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Bei den Untersuchungen zu zwei Mordfällen, trifft ein ehemaliger Army-Angehöriger auf seinen alten Vorgesetzten. Auch wenn die Stimmung zwischen den beiden Typen zunächst recht eisig erscheint, raufen sie sich für die Ermittlungen dennoch irgendwie zusammen…

Fazit

Im Laufe der Jahre habe ich „Presidio“ so einige Male geschaut, doch als echten Klassiker würde ich ihn dennoch nicht bezeichnen. Das Verkünden des Ausstiegs von Mark Harmon bei „Navy CIS“ hat mich dann zum erneuten Durchgang bewogen und nun wollte ich hier mal ein paar Worte zum Besten geben.

„Presidio“ ist ein Film, der sich nicht so recht entscheiden kann und irgendwie immer zwischen den Stühlen sitzt. Er ist kein richtig spannender Krimi, funktioniert aber als „Buddy-Movie“ trotz hervorragender Besetzung nicht zu hundertprozentig. Inmitten einer eher düsteren Grundstimmung versucht man sich immer wieder mit kleineren Gags, die nicht nur deplatziert, sondern von ihrer Machart auch völlig seltsam und fast schon zum Fremdschämen wirken.

Der Erzählfluss war durchwachsen. Grundsätzlich kann man dem unausgeglichenen Treiben soweit ordentlich folgen, doch irgendwie habe ich das „Miträtseln“ vermisst. Die Handlung läuft gradlinig vor sich her und der Zuschauer schluckt einfach die gebotenen Erkenntnisse. Es gab wenig Freiraum für eigene Interpretationen und der Spannungsbogen war hierdurch insgesamt so lala. Alles lag zumeist sehr klar auf der Hand und Wendungen hielten sich im Hintergrund. Vermutlich wollte man die Laufzeit nicht überstrapazieren – dafür hätte man einige Randdetails gerne einkürzen können.

Größtes Highlight und eindeutiges Zugpferd war sicherlich der namhafte Cast, der seine Sache im gebotenen Rahmen ganz ordentlich machte. Während Meg Ryan eher als hübsches Beiwerk erschien, gefiel das zuweilen äußerst bissige Zusammenspiel von Harmon und Connery. Die Chemie zwischen den beiden Haudegen hat gepasst und glücklicherweise so manch unrund präsentierte Passage halbwegs gerettet. Einem anderen Schauspieler als Connery hätte ich womöglich das bizarre „Daumen-Duell“ auch nicht verzeihen wollen.

„Presidio“ hat seine Macken, ist aber unterm Strich ein solide anschaubarer Genrevertreter. Er erfindet das Rad nicht neu, kommt stellenweise arg ausbalanciert daher, besitzt jedoch einen gewissen Unterhaltungswert – und darauf kommt es letztendlich nur an. Ich hatte ihn seinerzeit im Rahmen einer Heftbeilage erhalten und dafür geht das Gebotene sicherlich in Ordnung. Wer das Teil mal im Fernsehen oder beim Streaminganbieter findet, darf gerne mal reinzappen.

6/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)