Inhalt

Ein erfolgreicher Buchautor und Oberhaupt einer egozentrischen Familie wird tot aufgefunden und die Polizei, samt Privatdetektiv ermitteln am Ort des Geschehens. Beinahe Jeder ist verdächtig – selbst die junge Haushaltshilfe, die dem alten Mann wohl als einziges am Herzen lag…

Fazit

Allein wegen der heftigen Starbesetzung dürften Kinofreunde leichte Schnappatmung bekommen und das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Was die Macher hier alles an Prominenz gepaart haben, sucht wahrlich seines Gleichen – und weckt entsprechend auch eine gewisse Erwartungshaltung.

Die Geschichte ist nett, bietet im Grunde jedoch nichts Neues. Man erzählt eine relativ bekannte Handlung, die vor gar nicht einmal so langer Zeit auch ähnlich in „Das krumme Haus“ adaptiert wurde. Ich glaube allerdings, dass man bewusst auf einen altbackenen Rahmen gesetzt hat – da man sich hiermit durchaus vor großen Klassikern verbeugt und diese einfach mit etwas moderneren Stars bestücken wollte.

Trotz mangelnder Innovation, tut sich ein spannendes Kammerspiel auf, bei dem alle Promis ein bisschen glänzen dürfen. Der Titel ist zwar sehr dialoglastig und Arm an Action, gefällt aber mit seinem eigenen Tempo – welches vielleicht nicht Jedermanns Sache ist.

Figuren werden ausführlich erklärt und polarisieren auf unterschiedliche Weise. Man kann deren Motivationen verstehen, obwohl man sich nie komplett auf deren Persönlichkeit versteifen möchte. Neben einer gewissen Sympathie, ist auch immer etwas Abneigung zugegen.

Die Inszenierung ist – wie bereits erwähnt – sehr ruhig und somit Geschmackssache. Hat man sich auf die langsame Gangart eingestellt, achtet man jedoch viel besser auf die Charaktere und vor allem auf die Details im Hintergrund. Es gibt im schrägen Wohnsitz der verrückten Familie so viel zu entdecken. Bei jedem Gespräch sind bunte Gegenstände im Hintergrund – und irgendwie baut sich so ein eigenes Flair auf, sofern man sich darauf einlassen kann und möchte.

„Knives Out“ (passender Name übrigens) ist fast schon erschreckend klassisch und altbacken, funktioniert hierdurch aber wirklich geschmeidig. Mir hat das laber-lastige Zusammenspiel der hervorragend agierenden Stars unerwartet gut gefallen und so spreche ich für Krimifans eine uneingeschränkte Empfehlung aus.

8/10

Fotocopyright: LEONINE

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