsweise schnell ab. Auf den ersten Blick schien die bereits nach kurzer Zeit vollkommen offengelegte Prämisse extrem einfach gestrickt, doch bei genauerer Betrachtung wollte man es dem Zuschauer nicht so leicht machen.

Fein säuberlich werden vermeintliche Zufälle aufgedeckt und lassen eigentlich nur einen Entschluss zu. Die Macher jedoch stellen erst gar nicht die Frage, wer hier der Täter ist – sondern vielmehr welche Hintergründe die Aktionen hatten. Dabei kann man sich gut in die verschiedenen Sichtweisen hineindenken, ohne jedoch zu sehr für eine Partei eintreten zu wollen.

Während die (für uns eher unbekannten) Darsteller ihre Sache wirklich gut und mit angemessenen Kanten präsentierten, schwächelte allerdings das Pacing hin und wieder. „Die Strafe Gottes“ war nicht frei von Längen und verlor sich in melancholischen Aufnahmen, die gerne einen Ticken straffer hätten ausfallen dürfen. Unterm Strich war der Thrill jedoch sehenswert, auch wenn sich eine weitere Sichtung zunächst weniger anbieten dürfte. Für Netflix-Abonnenten eine nette Kost.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix