Inhalt

Hacker Neo wird vom mysteriösen Morpheus kontaktiert und zur Kooperation überredet. Der Fremde will ihm beweisen, was wirklich in der Welt vorgeht und dem Auserwählten die Augen öffnen…

Fazit

Schon bei seiner Veröffentlichung bin ich seinerzeit mit einem langen Gesicht aus dem Kinosessel aufgestanden und habe die Skepsis gegenüber diesem Werk nach all den Jahren noch immer nicht abstreifen können. Alle Welt hat diesen Titel immens abgefeiert, doch für mich war es nur ein nett anzuschauender Sci-Fi Streifen, dessen Thematik bereits in ähnlicher Form in „Momo“ abgehandelt wurde und mir selbst – im Gegensatz zum Hauptprotagonisten – nicht im geringsten das Weltbild erschüttern konnte.

Seinen Einfluss auf die Popkultur vermag ich „The Matrix“ gar nicht absprechen. Einige Szenen, Dialoge und vor allem die „Bullet Time“ sind in die Geschichte eingegangen und werden noch immer mit Hingabe in allerlei Medien referenziert. Filmisch war das Gebotene für mich bestenfalls durchwachsen und mittlerweile sogar erschreckend langweilig. Egal wie innovativ die Handlung erschien, so routiniert und zuweilen wenig aufregend die Umsetzung.

Der Film läuft nach einem bestimmten Muster und weicht – mal abgesehen von seiner Prämisse – nicht großartig von bekannten Schemen ab. Sicherlich war die audiovisuelle Umsetzung fast schon revolutionär, täuscht jedoch nicht über Schwächen bei der eigentlichen Erzählung hinweg. Das typische „Auserwählter mit Zweifeln wird fit für den Kampf gemacht“-Prinzip gab es schon dutzende Male und teilweise wesentlich runder umgesetzt.

Neo lernt seine Fähigkeit natürlich in Rekordzeit, doch den Zuschauer konnte man mit Infragestellung seiner Persönlichkeit natürlich nicht täuschen. Alles läuft genau wie erwartet und hakt beharrlich die Checkliste eines derartigen Genrevertreters ab. Hauch einer Romanze und Verrat unter Freunden inklusive. Nichts überraschend, nichts interessantes.

Schon im Kino sind einige Anschlussfehler ausgefallen, die jedoch bestenfalls zum Schmunzeln und nicht für Verdruss sorgten. Kostüme, Effekte und Kulissen waren durchwegs in Ordnung, reichen heutzutage nicht mehr an große Blockbuster heran. Der Cast war in Ordnung, riss damals schon schauspieltechnisch nicht vom Hocker. Einige Konversationen wirkten bemüht und nur selten überzeugend gestaltet.

Eigentlich wollte ich mich mit der Ursprungs-Trilogie noch einmal für den aktuellen Teil einstimmen, doch irgendwie war ich bereits nach dem Auftakt bedient und werde den Rest aussetzen. Auch ohne Hype und ohne Druck von Anderen vermag ich mich einfach nicht in die Welt von Neo und seinen Freunden hinein zu versetzen und auch nur im geringen abzutauchen. Damals wie heute lässt mich „The Matrix“ irgendwie kalt und deshalb reicht es nicht zu einem Platz in meinem Herzen. Ganz nüchtern betrachtet bleibt ein durchschnittlicher Sci-Fi-Schmarn, der immerhin mit einigen Akzenten im Gedächtnis verweilen konnte.

6/10

Fotocopyright: Warner