Inhalt

Der große Krieg ist fast vorüber und es schaut nicht gut für den Wiederstand aus. Die letzten Reserven werden nun mobilisiert und unter ihnen auch die verzweifelte Mutter und Kämpferin Caroline Edh. Gemeinsam mit ein paar anderen Soldaten soll sie den Feind mit einer waghalsigen Aktion überraschen…

Fazit

Die Dreharbeiten waren sicherlich nicht einfach, doch die Mühen haben sich zumindest optisch gelohnt. Der Film vermittelt dank grandioser und zum Teil beängstigend wirkenden Kulissen eine Endzeitstimmung, wie ich sie schon lange nicht mehr erleben durfte. Dabei wirkte alles rau, kühl, nass und beängstigend glaubhaft. Dazu kamen körnige Bilder und realistisch gemachte Schusswechsel, wie man sie beispielsweise aus Hollywood nur selten erhält.

Noomi Rapace bewies einmal mehr ihre enorme Wandlungsfähigkeit und überzeugte hier quasi in einer Doppelrolle. In Rückblenden als liebevolle Mutter, in der aktuellen Zeit als knallharte Soldatin mit klarem Ziel vor den Augen. Leider kämpfte sie hierbei – wie auch der gut agierende Rest – gegen eine gewöhnungsbedürftige und nicht immer vollends befriedigende Erzählstruktur an.

Die Macher verrieten uns hier nämlich gar nicht, welche Parteien sich überhaupt im Krieg befinden oder um was es bei der ganzen Sache eigentlich geht. Der Zuschauer wird ins kalte Wasser geworfen und stand selbst am Ende noch ziemlich ratlos da. Man muss für sich sortieren, was man gerade gesehen hat und die vielen Eindrücke verarbeiten – sich idealerweise selbst ein Reim auf einige Dinge machen.

Ich möchte nicht spoilern, nur auf diese Umstände hinweisen – denn möglicherweise findet nicht Jeder eine solche Inszenierung gut. Was auf der einen Seite durchaus innovativ wirkte, stellte sich in meinen Augen manchmal selbst ein Bein. Man hätte uns ruhig ein paar zusätzliche Brotkrummen hinwerfen können, denn die gebotenen Elemente ließen fast schon zu viel Interpretationsfreiraum. Das ist okay, aber in seiner präsentierten Form schon leicht verbesserungswürdig.

Mit „Operation schwarze Krabbe“ hat Netflix einen ungewöhnlichen und teils schauerlich schönen Kriegsfilm im Sortiment. Er ließ viele Fragen offen, unterhielt größtenteils dennoch sehr gut. Die frischen Ideen vermag ich zu loben, doch gleichzeitig wieder einiger Punkte auf dem Wertungskonto zu berauben. Untern Strich trotzdem ein guter und innovativer Streifen, der mich eben nicht zu hundertprozentig überzeugen konnte.

7/10

Fotocopyright: Netflix