Inhalt

Nach zwei Jahren in Kriegsgefangenschaft kehrt der einstige Polizist Peter wieder in die Heimat zurück. Schnell wird er von den ehemaligen Kollegen bei Ermittlungen zu einer grauenvollen Mordserie eingespannt. Bei den Opfern handelt es sich ebenfalls um Heimkehrer, an denen wohl ein Exempel statuiert werden soll…

Fazit

Rein von seiner Idee und von seinem Setting war „Hinterland“ wirklich ansprechend gestaltet. Das Geschehen hatte etwas von „Sieben“ und spielte in einer recht unverbrauchten Kulisse nach dem Ersten Weltkrieg. Dabei hatte die Inszenierung zuweilen etwas von einem Bühnenstück, denn die Darsteller bewegten sich oft ganz klar vor Greenscreens und agierten so, als befänden sie sich in einem klassischen Theaterstück.

Die Geschichte war grundsätzlich interessant, litt aber immer wieder an einer stockender und wahrscheinlich bewusst kompliziert vorgetragenen Erzählweise. Man hatte oft das Gefühl, dass der eigentlich im Kern eher simple Plot durch verquere Strukturen etwas komplexer und mysteriöser ausfallen sollte. Wäre in in dieser Form aber vielleicht arg nicht nötig gewesen, schließlich gab es ja auch ein paar optische Schauwerte, die das Geschehen ungemein aufwerteten.

Die Darsteller haben ihre Sache gut gemacht, kämpften aber immer wieder mit dem Wechsel aus Filmschauspiel und Theatervortrag. Manche Szenen ließen sich hierdurch prima wegschauen, andere Passagen erschienen durch die schwierige Vortagsweise recht anstrengend. Hölzern vorgetragene Dialoge gaben dem Werk spürbare Kanten.

Das Urteil zur Technik ist ebenso schwierig. Der düstere, gewollt trostlose Look war auf seine Weise hübsch, die deutlich erkennbaren künstlichen Hintergründe dagegen gewöhnungsbedürftig. Ich fand die Epoche an sich schon gut abgelichtet, doch die seltsamen Aufnahmen mit perspektivisch verzerrten Bauwerken und ungewöhnlichen Stellungen machten das Abtauchen nicht immer geschmeidig.

„Hinterland“ macht sein eigenes Ding und ist schon fast so etwas wie ein Kunstprojekt. Die Mischung aus Spielfilm und Bühnenkunst war interessant, kam jedoch immer mal wieder ins Stocken. Mit einer runderen Erzählweise und einer etwas klareren Struktur hätte ich gerne eine uneingeschränkte Empfehlung ausgesprochen, doch so bleibt es bestenfalls bei einem kleinen Geheimtipp für Krimifans, die offen für neue Perspektiven sind.

7/10

Fotocopyright: SquareOne Entertainment (im Vertrieb von LEONINE)