Inhalt

Ein junges Pärchen möchte endlich von ihren Internetvideos leben und sucht für deren Inhalte stets nach neuen Herausforderungen. Bisher haben sie verlassene Orte auf dem Land besucht, doch für ihr aktuelles Projekt planen sie einen Tauchgang – inklusive der Besichtigung eines von einem See verschlungenen Gebäudes…

Fazit

Normalerweise sind Pseudo-Dokumentationen (Mockumentarys) nicht so sehr mein Fall, doch bei diesem Titel hat mich sowohl das Setting, als auch dessen Umsetzung schon ein bisschen interessiert.

Technisch gab es bei „The Deep House“ jedenfalls nichts zu Mäkeln. Die Aufnahmen unter Wasser waren beeindruckend, gut ausgeleuchtet und erstaunlich übersichtlich. Aufnahmen der Darsteller wechselten sich mit normalen Kamerabildern ab und ließen das Werk mehr wie einen richtigen Spielfilm, denn eine aufgesetzte Dokumentation erscheinen.

Die Handlung war simpel, aber durchaus effektiv. Der Gedanke „Lost Places“ mit einem Tauchgang zu kombinieren war sogar recht pfiffig und blieb bis zum bitteren Ende sehr gut gewählt. Am Anfang braucht das Geschehen zwar ein paar Minuten zum warm werden, doch dann zog die Spannungskurve ordentlich an und unterhielt uns erstaunlich gut.

Es gab weder viele Darsteller, noch umfangreiche Kulissen – doch gerade das was geboten wurde, war absolut befriedigend. Als trockenes Gruselhaus wäre das Hauptsetting wohl nicht so dolle rübergekommen, doch als Gruselhaus unter Wasser hat es einen gewissen Kick und vor allem eine neue Perspektive gewonnen. Es gab nun Elemente, die anders als gewohnt funktionierten und hieraus Umdenken bei manchen Entscheidungen herforderten.

Die Klaustrophobie und die Atemnot kamen anschaulich rüber und ließen uns mitzittern. Die Erkundung insgesamt war spannend und die eher simplen Schauereinlagen gar nicht mal so übel. Da ich selbst von der Amateur-Horror-Schiene komme, schätze ich die einfachen und schönen Gänsehautmomente.

Ohne das „Unterwasser“-Setting wäre „The Deep House“ ein austauschbarer Genrefilm, der wahrscheinlich recht billig daher bekommen wäre. Mit seinem frischem Setting ist allerdings ein netter und vor allem handwerklich megastarker Titel herausgekommen, der zumindest mit seiner Optik einen Blick wert ist.

7/10

Fotocopyright: Apollo Films/Radar Films