Inhalt

Der Mord am Bürgermeister sorgt für großes Entsetzen in Gotham und ruft natürlich auch Batman als Ermittler auf den Plan. Je weiter Bruce Wayne hier aber recherchiert, desto weiter gerät seine eigene Vergangenheit ins Wanken…

Fazit

Ich glaube, ich habe es zuletzt bei „Dune“ geschrieben, doch bei der Neuauflage von „Batman“ trifft dies erneut zu. Auch dieser Titel galt für mich als großer Hoffnungsträger für das angeschlagene Kinogeschäft und dennoch habe ich auf einen Release im Heimkino gewartet – den der Vertrieb bereits sehr früh angesetzt und kommuniziert hat, was dem Besuch des Lichtspielhauses in einer breiteren Form vielleicht nicht unbedingt zuträglich war.

Die Fußstapfen von Nolan waren groß und früh gab es wegen der Besetzung deutlich hörbare Unkenrufe. Ich finde Robert Pattinson zwar grundsätzlich nicht schlecht und in Werken wie „Tenet“ hat er mir sogar sehr gut gefallen, doch hier muss ich den meisten negativen Stimmen leider recht geben. Er wirkt zu blass, zeigt eine zu unbeteiligte Mine und war dem mächtigen Kostüm des dunklen Ritters nicht vollends gewachsen. Zwar verzichtete man darauf, seinen Werdegang erneut aufzuwärmen, doch vielleicht hätten ein paar kurze Rückblenden oder Dialoge seine Figur etwas glaubhafter ausbauen können. So sah man einfach einen traurigen Jungen, der – warum auch immer – in einen gepanzerten Dress schlüpft und Vergeltung auszuüben möchte. Klar hat er hierbei verständliche Motive, doch seine komplette Haltung und Gestik überzeugte mich nicht von seinem höheren Ansinnen.

Abgesehen davon war der Film einen Ticken zu lang und nicht immer gut ausbalanciert. Die düstere Optik war ansprechend, das leicht veränderte Grundkonzept (mehr Krimi statt Superhelden-Gekloppe) gefiel, doch der Funken wollte nicht überspringen. Die Handlung war für ihre Laufzeit viel zu überschaubar und die leicht unglücklich inszenierten Wendungen konnten nicht sonderlich überraschen. Vielleicht war es Absicht, aber viel zu oft war der Betrachter seinen Protagonisten einen Schritt voraus und ließ Zweifel an deren toller Detektivarbeit aufkommen. Man wurde von manch dramatisch in Szene gesetzten Momenten überhaupt nicht abgeholt verdrehte die Augen. Allgemein wäre weniger Konversation dem Unterhaltungswert deutlich zuträglicher gewesen. Man verlor sich zu oft in langen Ausführungen – was besonders beim Finale schmerzlich spürbar gewesen war. Man schien vor lauter Gelabere gar keinen Abschluss mehr finden zu wollen – obwohl die eigentliche Show (die relativ bescheiden ausfiel) schon gelaufen war.

Ich liebe das „Batman“-Franchise und ging völlig unvoreingenommen an das neuste Werk heran. Geboten hat sich mir ein Film, der durchaus gute Ansätze zeigte, stellenweise auch enorm gut unterhielt und sich dann wieder gravierenden Schwächen ausgesetzt sah. Irgendwie wollen viele Zahnrädchen nicht vollumfänglich ineinander greifen und das Timing erschien oft nicht gut. Zu lange Dialoge, eine zu simple Grundgeschichte und wenig charismatische Figuren konnten sich nicht gegen die überlange Laufzeit behaupten. Herausgekommen ist – aller Kritik zum Trotze – ein ordentlicher Streifen, der jedoch gegen ein zu großes Erbe ankämpfen musste und im direkten Vergleich nur scheitern konnte. Ehrlich gesagt hätte ich auch keine Idee für eine andere Hauptbesetzung gehabt und so bleibt nur zu hoffen, dass sich Pattinson in seiner Trilogie noch einen gewaltigen Ticken steigern kann. Noch fehlt es mir an Charisma, dass bisher alle Batmans irgendwo vorzuweisen hatten.

7/10

Fotocopyright: Warner