Inhalt

Vier vollkommen unterschiedliche Personen stecken in einem Fahrstuhl fest. Da zur späten Stunde die Aussicht auf Rettung recht gering erscheint, machen sie eigene Versuche, um der Enge zu entrinnen. Irgendwann liegen dabei die Nerven blank…

Fazit

Ich freue mich über jeden Klassiker, der endlich seinen Weg ins HD-Zeitalter geschafft hat und – wie im Falle von „Abwärts“ – zum ersten Mal überhaupt über den heimischen Bildschirm flacken durfte.

Filme mit Götz George und Ralf Richter sind eigentlich per se nicht schlecht und deshalb waren die Erwartungen an diese durchaus recht späte Erstsichtung einigermaßen hoch. Vorweg sei jedenfalls schon gesagt, dass der Titel zwar kleinere Längen aufzuweisen hatte, insgesamt aber prima bei Laune hielt und interessante Aspekte aufgriff.

Schon beim Studieren der Inhaltsangabe war klar, dass es sich hier um keinen ausufernden Blockbuster, vielmehr um ein Kammerspiel auf engstem Raum handeln würde. Dies war besonders im Anbetracht der damaligen Technik schon beachtlich, da ich mir bildlich vorgestellt habe, wie mit großen Kameras in engsten Kulissen wohl jongliert wurde. Da wundert es auch kaum, dass das zuweilen gewollt schlecht aufgeleuchtete Setting ziemlich verrauscht und mit qualitativ stark wechselnden Kontrasten daher kam. Immerhin trug dies zur Atmosphäre bei.

Die Handlung war simpel und konzentrierte sich voll auf den Fluchtversuch aus dem klaustrophobischen Fahrstuhl. Die meiste Zeit drehte sich dabei alles um unsere vier Hauptfiguren, die allesamt sehr gut gespielt wurden. Vor allem das Zusammenspiel des gewohnt großartigen George und dem noch extrem jungen Hannes Jaenicke überzeugte auf ganzer Linie. Überhaupt konnte man sich ein Stückweit in alle Charaktere hineindenken und deren Ansichten verstehen. Man wüsste nicht, wie man selbst in solcher Lage gehandelt hätte – und da spielt der Titel letztlich seine Stärke aus.

Eindrucksvoll entlarvt man seine Figuren und zeigt, wie schnell eine anfänglich noch so harmonische Stimmung umschwenken kann. Die Laune wurde von Minute zu Minute schlechter, der Weg dorthin jedoch verständlich konstruiert. Dies förderte auch ohne größere, gar vielleicht auch unrealistische Actioneinlagen die Spannung und machte alles so greifbar.

Unterm Strich hat mir „Abwärts“ gut gefallen. Sein Plot ist einigermaßen authentisch, seine Darsteller ausgezeichnet und sein Ausgang soweit befriedigend. Auf der negativen Seite standen hingegen ein paar kleinere Durchhänger, die trotz moderater Laufzeit deutlich zu spüren waren. Wer einen brauchbaren Thriller sucht, sich mit dem zu Grunde liegenden Szenario anfreunden kann und grundsätzlich nichts gegen deutsche Filme hat, darf gerne einen Blick riskieren.

7/10

Fotocopyright: Subkultur Entertainment