(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Monat: Dezember 2021 (Seite 2 von 4)

Matrix Resurrections

Inhalt

Thomas Anderson ist Programmierer, der vor allem durch seine „Matrix“-Spiele zu einer echten Ikone geworden ist. Während der Publisher unbedingt einen vierten Teil entwickelt haben möchte, wird Thomas geplagt von seltsamen Visionen und vermeintlichen Déjà-vus…

Fazit

Das „Matrix“-Franchise und ich werde werden wohl keine Freunde mehr. Hat mich der erste Teil seinerzeit schon nur bedingt von sich überzeugen können, so ließ mich der aktuelle Aufguss herzlich kalt und erinnerte mehr an ein „Reunion-Spezial“, denn echten Spielfilm.

Doch fangen wir erst einmal von Anfang an.

Die Story gab sich in bester Serien-Tradition, sprich verschachtelt, pseudo-Tiefgründig und Möchtegern Esoterisch obendrauf. Warum sich Neo wieder in der Matrix befand wurde mir zu wenig begründet und so stand das Vehikel schon zu Beginn auf eher wackeligen Beinen.

Überhaupt wurde mir zuweilen wieder zu viel philosophiert und Thesen in den Raum geworfen – die mich überhaupt nicht für sich begeistern konnten. Vieles viel sich bereits dutzende Male abgefertigt an, während neue Ideen viel zu sehr an meiner Vorstellungskraft vorbei gingen. Am schlimmsten jedoch, dass sich alles recht langweilig und zäh anfühlte. Der Film kam nur selten von der Stelle und die durchaus nett gemachten Actionszenen waren vergleichsweise kurz. Sicherlich wollte man diese nicht unbedingt in den Fokus drängen und nicht von seiner mysteriösen Schiene ablenken, doch hier wäre es der Unterhaltung unglaublich zuträglich gewesen.

Es war natürlich schön einige bekannte Darsteller erneut zu Gesicht zu bekommen, doch die Freude über Neo und Trinitiy konnte nicht über den Austausch anderer Figuren hinwegsehen lassen. Die jüngere Version eines Morpheus war nur ein Schatten seiner selbst und von fehlender Eleganz möchte ich in diesem Zusammenhang gar nicht sprechen. Es hat einfach etwas essentielles gefehlt und man schien den Weg für Fortsetzungen ebenen zu müssen.

Eingangs wurde bereits erwähnt, dass sich der Streifen sehr wie ein Reunion-Spezial angefühlt hat, was nicht nur an den Schauspielern, sondern eher an den verschwenderisch vielen Rückblenden bzw. Ausschnitten aus den Vorgängern lag. Nichts gegen einen kleinen Einspieler, doch hier wurde Bogen eindeutig überspannt und zu sehr auf Nostalgie und vergangenen Flair bemüht. Immerhin war der Soundtrack mit bekannten Versatzstücken ganz in Ordnung.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Macher lange mit sich gerungen haben und möglicherweise auch ihre Probleme beim Schreiben eines neues Drehbuchs hatten. Die letzten beiden Vorgänger waren schon mehr als fragwürdig, doch dieser Aufguss ziemlich unnötig. Für Anhänger gibt es zwar viel Fan-Service und neue Theorien zum Rätseln – für mich eher ein müdes Gähnen und kein Titel, der später auf Blu-Ray ins Regal müsste.

4/10

Fotocopyright: Warner

Hawkeye – Staffel 1

Inhalt

Für Clint sollte es endlich mal wieder ein gemeinsames Weihnachten mit der Familie werden, doch dann gerät ihm eine junge Dame in die Quere. Kate kann ebenfalls gut mit dem Bogen umgehen und zieht mit ihren waghalsigen Aktionen die Aufmerksamkeit der Unterwelt auf sich…

Fazit

Ich bin zwar weder großer Fan der „Avengers“, noch explizit der Figur von „Hawkeye“ und trotzdem wollte ich dieser kleinen Serie mal eine Chance geben. Bereits jetzt darf ich schon verraten, dass mir das Ergebnis erstaunlich gut gefallen hat und die 6 Episoden an gerade einmal zwei Abenden „durchgebincht“ wurden.

Die überschaubare Spielzeit kam der Kurzweil ungemein zu Gute. Man bewahrte jederzeit ein hohes Tempo mit einer guten Mischung aus Charakterentwicklung, Humor und Action bei. Kein Part kam zu kurz, kein Part nahm irgendwie die Überhand. Der Handlung war einfach zu folgen, dennoch bot sie eine gewisse Komplexität mit Tiefgang.

Die Figuren fühlten sich – im Gegensatz zu den gängigen Superhelden – angenehm frisch und unverbraucht an. Man erfährt zwar nicht wirklich viel über den Background von „Hawkeye“ himself, lernt ihn aber als sympathischen Familienvater kennen, der keine Scheu vor peinlichen Aktionen oder großen Gefühlen hat. Dabei wirkt alles harmonisch und keineswegs so aufgesetzt wie bei anderen Werken.

Überhaupt hat die Chemie zwischen den Hauptfiguren hervorragend gepasst. Das Geschehen fühlte sich nur selten wie ein typischer Buddymovie an, vielmehr zeigte es seine Akteure auf Augenhöhe und rasch als gleichwertige Partner. Flotte Sprüche – zum Teil auch während der hübsch gefilmten Action – machten ebenfalls einen großen Reiz aus und trugen ihren Teil zum Gelingen bei.

Optisch hat mir das Ganze sehr gut gefallen. Die Locations waren liebevoll ausgeschmückt und die gekonnt eingesetzte Action grandios inszeniert. Es ging verhältnismäßig wenig zu Bruch, dafür aber mit viel Stil und lockerer Gangart.

Für mich war „Hawkeye“ eine wunderschöne Serie zur Weihnachtszeit – auch wenn sie das Thema mehr oder weniger am Rande streift. Durch seine reichlich geschmückten Kulissen kamen ordentliche Vibes auf und der Rest hat sowieso gepasst. Klar schien Effekttechnisch alles eine Nummer kleiner, als bei den Kinofilmen, aber grade dieser Punkt hat mir wahrscheinlich am besten gefallen. Die Serie war greifbarer, menschlicher und insgesamt viel besser ausgelotet. Nicht zu viel Krawum und auch nicht zu wenig. Unterm Strich also eine runde Sache mit einwandfreiem Flow – gerne Mehr davon.

7,5/10

Fotocopyright: Disney

Resident Evil: Welcome to Raccoon City

Inhalt

Auf der Suche nach ihrem Bruder, kehrt Claire Redfield in die alte Heimat zurück. Nach dem Abzug des großen Arbeitgebers Umbrella ist mittlerweile eine echte Geisterstadt entstanden, doch eine Notbesetzung harrt weiterhin aus. Die letzten verbleibenden Einwohner und Polizisten sind jedoch nicht allein und grausame Experimente des zweifelhaften Konzerns bliebe zurück…

Fazit

Viele Fans der Videospiele waren nicht glücklich mit den Adaptionen von Paul W. S. Anderson, aber immerhin waren sie unterm Strich kurzweilige Spaßtitel für Zwischendurch. Nun schickt sich mit „Welcome to Raccoon City“ ein Reboot an – welches zumindest nach den ersten Trailer Lust auf Mehr gemacht hatte.

Vorweg (und mit Blick auf die Wertung) sei gesagt, dass auch hier die Macher nicht ins Schwarze treffen konnten. Man bot zwar jede Menge an Fan-Service, doch so richtig munden möchte das Ergebnis dennoch nicht. Viele Szenen fühlten sich zu bemüht an. Es gab zwar stets einen gewissen Widererkennungswert zur Vorlage, doch irgendwie wirkten diese Momente zu konstruiert und mit aller Macht zu gestellt und ohne sinnvolle, eigene Ideen.

Schlimmer jedoch Cast und die Handlung an sich. Wenn man schon so viel aus den Spielen adaptiert, warum hat man dann nicht dessen Schauspieler oder zumindest dessen Geschichte übernommen? Die Figuren agierten hölzern und grundsätzlich alles andere als glaubhaft in ihren Rollen. Man hat vollkommen überzeichnete Facetten hinzugefügt und manche neuen Details oder auf witzig getrimmten Dialoge wären überhaupt nicht nötig gewesen.

Man griff viele Elemente, wie auch Schauplätze auf, verwurstete sie teilweise etwas anders als wir es gewohnt sind und das fühlte sich komisch an. Entweder hätte man sich mehr auf die Action im Revier bzw. der Stadt oder dem unheimlichen Anwesen konzentrieren sollen. So versuchte man alles abzudecken und pfiff auf ein besseres Drehbuch, wollte mit Gewalt alles unterbringen.

Durch seine Ortswechsel und dem Abarbeiten von Teilen der ersten beiden Games hätte man eigentlich von reichlich Tempo ausgehen können, doch hier war in meinen Augen der aller größte Knackpunkt. Der Film war langweilig. Am Anfang war man noch guter Dinge und hoffte auf den großen Spaß in der zweiten Hälfte, aber Nada. Das Ding kam nie in die Gänge und verzichtete auf ein fuluminantes Finales. Man ließ das Treiben mehr oder weniger auflaufen, gab uns eine Witzfigur als Endgegner. Ob das „Ende auf Sparflamme“ vielleicht dem Budget geschuldet ist, vermag ich nicht zu sagen.

Die Umsetzungen mit Mila schossen sicherlich extrem am Ziel vorbei, boten aber immerhin kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch. „Welcome“ gibt sich zwar um Nähe zu den Spielen etwas mehr bemüht, scheitert aber mit langatmiger Erzählweise, schlechten Darstellern und unausgegorenem Drehbuch. „Silent Hill“ hats vorgemacht, doch erneut bekommt das „Resi-Franchise“ keinen angemessenen Gruselstreifen spendiert. Fans schauen sich lieber bei den Produktionen von Netflix um und setzen diesen Film am besten auf die „Ignorieren“-Liste. Wir haben hier zwar keinen Totalausfall, aber einen schnarchigen Zombie-Vertreter (mit wenigen Zombies) vor uns.

5/10

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures Germany GmbH)

Alan Wake Remastered (PC)

Inhalt

Autor Alan Wake steckt in einer Schreibblockade und möchte zur Regeneration mit seiner Frau ein paar ruhige Tage an einem abgeschiedenen See verbringen. Als sie dann plötzlich verschwindet, geht er den Dingen auf den Grund…

Gameplay, Spielzeit und Steuerung

„Alan Wake“ ist ein Adventure, bei dem der Spieler die namensgebende Hauptfigur aus der Third-Person-Ansicht durch unterschiedliche Locations manövriert. Von belebten Kleinstätten bis zu dunklen Wäldern oder verlassenen Sägewerken ist alles dabei und detailreich umgesetzt. Die Interaktion mit der Umgebung beschränkt sich zwar auf das Wesentliche (Türen öffnen, Schalter umlegen, Munition einsammeln), geht aber gut von der Hand.

Das Geschehen ist in mehren Kapiteln mit unterschiedlich langen Spielzeiten aufgeteilt. Gerenderte Zwischenstimme, aber auch Stimmen aus dem Off bringen uns die mysteriöse Geschichte näher und klären uns über so manchen Vorgang auf. Investiert habe ich dabei rund 10-12 Stunden, wobei die Erweiterungen dabei nicht berücksichtigt wurden und nicht alle verstecken Sammelgegenstände (Thermoflaschen) eingesackt wurden.

Steuern ließ sich unser Held ganz manierlich, aber grade bei hitzigen Konfrontationen fühlten sich die Kommandos nicht ganz so direkt an. Alan gab sich etwas träge – was bei ruhigeren Passagen kein Ding war, bei der wilden Action schonmal für kleinere Anfälle meinerseits sorgten.

Präsentation

Audiovisuell konnte mich der Titel seinerzeit auf der XBOX360 und später auch auf dem PC sehr überzeugen. Die Figuren waren toll ausgearbeitet und viele Landschaften wirkten sehr realistisch.

Mittlerweile haben sich die Ansprüche zwar verändert, doch die Optik kann nach wie vor überzeugen. Leider stören auf dem PC (aktuelle Version, getestet auf zwei unterschiedlichen Konfigurationen) immer wieder aufkehrende Bildstörungen, die insbesondere nach Ingame-Zwischensequenzen oder Videos auftraten. Dies riss immer mal wieder kurz aus der sonst so wundervollen Immersion.

Die deutsche Sprachausgabe wurde gut vertont und gab keinen Grund zur Klage. Gepaart mit der düsteren Klangkulisse war das Abtauchen kein Problem und man fühlte sich wirklich wie in einem King-Roman.

Positiv

  • schöne audiovisuelle Präsentation
  • spannende Handlung
  • stimmige Inszenierung
  • ordentliche Spielzeit

Neutral

  • kleinere Grafikfehler (PC)
  • Schlauchlevel
  • simple Rätsel

Negativ

  • Action manchmal zu hektisch
  • Steuerung zuweilen etwas träge
  • wiederholende Gegnertypen

Fazit

Allein von seiner dichten Atmosphäre her ist „Alan Wake“ noch immer ein schönes Spiel. Der Zahn der Zeit hat wenig am Gesamtkonstrukt genagt und die Spielbarkeit ist nach wie vor gegeben. Der gradlinige Verlauf mag beim Einen oder Anderen vielleicht etwas ausstoßen, doch ich konnte nichts gegen die einfachen Rätsel und die Schlauchlevel sagen. Hier handelt es sich um ein von der Story getriebenes Spiel und entsprechend gut ging es durch seinen gradlinigen Aufbau stets voran.

Manche Gefechte arteten in Arbeit aus, doch zum Glück nahmen diese Passagen nicht die Überhand und gingen vergleichsweise schnell vorbei. Auch das Handlung von Fahrzeugen war nicht ganz optimal – kam aber ebenfalls nicht zu oft vor.

Wer ein gutes Adventure zu schätzen weiß und mit ein paar kleineren, hektischeren Gefechten kein Problem hat, sollte „Alan Wake“ spätestens in der günstig erhältlichen „Remastered“-Version eine Chance geben. Technisch und Spielmechanich geht der Titel soweit klar und die schnittige Inszenierung sucht noch heute ihres gleichen. Nun bin ich perfekt auf den kürzlich angekündigten zweiten Teil eingestimmt.

Grafik: 8/10
Soung: 8/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Epic Games

Rogue Hostage

Inhalt

Unfreiwillig gerät ein traumatisierter Ex-Soldat in einem Supermarkt in eine Geiselnahme. Gemeinsam mit ein paar Angestellten versucht er Herr der Lage zu werden…

Fazit

Mit „Rogue Hostage“ erhalten wir einen Film, der seine Erwartungen zwar erfüllte, aber sich nicht sonderlich aus der breiten Masse hervorheben konnte. Man erzählte eine Geschichte, die schon dutzende Male verwurstet wurde und ging jederzeit auf „Nummer Sicher“.

Die Handlung war so simpel, wie vorhersehbar – aber immerhin halbwegs unterhaltsam inszeniert. Nach einem leicht behäbigen Auftakt pendelte sich das allgemeine Tempo auf einem ordentlichen Niveau ein und man blieb irgendwie am Ball.

Die Action gestaltete sich als grundsolide, hätte aber gern noch etwas umfangreicher ausfallen dürfen. Es gab immer mal wieder kleinere Schusswechsel und beim Finale einen Ticken mehr – von echter Daueraction konnte jedoch keine Rede sein. Es gab relativ viele, eher sinnfreie Dialoge.

Technisch gab es wenig zu Mäkeln. Man gab sich bemüht, in kein großes Effektgewitter auszuarbeiten und so waren keine wilden Explosionen oder gar CGI-Unterstützung notwendig. Die Optik rangierte auf durchschnittlichen B-Movie-Niveau – weder extremst hochwertig, noch zu „billig“. Das Szenario war schlicht und erfüllte seinen Zweck.

Die Darsteller lieferten brauchbare Arbeit ab. Keiner stach hier sonderlich hervor, noch gar es irgendwelche gravierenden Ausfälle zu bemängeln. Das Aufgebot war für so einen eher kleinen Film schon beachtlich, wobei natürlich John Malkovich am meisten ins Auge gesprungen ist. Er gab dem Ganzen einen Hauch von Hollywood und ließ das Geschehen nicht ganz so trashig erscheinen.

„Rogue Hostage“ mag aufgrund starker Konkurrenz und mangelnden Innovationen ein wenig unnötig erscheinen, erwies sich am Ende allerdings als brauchbarer Snack für Zwischendurch. Wer keine großen Ansprüche stellt und nach Feierabend seichte Unterhaltung sucht, zappt – am besten irgendwann bei einem vorhandenen Streaminganbieter – mal rein. Man erhält nette, aber keineswegs überragende Genrekost – die trotz mittelprächtigem Resümee eigentlich gar nicht so viel falsch macht.

5,5/10

Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH

The Witcher – Staffel 2

Inhalt

Nach der großen Schlacht sind Gerald und Ciri auf dem Weg nach Kaer Morhen, der Zufluchtsstätte der Hexer. Dort soll die junge Dame zur schlagfertigen Kriegerin ausgebildet werden, während parallel im Lande eine Säuberungsaktion der Herrschenden im vollen Gange ist…

Fazit

Nachwievor gehört „The Witcher“ und dabei insbesondere der dritte Teil zu meinen absoluten Lieblingsspielen und der Hunger auf weitere Geschichten in Serienform war nach der ausgezeichneten ersten Staffel noch lange nicht gestillt. Nun kam endlich die zweite Season daher – und wurde an einem Wochenende durchgesuchtet.

Die Handlung knüpfte nahtlos an die vorherigen Ereignisse an und hält uns nicht länger mit Rückblenden oder Erklärungen auf. Wir werden direkt ins Geschehen geworfen – weshalb Neueinsteiger zunächst wirklich von Anfang an beginnen sollten.

Freunde des Videospieles dürften sich auch spätestens jetzt die Hände reiben. Waren viele Elemente für Unkundige der Bücher zunächst noch etwas abstrakt, kommen hier wesentlich mehr bekannte Elemente aus den Games zum Tragen. Neben bereits bekannten Figuren reisen wir auch in vertraute Städte oder vernehmen die Namen von Kreaturen, die wir schon selbst gebändigt haben. Dies sorgte für einen unglaublichen Atmosphäre-Bonus, der mir in dieser Form beim Auftakt seinerzeit noch etwas verwehrt blieb.

An der hochwertigen Inszenierung hat sich zum Glück auch nichts verändert. Die Serie bietet eine geniale Optik, einen wunderschönen Soundtrack und eine tolle deutsche Vertonung. Die deutsche Stimme von Gerald dröhnt fast schon Gänsehaut-erregend aus dem Subwoofer und gibt dem Kerl einen coolen Touch. Erneut gefielen Outfits, Waffen und die Interpretation der zum Teil bereits im Spiel erkundeten Landschaften. Man konnte sich wunderbar im düsteren Fantasy-Setting fallen lassen und dem spannenden Verlauf frönen.

Das Geschehen gab sich dabei sehr reif und erwachsen, was sich nicht nur am hohen Härtegrad abzeichnete. Vielmehr stach die allgegenwärtige Gesellschaftskritik mehr als deutlich hervor und schien keinen Hehl aus seinen Aussagen zu machen. Man konnte die Botschaften – durch Zwerge und Elfen verkörpert – gar nicht missverstehen und trotzdem hat das Konzept hier prima funktioniert. Nichts wirkte aufgesetzt oder irgendwie bemüht.

Mit etwas Kritik möchte ich dennoch nicht hinter dem Berg halten. Manche Kämpfe sahen – im Vergleich zum bombastischen Rest – nicht ganz so elegant und manchmal fast schon ein bisschen unbeholfen aus. Irgendwie flogen mir die Akteure zuweilen etwas „billig“ durch die Luft und das „Treffer-Feedback“ kam nicht so gut rüber. Abgesehen davon schwächelte die Produktion auch beim Schlusspart – den ich hier natürlich nicht spoilern werde. Es sei gesagt, dass alles etwas laberlastig und leider auch zu vorhersehbar daher kam. Das war vermutlich der Buchvorlage geschuldet und kostet daher auch keine Punkte auf dem Wertungskonto.

Während die erste Staffel von „The Witcher“ mit seiner leicht verschachtelten Erzählweise teils auf berechtigte Kritik stieß, hat man besonders in diesem Punkt nachgebessert und die Handlung der aktuellen Episoden in chronologischer Reihenfolge aufgebaut. Dies und andere Faktoren kamen der zweiten Staffel immens zu Gute, weshalb sich Fans erneut auf aufregende Fantasykost freuen dürfen. Das Finale bot zwar ein paar fiese Cliffhanger – doch ich bin guter Dinge, dass es weitere Abenteuer mit unseren lieb gewonnen „Helden“ geben wird.

8/10

Fotocopyright: Netflix

Stillwater – Gegen jeden Verdacht

Inhalt

Wegen dem vermeintlichen Mord an einer Mitbewohnerin sitzt die Tochter von Amerikaner Bill Baker im fernen Marseille im Gefängnis. Er ist nicht reich und kann sich grade einmal den Flug in Ausland leisten. Nachdem sich jedoch neue Beweise auftun, beschließt er vorerst zu bleiben und sich trotz der zusätzlichen Sprachbarrieren durchzuschlagen…

Fazit

„Stillwater“ ist ein ruhiger und einfühlsamer Film, der stellenweise schon fast an Dokumentation erinnert. Seine gemächliche Gangart ist dabei allerdings keine Hürde, sondern sorgt geschickt für einen angenehmen Sog – der trotz Überlänge an den Bildschirm fesselt und dem Zuschauer genügend Freiraum für eigene Interpretationen gibt.

Die Handlung orientiert sich locker an ähnlichen, wahren Begebenheiten und wirkt glaubwürdig konstruiert. Man kann sich gut in die Lage des aufopferungsvollen Vaters hineindenken und selbst fragwürdige Aktionen irgendwo nachvollziehen oder gar akzeptieren. Oftmals fragte man sich, wie man wohl selbst in einer solchen Lage gehandelt hätte und ob nicht einige Dinge wirklich notwendig gewesen sind.

Die verzweifelte Haltung wurde von Matt Damon eindrucksvoll und ungeschönt zu Tage gebracht und unterstrich sein Talent auf jeden Fall. Fluch und Segen dabei seine Sprachprobleme im fremden Land. Es wurde vergleichsweise viel französisch gesprochen und wer dem nicht mächtig ist, muss – so wie ich – entsprechend viel an Untertiteln lesen. Mag zwar etwas nervig erscheinen, half uns aber bei der Identifikation mit der Hauptfigur ungemein.

„Stillwater“ ist kein seichter „Gute-Laune-Film“ für Zwischendurch, sondern ein interessantes Drama mit enormen Tiefgang. Exzellent gespielt, spannend, berührend und mit einen mehr als passendem Finale bestückt. Er schien aus dem Leben gegriffen, verkörperte Mut, Moral, Schuld und Familienbande in einem durchwegs spanenden Format.

8/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Prisoners of the Ghostland

Inhalt

Häftling Hero bekommt die Chance zur Rehabilitation. Er soll die Tochter des Gouverneurs auftreiben und zurückbringen – doch diese Aufgabe gestaltet sich natürlich alles andere als einfach…

Fazit

An aktuelle Filme mit Nicholas Cage sollte man mit Vorsicht heran gehen. Zwar hatte der gute Mann mit Titeln wie „Pig“ zuletzt einigermaßen solide Ware abgeliefert, doch „Prisoners of the Ghostland“ markiert dagegen wieder einen kleinen Tiefpunkt.

Viele Dinge an diesem Titel waren einfach so schlecht, dass es leider nicht einmal zu einem trashigen Geheimtipp reicht. Während man über die schwache Rahmenhandlung noch so halbwegs hinwegsehen konnte, krankte es sonst an allen Ecken und Kanten gewaltig.

Das Werk wurde als knallbunte Mischung aus Eastern und Western angekündigt, doch so richtig vermag keines dieser Elemente zu zünden. Zwar fühlt sich das Setting auf der einen Seite spürbar befremdlich an – doch auf der anderen Seite einfach nicht so, dass es mir gefallen hätte.

Viele Dinge wirkten konzeptlos zusammengewürfelt und sogar recht anstrengend gemacht. Seien es die total übertrieben designten Figuren oder deren unfreiwillig komischen Kostüme. Nichts schien aufeinander abgestimmt worden zu sein und die langweilige Inszenierung tat ihren Rest. Es gab zwar einen roten Faden, doch inmitten der skurrilen Inszenierung ging dieser gerne mal verloren.

Cage agierte wohl so, wie es der bescheidene Rahmen zugelassen hat. Er machte zumeist eine nette Mine zum bösen Spiel, überzeugte insgesamt aber nicht wirklich. Sein Auftritt war auch viel zu ernst, um das Gebotene als Satire oder Sonstwas abzutun. Der Rest war halt drüber und zum Großteil extrem nervig.

Mit schillerndsten Worten wurde uns „Prisoners of the Ghostland“ angepriesen und ein Funken von Hoffnung auf launige Unterhaltung war geweckt. Zwar gab es bereits im Vorfeld eine gewisse Skepsis, doch das Endprodukt legte die Latte um Einiges tiefer. Für mich war der Streifen ein richtiger Totalausfall, dessen Sichtung nach den ersten, durchaus brauchbaren Minuten noch nur Überwindungsarbeit war. Sicherlich nicht das mieseste Werk der Geschichte, aber in keinerlei Belangen eine Empfehlung wert.

3/10

Fotocopyrigt: Falcom Media

Batman (R) Tumbler (R)

Hier ein paar Fotos zum meine aktuellen Modell aus dem Batman (R)-Universum: der Tumbler (R). Der Aufbau hat – bis auf den zu filigranen und leicht instabilen – oberen Part sehr viel Spaß gemacht. Für die Beleuchtung wurde wieder eine günstige Mini-Lichterkette verwendet.

Es handelt sich hier um alternative Klemmbausteine.
Batman (R) und Tumbler (R) sind eingetragene Marken.

Fotocopyright: hard-boiled-movies.de

Home

Inhalt

Nach 17 Jahren wird Mörder Marvin endlich aus dem Gefängnis entlassen und sucht den Weg in die alte Heimat. Seine Mutter ist mittlerweile scher krank und auf Pflege angewiesen. Er versucht ihr so gut wie möglich unter die Arme zu greifen, wird von anderen Mitmenschen im Ort jedoch sehr kritisch betrachtet…

Fazit

Schon länger habe ich nichts mehr von Schauspielern Franka Potente (u. A. Lola rennt) vernommen und nun kommt sie als Regisseurin bei diesem Drama daher. Ihr Werk erzählt dabei im Grunde keine wirklich neue Geschichte, überzeugt aber mit guten Darstellern und halbwegs kurzweiligen Verlauf.

Der Film gibt uns verständlich die Lage von Opfern und Tätern wider. Wir können uns in alle Seiten gut hinein versetzen und am Ende noch nicht einmal den rachewütigen Hinterbliebenen böse sein. Wir verstehen die Motivation aller Beteiligten und können den Entscheidungen problemlos folgen.

Die Bilder waren hochwertig und stellenweise sogar recht elegant und trotzdem kamen die Gefühle nicht zu kurz. Unter den glänzenden Aufnahmen steckten Elemente, die zum Nachdenken animierten und nicht mit unnötiger Effekthascherei (z.B. unheilvolle Musikuntermalung, etc.) vom Kern ablenkten.

Obwohl die Autoren nicht unbedingt mit neuen Kniffen überraschten und den Titel – mal abgesehen von der tollen Optik – recht konservativ erscheinen ließen, blieb der Betrachter bis zum Ende am Ball und verlor nie die Aufmerksamkeit. Man wollte stets wissen, wie sich die Lage weiterentwickelt und war am Ende zufrieden, dass man weder den Finger zu deutlich erhob, noch ein unpassendes Finale aufgesetzt hatte.

Neben dem ausgezeichneten Hauptdarsteller Jake McLaughlin hat mir vor allem Kathy Bates hervorragend gefallen. Sie ist zwar wieder ein wenig älter geworden, bewies aber erneut, warum sie eine brillante Frau vom Fach ist. Beim Rest vom Cast gab es jedoch auch keinerlei Ausfälle zu verzeichnen und die deutsche Synchronisation war in Ordnung.

„Home“ mag nichts Neues erzählen und mit großartigen Wendungen zurückhalten, aber dennoch möchte ich eine kleine Empfehlung aussprechen. Mit einfachen Mitteln und brillanten Akteuren wird her eine beschauliche Abhandlung über Schuld und Vergebung abgehalten, die niemals zu belehrend oder plakativ daher kommt. Potente liefert uns einen kleinen, feinen und technisch einwandfrei gemachten Spielfilm mit Herz und Fingerspitzengefühl.

7/10

Fotocopyright: Weltkino

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »