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Wissenschaftler haben festgestellt, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ein großer Meteor auf der Erde aufschlagen und das Leben aller Menschen auslöschen wird. Bei der Präsidentin von Amerika stoßen sie zunächst auf taube Ohren und der Auftritt in Talkshows und Internetvideos macht es einfach nicht besser…

Fazit

Nach den ersten Informationen und Trailern war ich sehr gespannt auf diesen Streifen und konnte auf eine Sichtung pünktlich zu Heiligabend natürlich nicht verzichten. Die skurrile Handlung und der ansprechende Cast haben natürlich gewisse Erwartungen geweckt – die das Endergebnis leider nicht in allen Punkten erfüllen konnte.

So richtig originell war die Geschichte an sich ja nicht, aber die Herangehensweise schon. Während bei anderen Titeln wie Armageddon klar der Fokus auf der Zerstörung des bedrohlichen Meteors lag, standen hier der satirische Kampf um Gehör und der entstandenen Medienrummel viel deutlicher im Vordergrund. Auf witzige und zumeist sehr unterhaltsame Weise werden nicht nur Staatsoberhäupter, sondern das Verhalten der Menschen insbesondere in sozialen Netzwerken auf die Schippe genommen. Die schnelle Verbreitung von News und vor allem von Hasskommentaren wurden anschaulich präsentiert und vergleichsweise locker an den Zuschauer herangetragen.

In Sachen Satire funktionierte der Film also sehr gut, doch leider schlichen sich gelegentlich kleinere Längen ein. Auf manche Dialoge oder Szenen hätte man zu Gunsten der Kurzweil sogar gänzlich verzichten oder sie zumindest dramatisch zurechtstutzen können. Mit knapp über zwei Stunden war das Geschehen einen Ticken zu lang und beispielsweise den Strang mit der Liebelei von Jennifer Lawrence hätte man komplett streichen dürfen. Sie wirkte aufgesetzt und trug keine wichtigen Aspekte bei.

Die Darsteller haben allesamt gute Arbeit abgeliefert und vor allem unsere beiden Hauptdarsteller gaben ein schönes Duo ab. Sie bewiesen einen gewissen Mut zur Hässlichkeit und überzeugten vor allem in gelungenen Charakterwandlungen, denen man perfekt folgen konnte. Während Leonardo DiCaprio anfangs noch kaum ein Wort herausbrachte, wurde er im Laufe der Zeit zu einer ganz anderen Persönlichkeit mit massig Selbstbewusstsein. Bei den Nebenfiguren konnte vor allem Meryl Streep als Art Karikatur eines ehemaligen US-Präsidenten glänzen. Jonah Hill hatte als deren Sohn ebenfalls ein paar gute Sketche, blieb ansonsten etwas blas.

Mit ein paar kleinen Optimierungen wäre „Don’t Look Up“ ein kurzweiliges Vergnügen geworden. In seiner aktuellen Form ist er zwar auch nicht übel, aber stellenweise etwas langatmig ausgefallen. Als Abonnent schaut mal auf jeden Fall mal rein und freut sich über manch gelungene Gags und einen halbwegs launigen Abend. Ich hätte mir zwar unterm Strich irgendwie mehr erhofft, doch so richtig enttäuscht war ich dann auch nicht und so manch schräger Moment ist dann doch im Gedächtnis geblieben.

7/10

Fotocopyright: Netflix