Inhalt

Eine grausige Mordserie macht der Polizei zu schaffen. Im Milieu der „Body Modifier“ macht ein Killer die Runde – der seinen Opfern am liebsten die Kunstwerke aus dem Körper schneidet…

Fazit

Werke wie „Tattoo“ sind eine angenehme Ausnahme in der deutschen Filmlandschaft und stellen einen angenehmen Kontrast zu üblichen Tatorten oder Fernsehkrimis da. Was Regisseur Robert Schwentke seinerzeit sogar auf die Kinoleinwand brachte, hat auf Anhieb mit düsterer Atmosphäre und hochwertiger Optik von sich überzeugen können.

Die Handlung animierte zwar hier weniger zum Mitraten, doch aufgrund seiner doch recht spannenden Erzählweise war dies kein größeres Problem. Sicherlich fuhr man seinerzeit noch ein wenig im Fahrwasser von Klassikern wie „Sieben“, doch Eigenständigkeit bot uns „Tattoo“ zum Glück zuhauf.

Das Szenario wirkte frisch und ansprechend – und für gerade für eine deutsche Produktion auf den ersten Blick ziemlich befremdlich. Es braucht eine kleine Weile, aber dann dann gelingt das Abtauchen im Körperkult-Milieu ganz vorzüglich. Das bizarre Thema übt stets eine gewisse Faszination aus und ein paar deftige Einlagen untermauern den harten Grundton.

Die Darsteller waren mit ihren grimmigen Mimen vielleicht das ein oder andere mal über das Ziel hinausgeschossen, haben der Stimmung damit nicht geschadet. Diel und Redel haben sich hervorragend ergänzt und als äußerst ungleiches Buddy-Duo durchwegs überzeugt. Ihre Figuren waren gut geschrieben und greifbar ausgebaut.

Wer Filme wie „Sieben“ oder „Ressurection“ mochte, kann sich ungefähr ein Bild von der Inszenierung von „Tattoo“ machen und erst recht mal einen Blick riskieren. Seine Abgrenzung zu den restlichen hiesigen Produktion war zugleich auch die größte Stärke und wenngleich der Verlauf hier und da mal kurz stockte, ergab sich doch ein rundes Gesamtbild. Unterm Strich ein beachtlicher Titel, der aktuell bei Netflix sogar in brauchbarer Qualität anzuschauen ist.

7,5/10

Fotocopyright: LEONINE