Inhalt

Polizistin Sharon Progue hat einen heimlichen Verehrer, der sie oft beobachtet, aber nie direkt auf sie zugeht. Als sie eines Tages bei der Verfolgung eines Verbrechers in Bedrängnis gerät, steht der Unbekannte ihr allerdings zur Seite und eine kleine Romanze nimmt ihren Anfang…

Fazit

„Angel Eyes“ ist wahrlich kein schlechter Film, aber auch irgendwo schwierig zu greifen. Er erzählt die Geschichte von gebrochenen Menschen und deren Ungewöhnliches miteinander. Manche Elemente kann man dabei als Außenstehender nicht richtig nachvollziehen und deshalb fällt eine Identifikation mit deren Lage oftmals schwer – obwohl gerade diese unkonventionelle Charakterzeichnung dem Titel eine gewisse Anziehungskraft verleihen sollte.

Während Jennifer Lopez auf ganzer Linie überzeugen konnte, tat ich mir bei Jim Caviezel etwas schwer. Sein Spiel war grundsätzlich nicht übel, aber auch sehr befremdlich. Seine seltsame Mimik und Weise war stets schwierig einzuordnen und baute – zumindest zu mir – stets eine gewisse Distanz zu ihm auf. Dies mag sicherlich so gewollt gewesen sein, doch hinderte es daran mit seiner Figur wärmer zu werden oder gar größere Sympathie für ihn zu entwickeln.

Die Handlung war einerseits ziemlich konstruiert, auf der anderen Seite doch gar nicht mal so weit weg von der Realität. Bestimmte Zufälle hin oder her – die Ansätze könnten durchaus aus dem Leben gegriffen worden sein und machten auf ihre Weise Sinn. Es wurden bekannte Motive aufgegriffen und auf eigene Art zusammengewürfelt, doch die Mischung überzeugte letztlich nur bedingt. Der Film verlor immer wieder an Fahrt und somit an Aufmerksamkeit. Manche Szenen waren einfach zu lang und fanden nicht rechtzeitig den Absprung. Interessante Situationen scheiterten am Verhalten der Figuren.

„Angel Eyes“ ist ein solides Drama, dass mich noch immer nicht auf allen Ebenen von sich überzeugen konnte. Seine gewisse Unvorhersehbarkeit macht schon Laune, doch besagte Distanz zu den Charakteren kostete einige Punkte. Genrefreunde oder Fans von „JLo“ können gerne einen Blick riskieren, sollten die Erwartungen aber nicht zu hoch stecken. Anscheinend wollte man hier zu viel auf einmal verwursteln und stolperte zusätzlich beim Erzählfluss. Das Ergebnis geht in Ordnung, wird jedoch schnell wieder in Vergessenheit geraten sein.

6,5/10

Fotocopyright: NSM Records