Inhalt

„Der Spinnenkopf“ ist ein Komplex, in dem Kriminelle durch die Teilnahme an Experimenten eine neue Chance bekommen. Statt in dunklen Verließen, erwartet sie ein lockeres und vor allem sexreiches Leben unter ständiger Beobachtung…

Fazit

Schon vor einiger Zeit als bis dato teuerster Titel von Netflix angekündigt und nach Monaten des Wartens endlich zum Abruf verfügbar. Die Erwartungen waren angesichts des Castes ebenfalls nicht von schlechten Eltern, doch so ganz überzeugen konnte mich das ungewöhnliche Geschehen leider nicht.

Während die Grundgeschichte noch ganz solide und zumindest zu Beginn auch recht interessant daherkam, nutzte sich das Treiben leider erstaunlich schnell ab. Bereits nach kurzer Zeit plätschert die Handlung vor sich hin und selbst aufklärende Rückblenden konnten die verlorene Aufmerksamkeit nur bedingt zurückerobern.

Normalerweise stehe ich auf mysteriöse Filme, die erst nach und nach mehr von ihren Motiven verraten – aber in diesem Falle keimte eher die Langweile, denn das Interesse an weiterer Aufklärung auf. Ab einem gewissen Punkt ließ sich die Richtung irgendwo erahnen, unterhaltsamer wurde es selbst hiermit nicht.

Die Darsteller haben ihre Sache solide gemacht. Chris Hemsworth und Miles Teller haben sich soweit gut ergänzt, reichten aber nicht an deren Leistungen aus anderen Werken heran. Sie wirkten zwar sympathisch und trugen das Geschehen über weite Teile von allein, doch Begeisterungsstürme konnten sie nicht entfachen. Es wirkte so, als spulten sie einfach ihre Routine herunter.

Vermutlich lag es aber auch an deren Rollen, dass sich eine Identifikation oder zumindest das ungefähre Hineindenken in ihre Figuren nicht ermöglichte. Man konnte weder sie, noch die Randpersonen so richtig greifen und sich leider überhaupt nicht für deren Schicksale erwärmen. Verstehen konnte man deren Ziele und Handlungsweisen schon, sich nur eben überhaupt nicht damit anfreunden.

Ungewöhnliche Szenarios und eine sich schrittweise entfaltende Story sind eigentlich immer willkommen, doch vermochte „der Spinnenkopf“ nicht so recht zu zünden. Sein vermeintliches hohes Budget sieht man ihm nur an den Darstellern an, der Rest wirkte kammerspielartig und eher klein. Ist eigentlich alles nur halb so wild – aber wenn der Inhalt nicht übersprudelt, bleibt die Ernüchterung zurück. Als Inklusivartikel sicherlich einen Blick wert, aber das Ergebnis wäre jetzt nichts, wofür ich Netflix unbedingt abonnieren würde. Hier gibt es kleinere und wesentlich bessere Highlights, als dieser etwas lahme und zahme Thriller. „Der Spinnenkopf“ ist alles andere als ein Totalausfall, bleibt aber weit hinter seinen Erwartungen zurück.

6/10

Fotocopyright: Netflix