(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Monat: Mai 2021 (Seite 2 von 6)

A Plague Tale – Innocence

Inhalt

Frankreich im 14. Jahrhundert. Während eine schlimme Rattenseuche wütet, werden die Eltern von Amicia und Hugo von Inquisitionstruppen hingerichtet. Scheinbar sind sie auf der Suche nach dem kleinen Hugo, der etwas Besonderes in sich trägt. In den meisten Kapiteln übernimmt der Spieler die Rolle von Amicia und muss den bösen Schwergen mitsamt ihres Bruders entfliehen…

Gameplay

Den größten Teil von „A Plague Tale“ verbringen wir mit Schleichen und dem Lösen kleiner Rätsel. Gelegentlich haben wir die Wahl zum Ausschalten von Gegnern, aber meist ist das gezielte herumtanzen die bessere Wahl.

Die Knobelaufgaben sind meist sehr einfach, aber nicht minder spaßig. Mal müssen Kisten verschoben, mal Hebel in der richtigen Reihenfolge betätigt werden. Oftmals spielen Ratten dabei eine entscheidende Rolle, die fast immer den Puls deutlich höher schlagen ließen.

Amicia besitzt überdies eine Steinschleuder, die mit verschiedenen Munitionsarten bestückt werden kann. Ähnlich wie „Dark Project“ gibt es Projektile, die Fackeln entzünden oder löschen. Simple Steine können Gegner ohne Panzerung niederstrecken, während besonderer „Staub“ zur „Entrüstung“ der hartnäckigeren Feinde führen.

Präsentation

Neben dem grandiosen Storytelling ist die audiovisuelle Gestaltung mein persönliches Highlight an diesem Spiel. Die Grafik ist so detailreich, wie wunderschön. Das Auge schaut sich an dicht belaubten Wäldern, eindrucksvoll ausgeleuchteten Bauwerken oder großartigen Wettereffekten kaum satt. Dabei schauen die Figuren realistisch aus und bewegen passend zu den perfekt vertonten Dialogen ihren Mund.

Der Soundtrack passt sich hervorragend dem Geschehen an, sorgt mit orchestralen Klängen für eine beeindruckende Kulisse oder peitscht mit dynamischen Hymnen brachial auf manch angespannte Lage ein.

Spielzeit

Das Werk hat mich so gefesselt, das ich es an zwei langen Nachmittagen mit je ungefähr fünf Stunden direkt durchgezockt habe. Die rund 10 Stunden gingen für einen Titel dieser Preisklasse (bei Release knapp 40, nun zirka 20 Euro) vollkommen in Ordnung – zumal es trotz eintönigerem Gameplays keinerlei Längen gab.

Positiv

  • herausragende Präsentation
  • großartiges Storytelling
  • packend bis zum Ende
  • grandioser Artstyle
  • toll gezeichnete Figuren
  • frisches Setting

Neutral

  • simple Rätsel
  • simples Gameplay
  • extrem gradlinig
  • manchmal hakelige Steuerung

Negativ

  • Trial & Error Passagen
  • kleinere Bugs, die zum Neustarten des letzten Checkpoints führten

Fazit

Obwohl dieser Titel schon an mehreren Stellen zum Geheimtipp gekrönt wurde und viele positive Bewertungen bei Amazon nahezu überschwänglich begeistert waren, blieb ich vorsichtig. Eigentlich mag ich keine Stealth-Spiele und wähle (sofern möglich) eigentlich immer den direkten Weg zum Durchballern. Aufgrund des Gameplay war dies bei „A Plague Tale“ natürlich weniger machbar und so zögerte ich – vollkommen zu Unrecht, wie sich bereits nach dem Intro heraus stellen sollte.

Das Spiel packt ab der ersten Minute und hält bis zum Abspann durchwegs bei Laune. Es gab keinen Leerlauf und trotz vieler repetitiver Elemente kam keine Langweile auf. Jede Schleichpassage war aufs Neue spannend gestaltet und die Anspannung immer wieder angenehm hoch. Wunderschöne Grafiken und beachtlich animierte Zwischensequenzen waren dann immer die Belohnung hierfür.

Die Rätsel waren gut gestaltet und niemals frustierend. Entweder hat man die Lösung schon beim Betreten des Raumes sofort entdeckt oder bereits nach kurzer Zeit war klar, die der Hase läuft. So kann man immer prima und frustfrei voran.

Genervt hat mich gelegentlich die Steuerung (besonders wenn der Bruder an der Hand war), denn hin und wieder führte das „Hängenbleiben“ zum unausweichlichen Tod. Auch war mir das Handling bei späteren „Kräften“ nicht direkt genug und so verkam besonders der Endkampf zur Tortur.

Wem andere interaktive Filme zu wenig Interaktion bieten und man dennoch relativ gemächlich (okay, bis auf das anstrengende Finale) eine hübsch präsentierte Geschichte erleben will, sollte hier zuschlagen. Dieses Spiel bringt so viel mit, um größere Produktionen locker in den Schatten zu stellen. Sicherlich ist es nicht vollends mit einem „Last of Us“ vergleichbar, doch ich empfand es fast schon packender und besser erzählt. Ich habe dieses Ereignis im „Gamepass“ durchgeackert und sogleich die Disk-Version fürs Regal geordert. Unterstützt die Entwickler, damit sie noch mehr solcher Garanten herausbringen können!

Grafik: 9/10
Sound: 9/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8,5/10

Fotocopyright: Focus Home Entertainment

Wrong Turn (2021)

Inhalt

Ein verzweifelter Vater ist im amerikanischen Hinterland auf der Suche nach seiner Tochter. Vor rund 6 Wochen ist sie mit Freunden zu einem Wandertrip aufgebrochen und hat sich nicht mehr gemeldet. Am Ort des letzten Kontaktes angekommen, sind die Einwohner alles andere als hilfreich – und trotzdem führt die Spur zu einer seltsamen Kommune, die in den Wäldern haust…

Fazit

Mit unzähligen und qualitativ minderwertigen Fortsetzungen wurde das eigentlich interessante Franchise „Wrong Turn“ absolut gegen die Wand gefahren und ein Remake – im Gegensatz zu anderen Marken – eine durchaus sinnvolle Idee.

Das Grundprinzip ist hierbei ähnlich geblieben und wieder erleben wir ein paar Jugendliche, die wortwörtlich falsch abgebogen sind und sich mit naiven Aktionen jede Menge Ärger einhandelten. Das ist nicht neu und zu Beginn auch etwas langatmig umgesetzt, doch wirkliche Abzüge gibt das noch nicht.

Hoch rechne ich den Machern ihre Bemühung um Glaubwürdigkeit an. Die Motive der Bösewichte sind einigermaßen begründet, die Gemeinschaft halbwegs nachvollziehbar ausgedacht und der Gewaltfaktor nicht so übertrieben, wie zuletzt bei den splatter-lastigen Vorgängern. Es gab zwar ein paar unappetitliche Szenen, doch die blieben insgesamt im Rahmen bzw. drehte die Kamera in einigen Momente einfach ab und überließ dem Zuschauer seine Gedanken.

Der Unterhaltungsfaktor war jedoch ein kleines Auf und Ab. Zwischen spannenden Augenblicken gab es immer wieder deutliche Leerläufe, die an der allgemeinen Aufmerksamkeit zerrten. Trotz humaner Laufzeit hätte das Treiben hin und wieder eine kleine Straffung nötig gehabt – zumal man sich sowieso nicht die Zeit nahm, um alle Charaktere ausgiebig zu zeichnen. Schnell war klar, wer hier nur eine untergeordnete Rolle spielt und welche Nebenfigur entsprechend schnell das zeitliche segnet.

Eigentlich wollte ich die Bewertung deutlich niedriger ansetzen, doch der launige Endspurt hat mir nach einigen leidlich unterhaltsamen Passagen dann wieder ein fettes Lächeln auf die Lippen gezaubert und dann wollte ich dem Streifen einfach nicht mehr böse sein. Natürlich bricht er letztlich mit seinen authentischeren Ansätzen, aber die Entscheidung war in meinen Augen definitiv die Richtige. Ob es nun weitere Ableger benötigt, sei dahin gestellt – mich stimmt dieser Erguss nach mauen letzten Auskoppelungen wieder recht zufrieden.

7/10

Fotocopyright: Constantin Film

Army of the Dead

Inhalt

Las Vegas wurde von einer Zombie-Epidemie heimgesucht und von der Außenwelt abgeriegelt. Ein dubioser Geschäftsmann heuert einen Trupp von Söldnern an, die zwischen all den Monstermassen seine Kohle aus einem Tresor zurück erbeuten sollen…

Fazit

Ich mag die Werke von Zack Synder (u. A. „300“, „Justice League“) und liebe seit Klein auf das Zombie-Genre heiß und innig. Schon bei den ersten Bildern und Trailern habe ich mich entsprechend auf diesen Titel gefreut und hatte wegen einiger Komponenten (Matthias Schweighöfer) trotzdem leichte Bauchschmerzen, die sich glückerweise in Wohlgefallen aufgelöst haben.

Mit knappen 2,5 Stunden ist „Army of the Dead“ recht lang, aber nie richtig langweilig ausgefallen. Er bewegte sich gelegentlich an der Grenze zur Langatmigkeit, doch konnte sich zum rechten Zeitpunkt immer wieder einfangen. Gerade beim behäbigen Anfang hätte ich mir ein bisschen Straffung gewünscht, immerhin wurde man im Gegenzug mit den schrägen Charakteren ausführlich vertraut gemacht.

Apropos Charaktere. Die Figuren schienen einem Comic entsprungen zu sein und schmälerten auch den letzten Funken an Glaubwürdigkeit bei der ganzen Sache. Es wurden unterschiedlichste Klischees bedient und die schauspielerischen Leistungen waren ebenfalls nicht immer die Besten. Schweighöfer war jedoch meine große Überraschung, da er unerwartet präsent vertreten war und trotz fragwürdiger Kommentare nie auf die Nerven ging. Er stach aus dem bunten Cast heraus und gab den Dieter mit Charme und Hingabe.

Während Synder bei der Taktung so seine Probleme hatte, so treffend setzte er Bildsprache und Choreografie ein. Das heruntergekommene Vegas sorgte nicht nur einmal für großes Staunen und die Actionszenen waren Dramaturgie selten zu toppen. Der Look war fantastisch, hochwertig und auf echtem Kinoniveau. Ein paar gute Einfälle (Zombie-Tiger) machten den superben Eindruck endgültig rund und sorgten im ausgelachten Genre unerwarteterweise für ein paar neue Akzente.

Von einem „Ghost of Mars“ in Vegas oder einem schlechten Abklatsch von „Zombieland“ war die Rede und in der Tat konnte ich bei allen Kritikern ein paar Übereinstimmungen abhaken. „Army of the Dead“ fühlt sich gelegentlich surreal und wie ein wilder Genremix an, mundete unterm Strich dennoch ganz gut. Der große Wurf ists leider nicht geworden, aber auch keine peinliche Angelegenheit, die Mancher im Vorfeld prophezeit hatte. Man mag sich machmal auch nicht vollends für ein Genre entscheiden, letztlich gefiel mir die krude Mischung aus derber Action, Ekelszenen, verrückten Gestalten und simplen Humor ziemlich gut. An einer Fortsetzung hätte ich absolute Interesse – ein kleiner Grundstein wurde ja bereits gelegt.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Willy’s Wonderland

Inhalt

Mit einer Autopanne kreuzt ein Fremder in einer abgelegenen Kleinstadt auf. Da er für die Reparatur seines Wagens jedoch kein Kleingeld einstecken hat und die Geldautomaten außer Betrieb sind, muss er den fälligen Betrag abarbeiten. Er heuert in einem ehemalige Vergnügungspark an, der kurz vor seiner großen Wiedereröffnung steht und ein wenig Renovierungsbedarf erfordert. Im Gegenzug für eine arbeitsreiche Nacht, soll er dann sein hergerichtetes Fahrzeug zurückerhalten…

Fazit

Filmumsetzungen von Videospielen gibt es mittlerweile reichlich. Nach ausgefallenen Titeln wie beispielsweise „Pixels“ war dann auch die Adaption von „Five Night at Freddys“ keine große Überraschung mehr. Ich persönlich habe zwar nie einen Teil der Reihe gespielt, weiß aber, dass sie storytechnisch keine Meilensteine markieren und man entsprechend verhaltend an den Streifen herangehen sollte.

Abgesehen von ein paar blutigen Effekten könnte man den Film fast mit seinen Kindern schauen – die sich im Gegensatz zu uns Erwachsenen vielleicht ein wenig über die schrägen Ereignisse gruseln können. Für uns ists trotz abgefahrener Bösewichte und witzigen Sprüchen dann eher langatmig und nur selten richtig unterhaltsam.

Über weite Teile plätschert das Geschehen unspektakulär vor sich hin und ein durchwegs stummer Cage macht die Sache da nicht besser. Vielleicht hätte er mit ein paar markanten Sprüchen für Lockerung gesorgt, doch hier wollte man eventuell der Vorlage (wortlose Spielfigur?) Rechenschaft tragen.

Die Kämpfe mit den seltsamen Bewohnern des Parks sind erstaunlich unblutig und uninspiriert vonstatten gegangen. Ich hätte hier wesentlich mehr Blut und Gekröse erwartet, schließlich hätte man doch einen guten Fun-Splatter abgeben können. Diese Chance wurde dann genauso vertan, wie die Prämisse wenigstens ein spannender Psycho-Trip werden zu können. Überall ist das Treiben zu harmlos, zu zäh und zu uninteressant geraten. Keine Szene vermag sonderlich zu packen und irgendwann sehnte man einfach nur dem Abspann entgegen.

In den letzten Jahren konnte Cage positiv, wie negativ überraschen. Seine Teilnahme an B- oder C-Movies ist hinlänglich bekannt, aber hin und wieder kamen ein paar recht unterhaltsame Perlen („Primal“, etc.) dabei heraus. Diese Hoffnung lag auch irgendwo bei „Willy’s Wonderland“, der anhand seines Inhaltes eigentlich gute Karten auf einen spaßigen Filmabend hatte. Leider konnte das Ding in keinem Bereich überzeugen und so gibt es sicherlich keine uneingeschränkte Empfehlung.

4,5/10

Fotocopyright: Splendid Film/WVG

Gears 5

Inhalt

Während die Invasion der Locust noch immer unerbittlich tobt, schlüpft der Spieler in die Haut von Kait Diaz, die ihrer Abstammung endlich auf den Grund gehen möchte und dabei mit bösen Wahrheiten konfrontiert wird…

Gameplay

„Gears of War 5“ – oder kurz „Gears 5“ genannt, folgt den Tugenden seiner Vorgänger, kommt ebenfalls als Deckungs-Shooter aus der Third-Person Perspektive daher und steuert sich absolut identisch wie der Rest.

Die Level sind weitestgehend schlauartig aufgebaut, doch es gibt nun auch ein paar Passagen, die zum weiteren Erkunden abseits der streng vorgegebenen Pfade einladen. So ist man nicht nur zu Fuß, sondern auch mit einem Segelmobil unterwegs und kann so die weitläufigen Areale schneller erkunden.

Erneut trifft man auf vertrautes Kanonenfutter und gigantische Bosse, die allerdings nur minimale Taktik erfordern und deren Schwachstellen schnell offensichtlich werden. Das Gegnerdesign ist überwiegend gleich geblieben.

Unterstützung erhält man diesmal in Form des Roboters Jack, der dem Spieler ein Schutzschild bietet oder durch Schächte schweben und Türe öffnen kann. Dies ist nett und bietet spielerische Vorteile, bei hektischen Gefechten habe ich jedoch oft auf den Helfer verzichtet.

Spielzeit

Ich habe das Spiel seinerzeit auf der XBOX gezockt und nun (Gamepass sei dank) noch einmal auf dem PC bestritten. Gebraucht habe ich für den letzten Durchgang zirka 8-10 Stunden, wobei hauptsächlich die Story und wenig Sammelgegenstände oder Nebenmissionen verfolgt wurden. Für ein „Gears“ liegt die Spielzeit absolut im Rahmen und bei wesentlich längerer Dauer würde sich das eher simple Spielprinzip wahrscheinlich auch stark abnutzen und ermüden.

Präsentation

Wie bereits sämtliche Vorgänger, ist auch „Gears 5“ ein optisches Meisterwerk, dessen Stil mich immer wieder auf neues begeistert. Klar waren die überzogen gezeichneten, bulligen Figuren beim Auftakt damals arg gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile hat man seine „Footballspieler“ kennen und lieben gelernt.

„Gears 5“ überzeugt erneut mit detailreichen Kulissen, stimmiger Beleuchtung und knallharten Soundeffekten. Alle Waffen hören und fühlen sich unterschiedlich an und die markigen, gut vertonten Sprüche unserer Mitstreiter machen Laune.

Positiv

  • sehr gute Präsentation
  • launige Gefechte
  • abwechslungsreiche Schauplätze
  • coole Charaktere
  • nette Storyline

Neutral

  • Open-World-Elemnte aufgesetzt
  • langwierige Segelboot-Passagen
  • allgemein aufgesetzte „Coolness“ ist Geschmackssache

Negativ

  • Gegner wenig abwechslungsreich
  • spielerisch eher simpel
  • Rätsel extrem einfach

Fazit

„Gears 5“ ist eine konsequente Weiterführung der Reihe, ohne sich groß von seinen Vorgängern zu unterscheiden. Der geeignete Spieler erhält einfach mehr von Bekannten – mit Allem, was seit Jahren einfach dazu gehört.

Bei all der gradlinigen Action hätte man sich die Erkundungspassagen bzw. die Fahrten mit dem Segelschiff ruhig sparen und so das Geschehen etwas straffen können. Bei einem „Gears“ erwarte ich keine weitläufigen Areale, sondern gebe mich zu Gunsten eines geschmeidigen Spielflusses lieber mit eingeengten Schlauchlevel zufrieden.

Ein echtes Highlight ist Teil 5 wahrlich nicht, aber auch kein Tiefpunkt der Reihe. Das Spiel macht weitestgehend extrem Laune, doch mangelnde Innovation lassen ein wenig resignieren. Ich hoffe natürlich, dass es mit einem sechsten Ableger weitergeht – das nächste Mal aber mal wieder ein paar neue Elemente Einzug halten.

Grafik: 9/10
Sound: 8/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8/10

Fotocopyright: Microsoft

Resident Evil: Code Veronica

Inhalt

Der Spieler übernimmt de Rolle von Claire Redfield, die sich auf der Suche nach ihrem Bruder Chris befindet. Während der Recherchen wurde sie jedoch vom Umbrella Konzern verschleppt und in einen Knast auf einer abgelegenen Insel verfrachtet. Jetzt wo auch hier die Untoten das Kommando an sich reißen, muss sich der Spieler nicht nur mit einem Fluchtplan beschäftigen…

Gameplay

„Code Veronica“ kommt zwar mit überarbeitetem technischen Gewand daher, orientiert sich spielerisch und mechanisch noch ganz an den ersten drei Teilen der Reihe. Wir steuern Claire durch nicht mehr komplett vorgerenderte und niedrig aufgelöste, sondern erstmals komplett dynamisch modellierte Kulissen – kämpfen aber weiterhin mit der „Panzer“-Steuerung und manch ungünstigen Kameraperspektiven, wie wir es aus der Vergangenheit bereits gewohnt sind.

Der Titel bietet klassische Rätsel (tausche Wappen, finde Schlüssel) und fühlt sich hierdurch sehr vertraut an. Der Schwierigkeitsgrad der Action-Passagen ist gefühlt etwas höher als bei den Vorgängern und die Kampagne von der reinen Spielzeit mit rund 10 Stunden auch etwas länger.

Beim Inventar ist Geschick und vielleicht auch etwas Glück gefordert, da die Slots beschränkt sind und man nicht immer abschätzen kann, was überhaupt zu welchen Zeitpunkt mitgeschleppt werden sollte. Sicherlich ändert sich das beim erneuten Durchzocken, doch am Anfang kann es schon etwas stressig sein. Neben den bekannten Schreibmaschinen (=Speicherpunkte) befinden sich auch die hilfreichen Truhen zum Verstauen bzw. dem Entnehmen von Gegenständen.

Präsentation

Grafisch war das Spiel seinerzeit eine Augenweide. Ich habe es direkt zum Release auf dem Dreamcast erworben und bis dato kaum etwas Besseres auf der Konsole gesehen. Während die gerenderten Filmchen schon damals recht pixelig daher kamen, sorgten die Figuren während er Ingame-Zwischensequenzen für Staunen. Sie waren detailreich, schön animiert und toll ausgeleuchtet. Die Qualität reicht fast an bekannte Intro-Sequenzen heran und wirkten durch die nicht mehr allzu statischen Kulissen auch viel realer.

Der Soundtrack war eher unauffällig, bot aber ein paar eingängige Melodien und gute Effekte. Die englische Sprachausgabe war seinerzeit solide, heute sind manche seltsamen Stimmen eher für Lacher gut. Trotzdem gehört es irgendwie dazu und ich möchte die unfreiwilligen Schmutzler nicht mehr missen.

Positiv

  • klassisches RE-Gameplay
  • tolle Charaktermodelle
  • spannende Handlung
  • aufregende Zwischensequenzen
  • vergleichsweise lange Kampanie

Neutral

  • leicht hakelige Steuerung
  • Rätsel meist recht simpel
  • längere Laufwege
  • schräge Synchronstimmen

Negativ

  • Speichern nur an Schreibmaschinen (klassisches RE eben)
  • kleines Inventar (klassisches RE eben)
  • hin und wieder leichte Kameraprobleme

Fazit

Ich kann mich noch gut an den damaligen Erwerb des Titels erinnern und der noch immer in seiner Hülle befindliche Kassenzettel aus dem Jahre 2000 macht die Vorstellung noch immersiver. „Code Veronica“ wurde heiß herbei gesehent und hat allein schon wegen seiner fantastischen Grafik nicht enttäuscht. Der Schwierigkeitsgrad war vielleicht einen Ticken höher als bei den anderen Teilen, doch mit etwas Taktik kein großes Problem.

Aus heutiger Sicht wirkt die kleine technische Revolution vielleicht nicht mehr ganz so spektakulär, doch immerhin schaut dieser Teil nicht mehr ganz so angestaubt wie die ersten Titel der Reihe aus. Spielerisch orientierte man sich glücklicherweise noch sehr stark an den Vorgängern und kann trotz altbackener Mechaniken (Speichern, Inventar) noch vollends überzeugen.

Für mich ist „Veronica“ nicht der allerbeste Serienableger (Teil 1 und 2 sind unereicht), aber defintiv einer der besseren und lohnenswerteren Gruselspiele schlechthin. Es fühlt sich einfach „original“ an und sorgt für angenehmen Angstschweiß, der mit schönen Zwischensequenzen und viel Kurzweil belohnt. Ich hoffe, dass sich auch hier um ein hübsches Remake bemüht wird – schließlich hat Capcom das passende technische Grundgerüst bereits fertig in der Schublade.

Grafik: 7,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8/10

Wie heute noch zocken?

Ich besitze das Spiel auf Dreamcast, Playstation 2 und dem GameCube. In Japan ist überdies eine leicht aufpolierte Version für PS3 erhältlich. Ich bevorzuge zwar das Zocken auf den Originalkonsolen, habe aber alle drei Erstgenannten bereits auf diversen Emulatoren ausprobiert und konnte eine gute Spielbarkeit bescheinigen. Für diesen Test habe ich mir die GameCube-Variante per Dolphin-Emulator angeschaut und dabei natürlich von der Möglichkeit der Save-Stats profitiert. Durch den Wegfall niedrig aufgelöster, fest gerenderter Hintergründe schaute das Spiel mittels Hochskalierung auf dem 4k-Schirm recht anschaulich aus.

Fotocopyright: Capcom

Hamburger Hill

Inhalt

Der Vietnamkrieg tobt in vollen Zügen und die junge Einheit von Sergeant Frantz befindet sich mitten darin. Neben den Greultaten an der Front kämpft jeder mit seinen Erinnerungen an die Heimat und der Befehl zur Erstürmung eines wichtigen Hügels macht die Sache nicht leichter…

Fazit

Schon immer haben die Amerikaner ihre traumatischen Erlebnisse in bewegten Bildern verarbeitet und bei „Hamburger Hill“ dreht sich mal wieder ausnahmslos alles um das Thema Vietnam – was in Anbetracht dutzender Konkurrenten auch filmisch ein breit umkämpfter Schauplatz darstellt.

Obwohl dieser Titel eigentlich nicht anders als viele seiner besagten Mitstreiter macht, gehört er für mich zu den Besseren seiner Art. Hier stimmt im Großen und Ganzen das Gesamtpaket, dass nicht nur aus hervorragenden Darstellern und einem ausgewogenem Flow, sondern auch nicht allzu übertriebenem Pathos besteht. Man versucht einigermaßen realistisch und dennoch unterhaltsam an die Sache heran zu gehen und nicht zu sehr die coolen Helden raushängen zu lassen – was im Anbetracht der dramatischen Hügel-Erkämpfung durchaus absehbar gewesen wäre.

Man beschränkt sich nicht allein auf schockierende Kriegsszenen (von denen gibt es sogar relativ wenig), sondern fokussiert eher seine Charaktere und deren Motivationen und Gedanken an die Heimat. Man kann sich gut in die jungen Männer hineindenken und ihre berechtigten Gedankengänge verstehen. Bei Vorlesen ihrer Briefe überkommt selbst dem Betrachter einen leichten Schauer und man kann sich einigermaßen gut ein Bild von der Lage im weit entfernten Amerika machen.

Die jungen und teils sogar bekannten Gesichter haben ihre Arbeit einwandfrei gemacht. Ihre unbedarfte und zuweilen sehr lockere Art hat gut zum Szenario gepasst und machte nur deutlicher, wie naiv die Soldaten in den Krieg geschickt wurden. Anfangs träumten noch alle von Frauen und Autos, später wollten allesamt einfach nur weg von diesem grausamen Ort.

Während andere mit viel Action, derben Sprüchen oder gar psychodelischen Inszenierung daher kommen, bleibt „Hamburger Hill“ angenehm nüchtern, nachvollziehbar und verfehlt seine Wirkung trotzdem nicht. Neben Schwergewichten wie „Apocalypse Now“ oder „Platoon“ geht dieser Titel von der Wahrnehmung vielleicht etwas unter, Genrefans sollten ihn trotzdem auf dem Radar behalten. Hier wurde alles richtig gemacht, Aussage und Unterhaltungsfaktor stimmen exakt.

8/10

Fotocopyright: NSM Records

Der Affe im Menschen

Inhalt

Nach einem schweren Unfall sitzt Allan im Rollstuhl und sieht sein Leben nun mehr oder weniger gefrustet an sich vorbeiziehen. Ein guter Freund überreicht ihm einen kleinen Affen, der für die Pflege Bedürftiger ausgebildet wurde und so eine Unterstützung für die bisherige Haushaltshilfe darstellen soll. Der neue Mitbewohner macht zunächst einen putzigen Eindruck, doch irgendwas scheint nicht mit ihm zu stimmen…

Fazit

So nach und nach werden die alten, vielleicht auch ein wenig vergessenen Klassiker aus dem Giftschrank geholt und auf Blu-Ray veröffentlicht. Neben „Link – Der Butler“ zählt auch „Der Affe im Menschen“ zu den Genrefilmen, die mir spontan mit Affen einfallen und schon in der Kindheit ganz gut gefielen.

In erster Linie punktet dieser mit seinen gut dressierte, wahren Hauptdarstellern – nämlich den kleinen Kapuzineräffchen, die hier ganz großartig aufspielen. Ihre Tricks sind schon sehr beeindruckend, vor allem wenn man bedenkt, noch keine großartige Computerunterstützung im Hintergrund gehabt zu haben und diese wirklich für die Hilfe von Menschen ausgebildet wurden.

Die Handlung war ungewöhnlich, wie spannend. Statt einen simplen Killeraffen zu präsentieren, fügte man dem Titel eine weitere, durchaus interessante Ebene hinzu und gab dem Geschehen eine angenehme Tiefe. Ein wenig hat mich das Ganze von einer Geschichte und Machart an „Outer Limits“ erinnert, was keineswegs negativ zu verstehen ist. Der Film war trotz ruhigerem Auftakt sehr unterhaltsam und bot äußerst packende Passagen, die von einer stets unheilvollen Grundstimmung untermauert wurden.

Es verstand sich fast von selbst, dass die menschlichen Akteure nicht ganz mit ihren tierischen Kollegen mithalten können und dennoch haben sie ihre Sache gut gemacht. Ich fand vor allem den Auftritt von Stanley Tucci recht spaßig – zumal er sich über die Jahre optisch kaum verändert hat.

Mit seinen Zombie-Shockern ist Romero unsterblich geworden, doch in seiner langen Riege der fantastischen Genrebeiträgen sollte man diesen kleinen Tierhorror auf keinen Fall vergessen. „Der Affe im Menschen“ kann durch seinen leicht angestaubten Look sein wahres Alter sicherlich nicht ganz verleugnen, doch seine witzige Prämisse wirkt noch erstaunlich locker und frisch umgesetzt. Kann man sich gerne mal geben.

7/10

Fotocopyright: NSM Records

Resident Evil 6

Inhalt

Der Präsident ist tot und eine Seuche hat schon weite Teile der Bevölkerung erreicht. Der Spieler schlüpft beispielsweise in die Rolle von Agent Kennedy, der sich nicht nur durch Horden von Zombies ballern muss, sondern auch seine Unschuld an der Sache beweisen will…

Gameplay

„Resident Evil 6“ spielt sich wie sein direkter Vorgänger sehr actionlastig und von Ablauf her insgesamt wesentlich flotter als die Ursprünge der Reihe. Das Geschehen findet wie gewohnt in der Third-Person Sicht statt und führt uns zur Abwechslung durch mehrere Episoden bzw. mehreren Szenarien, die mit unterschiedlichen Figuren bestritten werden dürfen.

Die Level sind dabei sehr schlauförmig aufgebaut und warten nur selten mit kleinen Verzweigungen auf. Ein per Tastendruck zuschaltbarer Pfeil weißt auf Wunsch immer den passenden Weg und unnötiges Herumirren ist ausgeschlossen.

Rätsel sind nachwievor anzutreffen, jedoch meist sehr simpel und ohne große Laufwege zu bestreiten. Das Spiel weißt stets auf den richtigen Pfad zum passenden Schlüssel oder Schalter hin – und lange sollte man beim Heraustüfteln von korrekten Zahlenkombinationen oder Ähnlichem nie beschäftigt sein.

Das gesamte Spiel ist stark auf gemeinsames Erleben ausgelegt und das spürt man an jeder Ecke. Sofern kein anderer Mitspieler zur Verfügung steht, übernimmt die CPU den Part des stets vorhandenen Begleiters. Gemeinsam müssen Gegenstände verschoben, Schalter betätigt oder Monsterhorden aufgehalten werden. Dies wirkt für den Einzelkämpfer oft ziemlich aufgesetzt und selbst das letzte Gruselgefühl geht beim ständigen Labern vollends verloren.

Spielzeit

„Resident Evil 6“ ist der bis dato umfangreichste Teil der Reihe. Es gibt insgesamt vier verschiedene Kampanien, deren Ausrichtung leicht voneinander variieren und deren Handlungsstränge sich gelegentlich überschneiden. Während einige Parts sehr stark auf Ballern setzten, stehen bei anderen Kapiteln Rätsel oder Grusel etwas mehr im Vordergrund.

Die Länge der einzelnen Szenarien würde ich auf grob 5 bis 6 Stunden einschätzen – für dieses Review habe ich lediglich noch einmal das Setting von Leon in rund 5,5 Stunden durchgeprügelt. Für die anderen Stränge konnte ich mich aus Zeitgründen (im Gegensatz zu früher) einfach nicht mehr aufraffen.

Präsentation

Der Titel hat mittlerweile einige Jahre auf dem Buckel und natürlich ist die Zeit nicht spurlos an ihm vorbei gegangen. Während die Figuren (bis auf diverse Haar-Animationen) noch ganz anschaulich daher kommen, schwankt die Umgebungsqualität teils sehr stark. Insgesamt wirken viele Passagen durch nette Lichteffekte zwar noch ganz ansprechend, bei näherer Betrachtung fallen jedoch einige Matsch-Texturen und Clipping-Fehler negativ auf.

Passable Synchronsprecher, ordentliche Waffengeräusche und unauffällige Hintergrundmusik gingen in Ordnung. Auf dem PC hatte ich einen nervigen Bug, der das Ausgabegerät während des Zockens nicht mehr umschalten ließ. Habe ich mein Headset erst später eingeschaltet (per USB/Funk oder auch per Klinke), wurde der Gamesound immer auf dem Bildschirm (HDMI) ausgegeben, auch wenn es in Windows korrekt umgeschaltet war (und alle anderen Klänge auch über das Headset kamen). Lässt sich vielleicht nicht verallgemeinern und führt auch zu keinem Punktabzug.

Positiv

  • Grafisch stellenweise noch recht stimmig
  • gut inszenierte Cut-Szenen
  • schneller Spieleinstieg ohne große Einarbeitung
  • ausgefallenes Gegner-Design
  • opulente Boss-Kämpfe
  • unterschiedliche Szenarien
  • insgesamt sehr umfangreich

Neutral

  • simple Rätsel
  • gelegentlich hakelige Steuerung
  • Boss-Kämpfe teils zu ausufernd lang
  • kein serientypisch charismatischer Gegenspieler

Negativ

  • zu stark auf Co-Op ausgelegt
  • Schlauchlevel
  • nervige Quicktime-Events
  • wenig Grusel

Fazit

Vielleicht mag der offizielle sechste Teil etwas besser als sein damaliger Ruf sein, doch die Enttäuschung steckt noch immer sehr tief in meinen Knochen. Noch immer ist mir der Titel zu stark auf Mehrspieler ausgelegt und das komplette Leveldesign hierdurch oftmals sehr unnatürlich konstruiert.

Beim wilden Geballer hatte ich zwar durchaus meinen Spaß, doch auf Dauer war das Gebotene trotz furioser Bosskämpfe sehr ermüdend und konnte einfach nicht mehr zum erneuten Durchspielen aller Kampanien überreden. Nerviges Tastengehämmer in Form von Qucktime-Events sind heute ebenfalls nicht mehr zeitgemäß und zum Glück nicht mehr so stark in Mode.

Wer auf simple Action steht, kann dem Spiel einige Stunden an Unterhaltung abgewinnen – wer sich aber lieber gruseln möchte, greift besser zu den ersten beiden Teilen (auch in diversen Neuauflagen) oder dem Nachfolger. Für mich ist „Resi 6“ trotz vertrauter Charaktere irgendwie kein richtiger Bestandteil der Serie und höchstens für sich allein gesehen ein grundsolides Action-Game ohne Schnörkel.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 5,5/10
Gesamt: 6/10

Fotocopyright: Capcom

Alamo

Inhalt

Kurz nach der selbst ernannten Unabhängigkeit, steht die Stadt San Antonio im Fokus des mexikanischen Diktators Lopez. Dieser möchte die neu ausgerufene Republik nicht akzeptieren und schickt seine Soldaten dorthin aus. Um Zeit für die große Armee rauszuholen, halten ein paar tapfere Männer in der Schlacht um die Festung Alamo den Feind bei seinem Vordringen auf…

Fazit

Schon lange bevor Zack Snyder seine 300 Spartiaten von der Leine ließ, gab es John Wayne und dessen aufwändige Schlacht um „Alamo“ auf der großen Leinwand zu bestaunen. Ähnlich wie bei der antiken Legende, gingen hier etliche Menschen (man sagt um die 180-190) in den Tod, um den Vormarsch feindlicher Truppen zu blockieren. Während die Thematik heutzutage bildgewaltig und voller Zeitlupeneffekte ins richtige Licht gerückt wurde, so glotzte man damals mit großen Cast, warmer Worte und smarten Cowboys aus dem Bilderbuch.

Von seiner Inszenierung und Ausdrucksweise ist „Alamo“ typisch für seine Epoche und vielleicht auch deshalb so sympathisch. Die handgefertigten Kulissen, authentischen Kleider und das fast schon theaterhafte Auftreten und Artikulieren seiner Charaktere schafft eine ganz eigene Atmosphäre. Man spürt das Herzblut, welches dieser Produktion innewohnt und wie begeistert die Akteure bei der Sache waren.

Die Geschichte orientiert sich an wahren Begebenheiten, die den Autoren sichtlich in die Hände spielten. „Alamo“ ist so etwas, was man als „Durchhaltefilm“ bezeichnen könnte und in unserer Vergangenheit in ähnlicher Form auf den Zuschauer abzielten. Seine Figuren werden allesamt zu Helden verklärt und eine gewisse Romantik ist den homogenen, perfekt aufpolierten Szenarien sicherlich nicht abzusprechen. Dazu gesellen sich noch ein paar schmalzige Dialoge, die so ganz nebenbei voller Pathos stecken und ihre Botschaft mit unverfänglichen Worten durchblicken lassen. Bei einigen Monologen sind Parallelen zu Gibsons „Braveheart“ ebenso nicht zu verleugnen und teilweise standen ganze Sätze für den späteren Superhit sichtlich Pate.

Wayne fungierte hier nicht nur als Hauptdarsteller, sondern debütierte auch als Regisseur. Die umfangreiche Erfahrung im Genre war im dabei höchstwahrscheinlich sehr hilfreich und so ergab sich ein rundes Gesamtbild – was ihn als Crockett, als auch den Film an sich betraf. Trotz gehöriger Überlänge und eher seichtem Beginn entwickelt sich eine angenehme Dynamik, welche bis zum bitteren Ende an den Schirm fesselte. Dabei beeindruckten die Anzahl der Darsteller und ein paar aufwändige Effekte, die die Kriegslage schon damals sehr gut rüber brachten. In der heutigen Zeit ohne CGI so gar nicht mehr denk- bzw. finanzierbar.

Auch wenn ich als Kind mit meinem Vater viele Western mitgeschaut habe, bin ich heute nicht der größte Fan solcher Werke. Neben dem „schwarzen Falken“ ist aber besonders dieser Titel hier im Gedächtnis geblieben und auch heute funktioniert das Epos trotz fragwürdiger Aussage noch erstaunlich gut. „Alamo“ gehört für mich zu den besseren Genrevertretern und sei allen Fans nach wie vor ans Herz gelegt. Sicherlich ist er etwas lang, doch hält er über die komplette Laufzeit erstaunlich gut bei Laune – selbst in heutigen Zeiten.

8/10

Fotocopyright: Koch Media Home Entertainment

« Ältere Beiträge Neuere Beiträge »