Inhalt

Nach 17 Jahren wird Mörder Marvin endlich aus dem Gefängnis entlassen und sucht den Weg in die alte Heimat. Seine Mutter ist mittlerweile scher krank und auf Pflege angewiesen. Er versucht ihr so gut wie möglich unter die Arme zu greifen, wird von anderen Mitmenschen im Ort jedoch sehr kritisch betrachtet…

Fazit

Schon länger habe ich nichts mehr von Schauspielern Franka Potente (u. A. Lola rennt) vernommen und nun kommt sie als Regisseurin bei diesem Drama daher. Ihr Werk erzählt dabei im Grunde keine wirklich neue Geschichte, überzeugt aber mit guten Darstellern und halbwegs kurzweiligen Verlauf.

Der Film gibt uns verständlich die Lage von Opfern und Tätern wider. Wir können uns in alle Seiten gut hinein versetzen und am Ende noch nicht einmal den rachewütigen Hinterbliebenen böse sein. Wir verstehen die Motivation aller Beteiligten und können den Entscheidungen problemlos folgen.

Die Bilder waren hochwertig und stellenweise sogar recht elegant und trotzdem kamen die Gefühle nicht zu kurz. Unter den glänzenden Aufnahmen steckten Elemente, die zum Nachdenken animierten und nicht mit unnötiger Effekthascherei (z.B. unheilvolle Musikuntermalung, etc.) vom Kern ablenkten.

Obwohl die Autoren nicht unbedingt mit neuen Kniffen überraschten und den Titel – mal abgesehen von der tollen Optik – recht konservativ erscheinen ließen, blieb der Betrachter bis zum Ende am Ball und verlor nie die Aufmerksamkeit. Man wollte stets wissen, wie sich die Lage weiterentwickelt und war am Ende zufrieden, dass man weder den Finger zu deutlich erhob, noch ein unpassendes Finale aufgesetzt hatte.

Neben dem ausgezeichneten Hauptdarsteller Jake McLaughlin hat mir vor allem Kathy Bates hervorragend gefallen. Sie ist zwar wieder ein wenig älter geworden, bewies aber erneut, warum sie eine brillante Frau vom Fach ist. Beim Rest vom Cast gab es jedoch auch keinerlei Ausfälle zu verzeichnen und die deutsche Synchronisation war in Ordnung.

„Home“ mag nichts Neues erzählen und mit großartigen Wendungen zurückhalten, aber dennoch möchte ich eine kleine Empfehlung aussprechen. Mit einfachen Mitteln und brillanten Akteuren wird her eine beschauliche Abhandlung über Schuld und Vergebung abgehalten, die niemals zu belehrend oder plakativ daher kommt. Potente liefert uns einen kleinen, feinen und technisch einwandfrei gemachten Spielfilm mit Herz und Fingerspitzengefühl.

7/10

Fotocopyright: Weltkino