Inhalt

Zwei Freunde aus einfachen Verhältnissen raufen sich seit Kindheitstagen zusammen, um irgendwie in der rauen Umgebung ihrer Heimatstadt Würzburg zu bestehen. Einer von ihnen landet eines Tages im Knast und als er endlich wieder in Freiheit ist, hat sich so Einiges in seinem Umfeld verändert…

Fazit

Hart, rau, ehrlich. „Bis aufs Blut“ wirkt mit seiner eigenwilligen Gangart und seinen brillanten Darstellern schon fast dokumentarisch. Man kann sich gut in die Lage aller Figuren hineindenken und deren Kampf für ein besseres Leben durchaus verstehen – auch wenn man selbst vollkommen anders aufgewachsen ist und den Figuren manchmal ins Gewissen sprechen möchte.

Regisseur Oliver Kienle verstand es die dramatischen Erlebnisse erstaunlich kurzweilig und ohne Längen zu verpacken. Das Geschehen ging stets kurzweilig voran und wurde nie langweilig oder uninteressant. Seine unterschiedlichen Charaktere sorgten dabei für enorme Spannung, da man deren nächste Aktion kaum vorhersehen konnte. Man folgte keinen klaren Spielregeln, blieb aber immer nachvollziehbar und behielt so die Aufmerksamkeit ganz oben.

Das Ende (welches hier natürlich nicht verraten wird) mag leicht konstruiert wirken, rundet die Sache aber ganz hervorragend ab und ließ mit nachdenklichen Erinnerungen noch eine Weile über das Werk nachdenken. Die packende Handlung wurde konsequent auserzählt und ließ mit einem versöhnlichen Gefühl den Fernseher auszuschalten. Es ging hier allerdings nicht nur um die Hauptstory, sondern das Ganze drumherum (beispielsweise die authentische Ausstattung oder der tolle Soundtrack) hat Eindruck hinterlassen.

Für meinen Geschmack dürfte es gerne mehr von solchen Filmen aus Deutschland geben, gerne auch aus der Epoche, wo diese Ereignisse hier stattfanden. Der Titel war unangenehm von seinen Inhalten, aber extrem angenehm und locker wegzuschauen. Nicht so auf Hochglanz getrimmt wie viele Möchtegern-Gangster-Filme, sondern ehrlich und vor allem extrem genial von seinen glaubwürdigen Akteuren gespielt. Ein echter Geheimtipp für alle Genrefreunde, die insbesondere mit solchen Werken aus unserer Heimat keine Vorbehalte haben.

8/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH