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Auf der Suche nach ihrem Bruder, kehrt Claire Redfield in die alte Heimat zurück. Nach dem Abzug des großen Arbeitgebers Umbrella ist mittlerweile eine echte Geisterstadt entstanden, doch eine Notbesetzung harrt weiterhin aus. Die letzten verbleibenden Einwohner und Polizisten sind jedoch nicht allein und grausame Experimente des zweifelhaften Konzerns bliebe zurück…

Fazit

Viele Fans der Videospiele waren nicht glücklich mit den Adaptionen von Paul W. S. Anderson, aber immerhin waren sie unterm Strich kurzweilige Spaßtitel für Zwischendurch. Nun schickt sich mit „Welcome to Raccoon City“ ein Reboot an – welches zumindest nach den ersten Trailer Lust auf Mehr gemacht hatte.

Vorweg (und mit Blick auf die Wertung) sei gesagt, dass auch hier die Macher nicht ins Schwarze treffen konnten. Man bot zwar jede Menge an Fan-Service, doch so richtig munden möchte das Ergebnis dennoch nicht. Viele Szenen fühlten sich zu bemüht an. Es gab zwar stets einen gewissen Widererkennungswert zur Vorlage, doch irgendwie wirkten diese Momente zu konstruiert und mit aller Macht zu gestellt und ohne sinnvolle, eigene Ideen.

Schlimmer jedoch Cast und die Handlung an sich. Wenn man schon so viel aus den Spielen adaptiert, warum hat man dann nicht dessen Schauspieler oder zumindest dessen Geschichte übernommen? Die Figuren agierten hölzern und grundsätzlich alles andere als glaubhaft in ihren Rollen. Man hat vollkommen überzeichnete Facetten hinzugefügt und manche neuen Details oder auf witzig getrimmten Dialoge wären überhaupt nicht nötig gewesen.

Man griff viele Elemente, wie auch Schauplätze auf, verwurstete sie teilweise etwas anders als wir es gewohnt sind und das fühlte sich komisch an. Entweder hätte man sich mehr auf die Action im Revier bzw. der Stadt oder dem unheimlichen Anwesen konzentrieren sollen. So versuchte man alles abzudecken und pfiff auf ein besseres Drehbuch, wollte mit Gewalt alles unterbringen.

Durch seine Ortswechsel und dem Abarbeiten von Teilen der ersten beiden Games hätte man eigentlich von reichlich Tempo ausgehen können, doch hier war in meinen Augen der aller größte Knackpunkt. Der Film war langweilig. Am Anfang war man noch guter Dinge und hoffte auf den großen Spaß in der zweiten Hälfte, aber Nada. Das Ding kam nie in die Gänge und verzichtete auf ein fuluminantes Finales. Man ließ das Treiben mehr oder weniger auflaufen, gab uns eine Witzfigur als Endgegner. Ob das „Ende auf Sparflamme“ vielleicht dem Budget geschuldet ist, vermag ich nicht zu sagen.

Die Umsetzungen mit Mila schossen sicherlich extrem am Ziel vorbei, boten aber immerhin kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch. „Welcome“ gibt sich zwar um Nähe zu den Spielen etwas mehr bemüht, scheitert aber mit langatmiger Erzählweise, schlechten Darstellern und unausgegorenem Drehbuch. „Silent Hill“ hats vorgemacht, doch erneut bekommt das „Resi-Franchise“ keinen angemessenen Gruselstreifen spendiert. Fans schauen sich lieber bei den Produktionen von Netflix um und setzen diesen Film am besten auf die „Ignorieren“-Liste. Wir haben hier zwar keinen Totalausfall, aber einen schnarchigen Zombie-Vertreter (mit wenigen Zombies) vor uns.

5/10

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures Germany GmbH)