Inhalt

Dänemark im Jahr 1909. Ein Forscher behauptet, dass die Ansprüche der USA auf Grönland nicht rechtens wären und möchte diese Ausführung durch eine Expedition in die Region untermauern. Da sein Schiff aber feststeckt und die Zeit davonrennt, macht er sich zusammen mit einem Mechaniker zu Fuß auf die anstrengende Reise…

Fazit

Wie es die Inhaltsangabe bereits vermuten ließ, war „Against the Ice“ ein recht spezieller Titel und wahrscheinlich nicht für die breite Masse gedacht. Das Thema an sich ist nicht unbedingt alltäglich und die Umsetzung erst recht Geschmackssache – was nicht unbedingt für einen schlechten Film sprechen muss.

Das Werk lebt in erster Linie von seinen hervorragenden Darstellern und dem Sog, der sich bei deren Beobachtung zwangsläufig ergibt. Über weite Teile tragen Nikolaj Coster-Waldau und Joe Cole das Geschehen nämlich von ganz Allein und richten den Fokus ausschließlich auf sich. Wir beobachten die Beiden beim Wandern, beim gemeinsamen campieren in einem Zelt oder dem Auftreiben von Nahrung.

Meist geht es dabei eher kleinlaut und schon fast dokumentarisch zur Sache. Großartige Action oder sonderlich aufreibende Momente sucht man eigentlich vergebens. Man ist konzentriert auf den Ehrgeiz der Beiden und ihrem Kampfs ums Überleben. Das ist zuweilen durchaus aufregend und spannend, teilweise etwas langatmig.

Durch das Setting bedingt, fehlt es dem Treiben an Abwechslung. Auch wenn wir hin und wieder einen Blick zu den Kollegen in der Ferne erhaschen dürfen, bleibt der Fokus beim namensgebenden Kampf gegen das Eis. Durch die besonne Erzählweise schleichen sich hier kleinere Längen ein. Man blieb zwar am Ball, hatte jedoch kleinere Durchhänger.

Großes Lob geht an die technische Seite. Nur nur, dass alles sehr glaubhaft inszeniert wurde, sondern, weil die Bilder zuweilen mächtig Eindruck schinden konnten. Man fühlte förmlich die eisigen Temperaturen, um beim Ausblick über die Gletscher ins Schwärmen zu geraten. Auch waren einige Momente wie das Einbrechen ins Wasser oder der Konflikt mit einem Eisbären höchst authentisch anzuschauen.

Von Inszenierung und Darsteller ausgezeichnet, vom eigentlichen Inhalt allerdings nur solide Kost. Man muss sich schon ein wenig für die Thematik von „Against the Ice“ interessieren, damit das Werk insgesamt etwas besser funktioniert. So fühlte man sich zwar gut unterhalten, aber die echte Begeisterung blieb weitestgehend aus. Allein wegen ein paar toller Aufnahmen, dürfen Unentschlossene aber gerne mal reinschauen. Schön, dass Netflix auch solche Titel in seinem Sortiment hat.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix