Inhalt

Der Spieler übernimmt die Rolle eines Mannes, der das Haus seines Großvaters erbt und es nach langer Zeit wieder betritt. Schnell holen ihn die alten Erinnerungen und wortwörtlich die Geister der Vergangenheit ein…

Gameplay

„Insomnis“ is ein Gruselspiel aus der Ego-Perspektive, welches sich grob als „Walking-Simulator“ mit kleineren Jumpscars umschreiben lässt. Der Spieler kann nicht sterben, erkundet vergleichsweise gemütlich das riesige Haus und muss sich durch wirklich gut gemachte Rätsel knobeln.

Die Geschichte wird größtenteils anhand von gefundenen Schriftstücken erzählt und entfaltet sich auf verständliche Weise. Während man bei anderen Titeln schonmal den Überblick verlieren kann, gibts hier keinerlei Verständigungsprobleme.

Die Kopfnüsse waren durchwegs logisch und fair. Es gab immer gut dosierte Hinweise, die weder zu leicht, noch zu schwer aufzufinden waren. Es machte sogar Spaß bereits bekannte Räume erneut aufzusuchen, darin nach neuen Dingen zu suchen – oder schlichtweg bisher verschlossene Türen endlich öffnen zu können.

Spielzeit

Für den ersten Durchgang wurden knapp 2 Stunden benötigt, wobei hier wirklich alles abgesucht und jedes einzelne Dokument ausführlich studiert wurde. Im Internet kursieren Walktroughs von knapp 30 Minuten – was beim Auswendiglernen der einzelnen Schritte sicherlich nicht abwegig – doch vom Spaßfaktor fragwürdig ist.

Präsentation

Optisch gab sich „Insommis“ zeitgemäß, aber auch nicht übertrieben spektakulär. Das Setting wurde stimmig in Szene gesetzt, die Performance hat gepasst und das Design der Figuren war in Ordnung. Mir sind keine Grafikfehler oder Abstürze untergekommen.

Der Sound unterstrich die düstere Atmosphäre gelungen und gab keinen Grund zur Klage. Kritisieren muss ich allerdings die schwache deutsche Vertextung, die scheinbar durch einen schlechten Online-Übersetzer gejagt wurde und kuriose Wortschöpfungen mit sich brachte. Inhaltlich konnte man sich die Handlung zwar stets problemlos herleiten, manchmal allerdings ein wenig dabei schmunzeln.

Positiv

  • schöne Gruselgeschichte
  • entspannte Spielweise
  • gut platzierte und nicht zu nervige Jumpscars
  • hübsche Präsentation
  • stimmige Atmosphäre
  • gute Rätselaufgaben

Neutral

  • Handlung stellenweise etwas vorhersehbar
  • relativ kurze Spielzeit

Negativ

  • Schwächen bei der Übersetzung

Fazit

Ich liebe Walking Simulatoren und habe in der letzten Zeit auch meine Freude an Gruselspielchen gefunden. „Insommis“ war zwar recht kurz und knapp, vereint die beiden Genres aber auf unterhaltsame Weise miteinander und leistete sich nirgendwo grobe Patzer.

Die tolle Atmosphäre zog direkt in den Bann und die durchwegs logischen Aufgaben hielten gekonnt bei Laune. Es gab weder Frust wegen unbezwingbaren Gegnern (es wurde gar nicht gekämpft oder weggelaufen), noch bei abstrakten Knobeleien. Der „Wiederspielwert“ dürfte in der nächsten Zeit eher gering sein, doch in einigen Monaten könnte ich mir durchaus einen weiteren Abstecher ins mysteriöse Anwesen vorstellen.

Genrefans machen hier definitiv nichts verkehrt und erhalten einen unterhaltsamen Snack für Zwischendurch. Auch Gelegenheitsspieler kommen aufgrund der fairen Gangart auf ihre Kosten und dürfen reinschauen.

Grafik: 8/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Path Games/Gammera Nest