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Monat: Juli 2021 (Seite 2 von 6)

How to Sell Drugs Online (Fast) – Staffel 1

Inhalt

Moritz ist eher der unauffällige Nerd und nicht unbedingt sonderlich beliebt an seiner Schule. Als ihn seine Freundin verlässt, beschließt er sein bisheriges Spießer-Leben über den Haufen zu verwerfen und mit dem Shopsystems seines besten Kumpels eine ganz besondere Webseite zu basteln…

Fazit

Mit aktuellem Beginn der dritten Staffel wollte ich noch einmal einen genaueren Blick auf diese Serie werfen und wurde umgehend in ihren Bann gezogen. Zwar habe ich seinerzeit mal kurz reingeschaut, doch bin aufgrund anderer Produktion irgendwie nicht am Ball geblieben. Dies sollte sich in meinem Urlaub ändern.

Im Grunde erzählt uns die Geschichte nichts wirklich Neues, aber seine lockere Art und die frischen Darsteller sorgen für durchgehende Kurzweil. Man setzt viele bekannte Elemente äußerst gekonnt zusammen und schuf so ein rundes Gesamtbild ohne echte Längen oder Durchhänger. Sicherlich ist die Staffel mit gerade einmal 6 recht kompakten Episoden auch nicht gerade lang, aber einige Mitbewerber patzen da sichtbarer.

Wie bereits erwähnt haben die Darsteller großen Spaß bereitet. Die jungen Charaktere wurden glaubwürdig und charmant besetzt, der „Nerd-Faktor“ nicht zu übertrieben inszeniert. Bei beispielsweise „Big Bang Theorie“ ging mir dies Treiben gegen den Strich, aber hier fand ich die Darstellung genau richtig und wesentlich schlüssiger an den Mann gebracht.

„How to Sell Drugs Online (Fast)“ ist eine erfrischende, kurzweilige und sehenswerte deutsche Serie. Zwar wurde innerhalb der wenigen Folgen das Rad nicht gerade neu erfunden, aber der hohe Unterhaltungswert bügelt dieses Manko locker wieder aus. Ich werde jedenfalls dran bleiben und mich weiter zur neuen Staffel voran arbeiten.

8/10

Fotocopyright: Netflix

Masters of the Universe: Revelation – Staffel 1

Inhalt

Dank des Bösewichtes Skeletor scheint das Böse endlich zu siegen und sämtliche Magie aus Eternia zu verschwinden. Um gegen die dunkeln Kräfte etwas auszurichten, schließen sich sogar ehemalige Widersacher den aufrechten Streitern an…

Fazit

„Masters of the Universe“ ist unbestrittener Kult und für Viele schon eine Art von heiligem Gral – was einige negative Kommentare (insbesondere aus Amerika) irgendwie zu begründen vermag. Ich persönlich würde mich zwar nicht als den größten Fan des Franchise bezeichnen (obwohl ich früher nahezu alle Figuren, Fahrzeuge und Burgen besaß), habe mich dennoch auf das Reboot gefreut. Da Kevin Smith („Clerks“, „Mallrats“, „Dogma“, etc.) das Ruder übernahm, war die Motivation sogar noch ein Stückchen größer.

Lange möchte ich nicht um den heißen Brei herum reden. Obwohl man in den kurzen fünf Episoden relativ wenig vom Titelhelden He-Man zu sehen bekam, hat mir das Gebotene mit seiner etwas anderen Herangehensweise recht gut gefallen. Statt einzelner Storys bekommen wir hier eine durchgehende Rahmenhandlung, die mit weiteren Staffeln (bzw. weiteren Episoden der aktuellen Staffel) hoffentlich noch zu Ende erzählt werden.

Genau wie seine ursprünglichen Fans ist die Serie gereift. Klingt vielleicht blöd, aber irgendwie fühlte sich das Treiben trotz bunter Farben und vertraut schriller Figuren nicht mehr so trashig wie damals an. Sicherlich ist man von „seriös“ noch weit entfernt, doch man spürt mehr Tiefe und mehr Mühe beim Zeichnen seiner Figuren.

Apropos Figuren. Während neue Zuschauer alle Gesichter wohl relativ verständlich eingeführt bekommen, strahlt die alte Garde bis über beide Ohren. Auch wenn sich die Verwüstung möglichst vieler Kreaturen als etwas gequetscht anfühlt, ging deren mehr oder weniger kurze Momente im Gesamtbild völlig in Ordnung. Man schien allen Lieblingen einen kurzen Auftritt spendieren zu wollen und als Fan-Service konnte man dies einfach durchwinken.

Audiovisuell sind die „Masters“ endlich im aktuellen Zeitalter angekommen, ohne ihren bewährtem Charme zu verlieren. Jedes noch so kleine Detail wirkte nun zwar sehr modern, ohne hingegen seinen Wiedererkennungswert zu verlieren. Man fühlte sich sofort heimisch, obwohl beispielsweise auch ein frischer Soundtrack für neue Akzente sorgte.

Nach gerade einmal einer Handvoll an neuen Episoden kann ich eigentlich noch nicht allzuviel zu den neuen Abenteuern aus Eternia berichten. Die Inszenierung passt, Neues und Altes gaben sich gut die Waage und man spürt das Herzblut der Macher. Technisch und erzählerisch ging es vielversprechend los und gerne bleibe ich weiter am Ball. Negative Kritik wird es beim Aufleben von Kindheitserinnerungen und deren Neuinterpretationen wohl immer geben, aber mir hat es bis dato ausnahmsweise mal sehr gut gefallen.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

The Green Mile

Inhalt

Bei einem Plausch im Altenheim erzählt Paul Edgecomb einer Freundin von seiner Zeit als Wärter im Todestrakt eines Gefängnisses. Er hat seinen Job und vor allem seine Kollegen sehr gemocht, bis eines Tages ein neuer Häftling eingeliefert wurde und sich seitdem merkwürdige Ereignisse abspielten…

Fazit

Es gibt wirklich viele Umsetzungen von Werken von Meister King und nicht wenige blieben beim breiten Publikum nachhaltig in Erinnerung. Zieht man einmal die reinen Horrorstücke ala „ES“ ab, so bleiben sicherlich „Die Verurteilten“, „Stand by Me“ und eben „The Green Mile“ als grandioser Rest über.

Was uns der Autor mit diesem Geniestreich ablieferte, mischt nicht nur verschiedene Genres gekonnt miteinander – sondern fängt dank der Meisterhand von Frank Darabont auch wieder das geliebte Flair und die Leichtgängigkeit der „Verurteilten“ ein. Inwiefern das Werk von der Vorlage abweicht, kann ich diesmal allerdings nicht sagen, denn an die Bücher habe ich mich bis dato noch nicht gewagt. Bescheinigen möchte ich dem Titel aber einen runden Verlauf, der trotz erneuter Überlänge zu keiner Sekunde langweilig erschien.

Komödie, Gefängnisfilm, Charakterstudie, Fantasie und religiöse Elemente. In „The Green Mile“ werden viele Themen gekonnt miteinander verwurstet und sogar mit einem kleinlauten, aber mehr als gelungenen Abschluss beendet. Man hing jederzeit an den Lippen unserer großartigen Akteure, konnte mit ihnen lachen – und auch mit ihnen weinen. Traurige Momente gingen eng mit hoffnungsvollen Passagen und kleineren Lachern einher. Die Balance hat genau gepasst, was sicherlich nicht nur King, als auch den Drehbuchautoren zu verdanken war.

Für ein dreistündiges Epos war die Handlung gar nicht mal so komplex und einige Szenen vergleichsweise lang geraten, doch wie bereits erwähnt wurde es nie langweilig. Der Film bestach mit seinen hypnotisierenden Bildern und zog in seinen Bann. Tom Hanks und eigentlich auch alle anderen Darsteller wie Michael Clarke Duncan oder David Morse zeigten sich in Bestform. Der Cast an sich war schon beachtlich, aber deren Leitungen übertraf die Erwartungen noch um Längen.

„The Green Mile“ bietet viel, bleibt aber im Kern nach all den Jahren noch immer ein brillanter und zeitloser Klassiker mit viel Herz, famosem Personal und unterhaltsamem Verlauf. Zwar kann man sich wieder über die Grundaussage und einige symbolträchtige Momente streiten – nicht aber über seine sagenhaft gute Inszenierung. Dieser Titel macht so viel richtig und erinnert auf äußerst positive Weise an andere Werke des Klassikers – ohne sie zu direkt zu zitieren. Ganz großes Kino!

9/10

Fotocopyright: Warner

The Marksman – Der Scharfschütze

Inhalt

Der ehemalige Marine Jim Hanson lebt abgeschieden an der mexikanischen Grenze und möchte eigentlich nur einen ruhigen Lebensabend verbringen. Als ihm dann eines Tages ein kleiner Junge in die Hände fällt, beschließt der Rentner noch einmal ein letztes Abendteuer zu unternehmen – immer den Hauch eines Drogenkartells im Nacken…

Fazit

Zu diesem Film habe ich stark unterschiedlichen Kritiken vernommen und mein Urteil steckt irgendwo dazwischen. Auch mir hat der Titel irgendwie mehr an Action suggeriert, doch als eher harmloses Roadmovies war das Teil auch nicht so schlecht.

Man pendelte zwischen den Genres hin und her, ohne irgendwo besonders aufzutrumpfen, aber auch nirgendwo zu versagen. Alles verlief auf einem ordentlichen Niveau, doch echte Highlights schauen ein wenig anders aus.

Immer wieder bremste sich das Geschehen selbst aus und zwischen ein paar schön gemachten Actionpassagen schlichen sich immer wieder kleine Längen ein. Das Gesamtkonstrukt war recht vorhersehbar und bot vor allem keinerlei neue Impulse. Man hat alles irgendwo schonmal gesehen – und oftmals unwesentlich gelungener.

Die Rolle des ehemaligen Marine (war ja klar, dass es wieder einen solchen Twist geben muss) wurde Liam Neeson natürlich abermals auf den Leib geschneidert. Dieser spielt seine Aufgabe dann gewohnt routiniert runter, doch es schien an Seele und Hingabe (die wir schon so oft bei ihm gesehen haben) zu fehlen. Dieses Werk schien eine einfache Auftragsarbeit ohne echtes Herzblut.

„The Marksman“ war kein schlechter Film, aber auch nicht das Erlebnis für einen besonderen Kinobesuch. Er erinnerte mit seiner Machart an Kultstreifen von Clint Eastwood, ohne auch nur eine Sekunde an dessen Stärken zu kratzen. Unterm Strich blieb ein halbwegs unterhaltsamer Trip mit einem gewohnt guten Neeson – jedoch nichts, was länger in Erinnerung verweilen wird.

6/10

Fotocopyright: LEONINE

Ausnahmezustand

Inhalt

New York wird von Anschlägen erschüttert und die Arbeit in den Behörden läuft auch Hochtouren. Als dann irgendwann das FBI selbst zu den Betroffenen gehört, übernimmt das Militär und riegelt die Stadt ab…

Fazit

Als ich diesen Titel seinerzeit zum ersten Mal gesehen habe, sah die Welt noch anders aus und vor allem wirkte das Geschehen noch nicht ganz so greifbar wie heute. Die Geschichte und viele Szenen sorgen nunmehr für Gänsehaut und man bewertet dieses Epos aus tragischen Gründen vollkommen neu.

Über die Glaubwürdigkeit der Handlung muss man sich wohl kaum mehr streiten. Vielleicht wurden einige Details zu Gunsten des Filmverlaufs etwas zurecht gestutzt, doch im Großen und Ganzen konnte man sich den präsentierten Plot eindringlich vorstellen.

Durch seine reale Brisanz war der Spannungsbogen entsprechend hoch und die Kurzweil eigentlich immer vorhanden. Selten gab es mal kleinere Durchhänger oder weniger geschickt konstruierte Momente (vor allem die Parts mit Annette Bening), aber unterm Strich verlor man den roten Faden nie.

Denzel Washington und Tony Shalhoub gaben ein tolles Ermittlerduo ab, welches sogar Potential für weitere Filme gehabt hätte. Sie geben den Figuren auf jeden Fall eine menschliche Komponente und gaben Raum für das Hineindenken. Die Zeichnung der Feindbilder war zum Glück auch nicht so flach, wie wir es aus anderen amerikanischen Werken kennen. Dies war im Gesamtkontext auch unheimlich wichtig, damit das Szenario nicht zu eindimensional erschien.

Die Sicht auf das Thema von „Ausnahmezustand“ hat sich im Laufe der Jahre verändert und seine Wirkung ist krasser denn je. Zur höheren Bewertung stolperte mir das Script hin und wieder zu heftig, doch insgesamt bleibt ein sehr guter und nachhaltiger Eindruck zurück. Ein durch und durch interessanter Betrag zu einem schmerzhaften Thema, der seine Militärprämise gar nicht so abwegig erscheinen ließ.

7,5/10

Fotocopyright: 20th Century Fox

The Night of the Beast

Inhalt

Südamerika. Zwei junge Metalfans freuen sich auf das Konzert ihrer Lieblingsband „Iron Maiden“. Sie verbringen den Tag miteinander, der mitunter turbulente und unerfreuliche Wendungen mit sich bringt…

Fazit

Manchmal ist der Weg das Ziel und so auch hier. Von der Band gibt es nicht wirklich etwas zu sehen und auch deren Musik läuft mehr oder weniger am Rande mit. Im Vordergrund stehen klar die jungen Akteure, deren Freundschaft und natürlich auch deren Motivationen.

Ein richtiges Road-Movies (analog zu beispielsweise „Detroit Rock City“) ist das Werk von Mauricio Leiva-Cock zwar nicht geworden, dafür aber ein authentisches und überwiegend gelungenes Portrait über das Erwachsenwerden – wobei man in knapp 70 Minuten höchstens von einem klitzekleinen Aussicht hiervon sprechen kann.

Das Geschehen wirkt stellenweise fast schon dokumentarisch, doch macht dies vielleicht auch den größten Charme an der Sache aus. Die unbekannten und absolut passt besetzten Akteure erweckten Identifikationsgefühle und irgendwie konnte das eher unspektakuläre Treiben auf gewisse Weise packen. Eine richtige Handlung hab es einfach nicht, aber die Auszüge vom Tag vor deren großen Erlebnis waren dennoch überraschend unterhaltsam.

„The Night of the Beast“ mag Fans der Band mit großer Sicherheit enttäuschen. Maiden lebt ihr eher in Dialogen, statt in ausschweifenden Bildern und dennoch war das Resultat ganz in Ordnung. Als Jugendfilm funktioniert das kompakte Werk ziemlich gut und es ließ sich prima nebenbei wegschauen. Ich habe mich jedenfalls nicht gelangweilt und die – zugegebenermaßen kurze – investierte Zeit nicht bereut.

7/10

Fotocopyright: Alamode Film

Life in a Year

Inhalt

Es war Liebe auf den ersten Blick als Daryn zum ersten Mal auf die bezaubernde Isabelle traf, doch da wusste er noch nichts von ihrem dramatischen Schicksal. Sie leidet an Krebs und eine Heilung ist nicht in Sicht. Gemeinsam versuchen sie das ihr verbleibende Restjahr mit so vielen schönen Momenten wie möglich zu erfüllen…

Fazit

Es ist nicht unbedingt neu, was uns die Macher von „Life in a Year“ präsentieren, doch die Umsetzung unterm Strich sehr gelungen. Das Geschehen lebte von zwei brillanten Hauptdarstellern, die eine beachtliche und mitreißende Vorstellung an den Tag legten und schnell die Herzen für sich gewannen.

Der Zuschauer blieb jederzeit gefesselt am Schirm und der Verlauf insgesamt war trotz seiner dramatischen Momente jederzeit kurzwillig – und so skurril es auch klingt: sehr lebensbejahend und voller Lebensmut. Man traf immerzu den richtigen Nerv und nur selten waren einzelne Szenen etwas zu lang erzählt worden. Das Pacing insgesamt war gut, lustige, wie traurige Passagen gut ausgewogen.

Die Story bot wenig neue Impulse, wurde immerhin mit ein paar kleineren Musikeinlagen etwas aufgepeppt. Die gerappten Zeilen hielten sich jedoch in Grenzen ohne zu stark Überhand zu nehmen und die Stimmung zu versauen. Ich fand das Verhalten des Vaters streckenweise schon zu merkwürdig konstruiert genug und dessen Wandlung gen Ende nicht ausreichend begründet. Ansonsten gab es von der Inszenierung wenig zu bemängeln – bewegte sich doch alles auf einem soliden Niveau mit hochwertiger Aufmachung.

Für kurze Augenblicke war das Spiel von Cara Delevingne vielleicht ein bißchen drüber, doch letztlich so mit das Beste, was wir je von ihr gesehen haben. Gemeinsam mit Jaden Smith (dem Sohn von Will Smith und Jada Pinkett) spornten sie sich zu Höchstleistungen an und zeigten in ihren bereits recht jungen Jahren, welches Potential in ihnen schlummert. Man konnte sich ansehnlich in ihre Lage hineindenken und sämtliche Höhen und Tiefen mit ihnen teilen.

Wer auf Filme wie „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ und Ähnliches steht, wird auch mit „Life in a Year“ auf seine Kosten kommen. Bewußt habe ich hier das Wort „Spaß“ vermieden, denn im Grunde war das Werk sehr niederschmetternd, aber auch bitterböse-schön zugleich. Sicherlich gab es nichts ansatzweise Neues und auch einige nicht ganz so glaubwürdige Elemente, doch der gute Eindruck überwog eindeutig. Dank der tollen Darsteller war das Drama doppelt unterhaltsam und mir bleibt nur eine heiße Empfehlung auszusprechen.

8/10

Fotocopyright: Sony Pictures

Embattled – Der Kampf ihres Lebens

Inhalt

MMA-Fighter Cash war nie ein guter Vater und hat nach etlichen Jahren erst wieder Kontakt zu seinem Sohn aus vorheriger Ehe. Dieser ist ebenfalls Kampfsportler und möchte es seinem erfolgreichen Erzeuger gleich tun. Er beginnt bei ihm zu trainieren und plötzlich keimen unschöne Erinnerungen an die Kindheit auf…

Fazit

Im Bereich des Box-Sportes gibt es jede Menge hochwertige Filme, doch das vergleichsweise junge MMA-Genre ist uns einen echten Knaller bis dato noch schuldig geblieben. Mit „Born a Champion“ hat man schon einmal einen Schritt in die richtige Richtung gewagt und mit „Embattled“ ist der Knoten nun endgültig geplatzt.

Was uns die Autoren des Kultstreifens „American History X“ hier servieren, ist einfach mitreißend und perfekt ausbalanciert. Die Geschichte orientiert sich wohl bei wahren Begebenheiten, ohne eine direkte und exakte Biografie sein zu wollen. Der Twist klingt ja auf den ersten Blick auch recht ungewöhnlich, aber seine intensive Figurenzeichnung macht die Lage greifbar und verständlich.

Obwohl Stephen Dorff nicht mehr zu den jüngsten Akteuren – für eine solche Rolle – gehört, gibt er sich durchtrainierter denn je und überzeugt mit seiner Überheblichkeit auf ganzer Länge. Er gibt dem Kotzbrocken Kontur und lässt uns zuweilen tief in die Psyche solcher Personen blicken. Großartige Darbietung und großartiges Script kann ich dazu nur sagen. Der Rest war zwar nur unwesentlich schwächer, aber Dorff hat mich am meisten fasziniert. Kannte man das „Hemdchen“ noch als Decon Frost („Blade“) zeigt sich hier ein harter Fighter mit stählendem Körper.

Selbst wenn man für die Sportart wenig übrig hat, sollte man einen genaueren Blick auf dieses Familienepos wagen. Sicherlich gibt es ein paar derbe Gefechte, doch die Bilder aus dem kurzen Rückblenden schockieren letztlich noch viel mehr. Der Streifen greift viele Themen äußerst behutsam an und zeigt keinerlei Schwächen. Selbst in ruhigeren Passagen stimmt das Pacing und die Spannung hielt bis zum bitteren Ende ohne jegliche Einbrüche an. Für mich definitiv eines der besten (Sport-)Dramen der letzten Zeit und ein Lichtblick für alle MMA-Fans obendrein.

8,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Blood Red Sky

Inhalt

Die Entführung eines Flugzeuges haben sich ein paar Terroristen sicherlich vollkommen anders vorgestellt. Während der perfide Plan zu Beginn noch aufzugehen scheint, werden sie bald von einer fremden Macht überrascht…

Fazit

Es gibt Filme, auf die man sich schon eine Zeitlang im Vorfeld freut und so war das auch hier der Fall. Ich mag die Werke von Peter Thorwarth und die Vampirthematik sowieso, doch was hier herauskam wollte irgendwie nicht so recht zünden.

Das Werk war insgesamt nicht schlecht und hatte ein paar wirklich gute Momente, aber seine Spieldauer war einfach einen Ticken zu lang. Man hätte das Ganze wesentlich kompakter und kurzweiliger auf den Schirm bringen können, ohne dabei zu viele Details einbüßen zu müssen. Die Handlung war immerhin recht überschaubar und machte seine Eckpfeiler schnell verständlich klar. Längere Ausführung waren gar nicht notwendig.

Die – selbst für unsere Verhältnisse – eher unbekannten Darsteller haben mir gut gefallen. Zu oft bekommt man die „üblichen Verdächtigen“ serviert und kann hierdurch nicht immer im Geschehen abtauchen, aber hier gelang es überraschend gut. Vor allem unser junger Hauptdarsteller hat seine Sache sehr schön gemacht und hat wohl noch eine strahlende Zukunft vor sich.

Im Vorfeld wurden wir auf einen der blutigsten deutschen Filme überhaupt eingeschworen, aber wieder einmal schlug die Werbemaschine zu. Es gab selbstredend ein paar blutige Passagen, jedoch nichts worüber man sich das Maul zerreißen könnte. Alles lag auf einem gesunden Niveau und eine 16er Freigabe somit kein Thema. Die Effekte waren hierbei erfreulich gut, obwohl die Masken hin und wieder für (unfreiwillige) Schmutzler sorgten.

Die Idee mit einem deutschen Vampirfilm war grandios und Umsetzungen wie „Wir sind die Nacht“ konnten schon positive Vibes verbreiten, doch hier ging der Schuss ins Leere. „Blood Red Sky“ hatte ein paar Schauwerte und eine rundherum angenehm düstere Grundstimmung, doch seine Erzählweise hätte einfach straffer sein müssen. Zu oft starrt man Löcher in die Decke und wünscht sich mehr Tempo. Bei Darstellern und visuellen Eindrücken hat man hingegen alles richtig gemacht und so gibt es eine Empfehlung für knallharte Genrefreunde – die dem deutschen Film an sich nicht abgeneigt sind.

6/10

Fotocopyright: Netflix

Men & Chicken

Inhalt

Nach dem Tod des Vaters kommen sich zwei Brüder menschlich wieder etwas näher. Sie finden heraus, dass sie beide ursprünglich von einem anderen Erzeuger stammen und an dessen Wohnort vielleicht noch weitere Verwandte auf sie warten. Gemeinsamen begeben sie sich auf einen Road Trip ins Hinterland…

Fazit

Für ihre guten Filme sind die Dänen weitläufig bekannt. Für ihren speziellen Humor hingegen auch. Sofern man allerdings mit deren unkonventionellen Art klar kommt, wird man auch hier einen riesigen Spaß haben.

Ich habe mich im Vorfeld nicht über den Inhalt erkundigt und bin vielleicht auch deshalb so gut mit dem Ergebnis gefahren. Die Geschichte um die beiden Brüder passt zwar gerade so auf einen Bierdeckel, doch eine gewisse Spannung konnte ich dieser schrägen Tour dennoch nicht absprechen.

Es war schon interessant zu sehen, wo die Beiden landen und welche Geheimnisse ihre Abstammung noch mit sich bringt. Dabei kam der großartige dänische Humor nie zu kurz und nicht selten war man vor lauter Lachen den Tränen nah.

Die Darsteller haben allesamt eine hervorragende Leistung abgeliefert und selbst deren Maskenbildner verdienen großes Lob. Der Mut zur Hässlichkeit war trumpf und sorgte schon bei deren Anblick für kleine Schmutzler. Besonders Mads Mikkelson war echt prima und untermauert seinen guten Ruf noch weiter.

Die deutsche Synchronisation mag nicht immer auf dem Punkt sein und auch das wenig überraschende Finale konnte nicht ganz mit dem Rest mithalten – doch unterm Strich bot „Men & Chicken“ gewohnt spaßige Unterhaltung, die wir so von unseren Nachbarn gewohnt sind. Mag der Streifen auch nicht zum Besten des Landes gehören, so sollten geeignete Zuschauer dennoch reinschauen.

7/10

Fotocopyright: DCM

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