Inhalt

Nach rund 22 Jahren kehrt Meredith in die alte Heimat zurück. Sie benötigt eine Pause vom harten Job in der Großstadt und hütet das Haus der Eltern, die sich in den Urlaub verdrückt haben. So richtig Abschalten kann die junge Dame allerdings nicht, denn so ganz nebenbei muss sie für ihren Vater als Postbote einspringen…

Gameplay

Erwartet habe ich eine Art von Adventure, bekommen habe ich einen Lebens-Simulator – der einen großen Fokus auf das Ausliefern von Briefen und Paketen legte. Das Spiel erstreckt sich dabei über 2 virtuelle Spielwochen, in denen der Spieler neben dem Austragen der Post auch Kontakt mit den Anwohnern knüpft.

Eine jederzeit zuschaltbare Karte zeigt an, wo genau eine Lieferung stattfinden muss und ob es sich dabei um einen Brief oder ein Paket handelt. Schnell lernen wir dabei die Straßenkarte bzw. die wichtigsten Locations auswendig und werden bei unserem Touren immer schneller.

Das eigentliche Spielprinzip hinter dem Spielprinzip ist aber das Kommunizieren mit den Einwohnern der Kleinstadt. Gelegentlich kommt Meredith mit ihren Kunden ins Gespräch, erfüllt kleinere (Fahr-)Aufträge oder verabredet sich nach der Arbeit mit ihnen. Sie baut eine Beziehung zu den unterschiedlichsten Charakteren auf und der Spieler entscheidet anhand von einigen Antwortmöglichkeiten, wie sehr dies in die Tiefe geht. Ob Freundschaften oder gar Beziehungen entstehen oder nicht.

Spielzeit

Die 2 Spielwochen InGame-Spielzeit entsprachen bei mir ungefähr 4 Abende zu je zirka 1 – 1,5 Stunden. Gespeichert werden konnte zu jeder Zeit, so dass theoretisch auch kurze Botengänge ohne den kompletten Spieltag zu absolvieren möglich waren.

Präsentation

Optisch hat mir der Titel recht gut gefallen. Sicherlich stellt er keinerlei neue Referenzen auf, doch die Comic-Grafik ist stimmig und lud mit ihren bunten, warmen Farben zum Abtauchen ein. Die Landschaft war wunderhübsch und vergleichsweise detailreichreich gestaltet, doch auch so sprangen witzige Elemente (z.B. Filmcover in der Videothek) positiv ins Auge. Schade, dass bei den Fahrten einige Objekte sichtbar ins Bild „ploppten“, was sich allerdings nicht spielerisch auf das Geschehen an sich ausgewirkt hat.

Menüs und Untertitel waren auf deutsch, doch Sprachausgabe gab es lediglich auf Englisch. Diese war allerdings leicht verständlich und somit kein Problem. War allemal besser, als eine schlechte Synchronisation.

Positiv

  • hübsche Präsentation
  • netter Soundtrack
  • interessantes Spielkonzept
  • entspannte Spielweise

Neutral

  • simple Spielmechanik
  • langsames Spieltempo
  • mittelprächtige Spielzeit

Negativ

  • insgesamt sehr repetitiv

Fazit

Mit „The Lake“ liefern uns die Programmierer von Gamious ein eigenwilliges, aber keineswegs schlechtes Spiel ab. Hat man sich erst einmal mit der ungewohnten Mechanik angefreundet, geht das Zocken ganz gut von der Hand und irgendwann stellte sich dann auch eine gewisse Entspannung ein. Was sich zu Beginn etwas nach Arbeit anfühlt, wird nach kurzer Zeit immer eingängiger und macht dann irgendwo schon Laune.

Die begrenzte Spielzeit tat dem Geschehen allerdings gut, denn so richtig viel Spieltiefe mag sich einfach nicht entfalten. Obwohl die Randgespräche durchaus Charme besaßen und einen gewissen Unterhaltungswert boten, stieg man nicht zu heftig ins Szenario ein und errichtete eher oberflächliche Bindungen zu den meisten Figuren. Ales schien ein wenig belanglos und leider nicht so richtig packend. Auch schien die Entscheidungsvielfalt sehr beschränkt und die möglichen Konsequenzen relativ überschaubar.

Für ein paar kurze Abende geht der Titel vollkommen in Ordnung, doch eine uneingeschränkte Empfehlung vermag ich derzeit nicht aussprechen. Für knapp 30 Euro wird vergleichsweise wenig geboten und günstige Sales (zumindest für den PC) lassen garantiert nicht lange auf sich warten. Idealerweise nimmt man es aber in Zuge des Gamepasses mit (so wie ich) und kann bei Nichtgefallen überhaupt nicht Meckern. Unterm Strich ein spezielles, sympathisches, aber auch arg repetitives Spiel.

Grafik: 7,5/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 5,5/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Gamious / Whitethorn Games / Whitethorn Digital LLC