Inhalt

Ein alter Freund verhilft dem ehemaligen Cop Max Payne zu einem Leibwächter-Job bei einer zwielichtigen Familie. Als Personenschützer überwacht er die Schönen und Reichen hauptsächlich bei Partys und geht dabei gerne seinem Schicksal als Trinker nach. Als finstere Gestalten auftauchen und Geiseln nehmen, wird sein vergrabener Ehrgeiz jedoch von Neuem geweckt…

Gameplay

In bester Serientradition folgte der dritte Teil dem Wesen seiner Vorgänger und servierte uns knallharte Actionkost aus der Third-Person-Perspektive. Der Spieler übernimmt die Rolle von Max Payne, der sich nach etwas Eingewöhnung obgleich der zunächst etwas trägen Steuerung alsbald geschmeidig und zielsicher durch die Level manövrieren lässt.

Natürlich stand auch hier wieder die legendäre „Bullet Time“ zur Verfügung, mit der auf Knopfdruck alles auf Zeitlupengeschwindigkeit abgebremst wird. Payne kann so einfacher größere Gegnerhorden aufs Korn nehmen und manch brenzlige Situation geschickter für sich entscheiden. In manchen Schlüsselmomenten wechselt das Geschehen aber auch automatisch in diesen Modus und unterstreicht den sowieso schon sehr cineastisch angelegten Look des Spieles.

Das Leveldesign war einigermaßen abwechslungsreich, führte uns auf Hochhäuser, über Friedhöfe, in Ghettos bis hin zu luxuriöse Yachten. Allein Settings gemein war jedoch ein äußerst gradliniger Aufbau, der uns nie länger an einem Vorankommen hängen ließ. Zwar waren die Ausgangstüren optisch nicht immer herausstechend gekennzeichnet, doch die Wegführung war zumeist recht eindeutig und ließ keine alternativen Routen zu.

Auf Rätsel wurde gar gänzlich verzichtet. Max muss neben dem Ballern vielleicht 4-5 mal auf irgendwelche gut platzierten Knöpfchen drücken und dann gingen die naheliegenden Flucht-Türen auf. Dies kam zwar dem actionorientierten Spielfluss und der Gesamtgestaltung zu Gute, hätte aber gerne durch kleine Knobellein zur richtigen Zeit gebremst werden dürfen.

Spielzeit

Auf einfacher Spielstufe (die auch schon ein paar knackige Momente aufzuweisen hat), habe ich auf PC und Konsole zirka 6-7 Stunden mit der Hauptkampnage verbracht. Auch hier empfand ich die Spielzeit als genau richtig, denn sonst hätte sich das spaßige – aber arg repetitive – Design womöglich stärker abgenutzt. So kam es wenigstens zu keinen Längen und der Unterhaltungswert war durchwegs sehr hoch.

Präsentation

Grafisch lockt das Geschehen heute natürlich Niemand mehr hinter dem Ofen hervor, macht aber – gerade auf dem PC in 4k und maximalen Details – einen soliden Eindruck. Die kantigen Figuren sind auf jeden Fall nett animiert und so manch Lokation (z.B. die Slums in Brasilien) wirkte farbenfroh und stimmig. Besonders gut hat mir der abwechslungsreiche Soundtrack und vor allem die kernige Synchronstimmte der Hauptfigur gefallen.

Das Spiel ist übrigens auf englisch – aber so einfach verständlich, dass man nicht unbedingt auf die optionalen deutschen Untertitel angewiesen ist.

Positiv

  • kurzweiliger Ballerspaß
  • nette Hintergrundgeschichte
  • erwachsene und schöne Inszenierung
  • technisch noch immer annehmbar
  • coole Zeitlupeneffekte
  • toller Sprecher der Hauptfigur

Neutral

  • recht gradliniges Leveldesign
  • überschaubare Spielzeit
  • keinerlei Rätsel
  • Bullet-Time nicht immer nötig

Negativ

  • weniger düster als seine Vorgänger
  • übertriebener Einsatz von Stilmitteln

Fazit

„Max Payne 3“ ist ein Kind seiner Zeit, was sich vor allem bei den grellen Bildeffekten und zum Teil verwirrend schnellen Schnitten in den Zwischensequenzen zeigt. Davon abgesehen ist das Teil jedoch erstaunlich gut gealtert und weitaus hübscher als manch Konkurrent der damaligen Zeit. Immerhin sind knappe 10 Jahre kein Pappenstil.

Im Grunde ist der Titel nur ein simpler Shooter im „Dauerfeuer-Modus“, der diese Aufgabe allerdings mit Bravour und Leichtigkeit erledigt. Das Gunplay macht Laune und generiert uns selbst bei der hundertsten Zeitlupenaufnahme noch ein breites Grinsen auf den Lippen. Das Geschehen fühlt sich gut beherrschbar, kurzweilig und cineastisch an.

Klar haben die Vorgänger die Messlatte enorm hoch angelegt und Teil 3 mit seiner weniger düsteren Art irgendwo sein eigenes Ding gemacht, aber das war für mich gar nicht mal so tragisch. Schon auf den ersten Bildern konnte man im Vorfeld den Kontrast gut erkennen und seine Erwartungen entsprechend ausrichten. Für mich noch immer ein sehr kurzweiliges Spiel, welches die Wartezeit auf die Remakes der Erstlinge immerhin für ein paar Stündchen verkürzt.

Grafik: 7/10
Sound: 7,5/10
Gameplay: 6,5/10
Gesamt: 7,5/10

Fotocopyright: Rockstar Games