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Monat: Februar 2021 (Seite 2 von 6)

Paycheck – Die Abrechnung

Inhalt

Michael Jennings ist ein sogenannter Reverse-Engineer und verdient damit gutes Geld. Er lässt sich von Firmen engagieren, um Erfindungen von der Konkurrenz nachzubauen und gegeben falls noch zu verbessern. Anschließend wird sein Gedächtnis für diesen Zeitraum gelöscht. Bei seinem letzten, augenscheinlich letzten Auftrag kommt es jedoch zu Komplikationen. Nach dem Tilgen seiner Erinnerungen bemerkt er, dass die Bezahlung nicht passt und er sich selbst irgendwie eine Fährte zur Lösung seiner verzwickten Lage gestrickt hat…

Fazit

Die Prämisse von „Paycheck“ hatte damals schon recht gut gefallen und hat im Grunde auch heute nicht viel von ihrer Faszination verloren. Das Thema „Reverse Engineering“ ist vermutlich noch immer gang und gäbe, ist also gar nicht mal so weit von uns entfernt. Doch schon bei seiner damaligen Veröffentlichung, stellt sich der Streifen hin und wieder selbst ein Bein, gerät leider besonders im letzten Drittel arg ins Strauchen.

Während der Anfang noch spannend daher kommt, erzählerisch auch Einiges zu bieten hat, verliert das Gezeigte gen Finale langsam an Fahrt und stößt mit kleineren Längen unschön auf. Man hat wichtige Handlungselemente irgendwann arg durchschaut und fragt sich, warum unser Hauptdarsteller zwar so schlau ist und trotzdem zu oft auf dem Schlauch steht.

Der Erzählfluss ist – wie bereits erwähnt – beim Auftakt recht gut und nimmt mit laufender Spielzeit immer weiter ab. Das Geschehen wird immer mal wieder mit gut gefilmten Actionszenen aufgewertet, kann aber nicht immer den gleichen Wert in ruhigeren Abschnitten erreichen. Die eingestreute Liebelei wirkt zudem aufgesetzt und sogar etwas störend.

Man kann sich über ihn streiten, doch ich mag Ben Affleck eigentlich ganz gern. Er und seine Werke stehen immer für eine gewisse Qualität und sind im Grunde fast immer sehenswert. Gleiches galt jedoch auch für Regisseur John Woo und wird hier auf eine harte Probe gestellt. Ich lobe zwar die gut gemachten Schusswechsel, doch im Anbetracht eines solch gigantischen Machers reichen sie keineswegs an seine (wahrscheinlich deutlich niedriger budgetierten) Klassiker heran. Affleck macht seine Sache gut, bleibt aber manchmal etwas zu blas und wirkt ungewohnt ungelenk.

„Paycheck“ hat trotz einiger Macken einen relativ stabilen Unterhaltungswert und kann deshalb an Interessierte empfohlen werden. Mittlerweile habe ich mich mit dem Titel ganz gut arrangiert und schaue ihn in humanen Abständen immer mal wieder ganz gern an. Seinerzeit war er im Anbetracht der großen Namen sehr enttäuschend, doch mittlerweile hat die Zeit diese Wunden geheilt.

6,5/10

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)

Invasion

Inhalt

Der Absturz eines Space Shuttles brachte merkwürdige Viren auf die Erde und die damit in Verbindung geratenen Menschen weißen spürbare Auffälligkeiten auf. Sie sind blas, gefühlskalt und einfach nicht mehr die selben, wie vorher. Gemeinsam mit einem befreundeten Arzt versucht Psychiaterin Carol Bennell der Sache auf den Grund zu gehen und heil mit ihrem Sohn aus der veränderten Umgebung zu entkommen…

Fazit

Die Geschichte um die „Körperfresser“ ist schon fast so alt, wie das Medium Film an sich. Ich habe im Laufe meinen Lebens schon so einige Vertreter gesehen und am gestrigen Abend war mal wieder eine der neueren Umsetzungen an der Reihe – und hinterließ erneut einen äußerst brauchbaren Eindruck.

Wie bereits erwähnt, ist weder Thema, noch die Herangehensweise sonderlich originell. „Invasion“ aus 2007 lebt von seinen guten Darstellern, der zeitgemäßen Inszenierung und einer damit verbundenen, stimmigen Atmosphäre.

Der Streifen ist zuweilen herrlich düster, ohne dabei zu sehr auf die Nerven zu gehen. Er besitzt außerdem einen angenehmen Flow, der dramatischere Momente immer wieder mir ruhigeren Passagen abfedert und insgesamt einen kurzweiligen Eindruck hinterließ. Die Spannung ist gut konstruiert, da die Handlung an sich vergleichsweise bodenständig und nachvollziehbar gemacht wurde. Man kann sich relativ gut ins Setting hineinfühlen und sich hin und wieder eigene Gedanken zur Lage machen – was nicht jedem Konkurrenten so geschmeidig gelingt.

Richtig blutig war das Geschehen eigentlich nicht, aber das war nicht weiter schlimm. Die veränderten Persönlichkeiten und deren seltsame Verhaltensweisen waren entsprechend dem Thema gruselig genug und ließen keine heftigeren Einblicke missen. Ich fand das Auftreten mancher Infizierter jedoch in der Tat etwas seltsam – beispielsweise der Ex-Mann unserer Hauptdarstellerin verhielt sich anders und vor allem charismatischer, als der Rest – aber „Schwamm drüber“.

„Invasion“ ist für mich kein absolutes Highlight, aber insgesamt eine nette Interpretation des bekannten Stoffs. Er hielt erneut gut bei Laune und gefiel besonders durch seine Hauptdarsteller in Form von Nicole Kidman und Daniel Craig. In der heutigen Zeit sind einige Aspekte erstaunlich brisant und seine eher ruhige und fast schon sachliche Machart unterstützten den beängstigenden Eindruck. Wie dem auch sei: für Genrefans definitiv einen Blick wert.

7/10

Fotocopyright: Warner Home Video

Wir Kinder vom Bahnhof Zoo – Staffel 1

Inhalt

Christiane wächst zunächst wie eine ganz normale Jugendlich auf, bis sie durch die falschen Freunde und jeder Menge persönlicher Rückschläge immer weiter auf die schiefe Bahn gerät. Erst fängt es mit einfachen Trips an, doch schon bald sind auch diese nicht mehr genug, um der traurigen Realität zu entkommen…

Fazit

Die Neuauflage in Serienform ist gerade erst erschienen und schon häufigen sich einige schlechten Kritiken – die ich glücklicherweise nicht ganz teilen möchte. Sicherlich ist die Sichtung des Spielfilms schon einige Tage her und Vergleiche hierzu (oder gar zum Buch) für mich im Moment nur schwerlich möglich, doch auf seine moderne Weise hat mir das beim Versandriesen erschienene Werk überraschend gut gefallen.

Zunächst gefiel die hochwertige Optik, die mit knalligen Farben, krassen Kontrasten und klaren Bildern schnell ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Man weiß sogar gelegentlich überhaupt nicht, in welcher Epoche das Gezeigte zur Zeit eigentlich spielt und das traurige Thema wirkt irgendwie erschreckend lebhaft.

Trotz aller technischen Finessen hat man aber das typisch Deutsche nicht vergessen. Ich kann es nur schwer beschreiben, aber durch sein Setting, den charmanten Darstellern und einigen – sagen wir mal Angewohnheiten – hebt sich das Ganze angenehm aus der Serienlandschaft hervor. Es trägt seine eigene Handschrift und der Sog ist vergleichsweise hoch. Die Identifikation mit den Figuren ist hoch und der unbeschwerte Originalton verstärkt den ansprechenden Eindruck.

Dem Epos wurde vorgeworfen, seine Kernaussage selbst etwas zu verwässern und bis zu einem gewissen Punkt gebe ich diesen Stimmen recht. Trotz einiger dramatischer Aufnahmen wirkt das Treiben oft zu sehr wie eine eher harmlosere Soap und schlägt nicht zu sehr in die Magengrube. Der Leichtgängigkeit ist dies zuträglich, das Thema Drogenkonsum und dessen Folgen sollte man dennoch ganz gut mitbekommen und nachvollziehen können. Die Serie zeigt halt eher auf lockere Weise, wie schlimm sich die Leben von jungen Menschen entwickeln und sollte auch ohne allzu explizite Bilder im Kopf genügend schockieren können.

Die eher unbekannten Gesichter haben mir rundherum gut gefallen. Da ich insbesondere durch die Buchvorlage nicht vorbelastet war, hatte ich keine konkreten Zeichnungen im Kopf – was hier wohl recht behilflich war. Die Chemie aller Beteiligten hat gepasst und man nahm ihnen ihre Rollen durchaus ab. Ich denke, von der ein oder anderen Person wird man in Zukunft (evtl. auch international) noch Einiges hören.

Für mich als Cineast zählt am Ende der Unterhaltungswert – und der hat bei „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ absolut gepasst. Sicherlich fühlte sich die Produktion stellenweise ein wenig seicht an, doch im Anbetracht vieler Szenen denke ich nicht, dass seine Wirkung verfehlt wird. Ich habe die 8 Episoden an einem Abend und einem Mittag durchgesuchtet und konnte mich nicht beklagen. Ich hoffe zudem auf Erfolg auch außerhalb der Landesgrenzen und dass es vielleicht noch mit den Abenteuern rund um die berühmte Bahnstation und seinen durchaus kaputten Charakteren weitergeht.

8/10

Fotocopyright: Amazon

Das Kindermädchen

Inhalt

Anwalt Joachim Vernau steht kurz vor der Heirat in eine renommierte Adelsfamilie und schnuppert schon an den Vorteilen des neuen Lebensabschnitts. Als dann eines Tages eine junge Frau vor der Tür steht und schier unglaubliche Anschuldigungen gegen seine künftigen Schwiegereltern aufstellt, kommt er ins Grübeln. Er nimmt sich der Sache an und stößt selbst bei seiner Zukünftigen auf taube Ohren…


Fazit

So richtig überzeugt bin ich von der „Vernau“-Reihe zwar noch immer nicht, doch ich habe mittlerweile ein paar Teile geschaut und fühlte mich stets passabel unterhalten. „Das Kindermädchen“ mag auch insgesamt kein unbedingter Pflichttitel sein, passte aber genau in die angepeilte Sparte und ließ sich gut wegschauen.

Liefers gab hier sein Debüt als aufstrebender Anwalt und machte dabei eine überzeugende Figur. Er verkörpert seine Rolle mit Hingabe, Witz und Charme – und trägt somit die ganze Produktion. Manchmal dachte man, dass er etwas besser hätte durchgreifen können, doch ansonsten kommt man hervorragend mit seiner hier präsentierten Rolle zurecht und fühlt sich gut unterhalten.

Die Geschichte ist vergleichsweise bodenständig und spricht ein allgemein unangenehmes Thema doch recht locker an. Nichts wirkt zu anklagend, aber auch nicht zu sehr verharmlost. Die Mischung ist so gut, wie halbwegs spannend und hinterließ am Ende einen passablen Eindruck. „Happy End“ natürlich inklusive.

Ich weiß nicht genau, ob es am Konzept der Reihe liegt – oder weil ich die Episoden im Moment völlig durcheinander aus der Mediathek anschaue, aber manchmal fühle ich mich ein wenig verwirrt. Gefühlt in jeder Folge hat Vernau eine andere Frau, Freundin oder Verlobte – etliche Affären nicht mitgerechnet. Außerdem scheinen manche Randpersönlichkeiten etwas zu variieren, was die Orientierung kurzzeitig leicht beeinträchtigt. Da hier allerdings auch wieder eine abgeschlossene Handlung vorliegt, ist dies nicht weiter tragisch und kein „Showstopper“. Man muss sich einfach drauf einlassen.

Liefers ist ein cooler Typ und „Das Kindermädchen“ unterm Strich ein mehr als solider Auftakt einer sehenswerten TV-Reihe. Das Gezeigte präsentierte ein strittiges Thema auf unterhaltsame Art und geht so insgesamt vollkommen in Ordnung. Nichts wofür ich (abgesehen von meinen Gebühren) extra Geld ausgeben würde, aber zum Streamen (oder im Live-Fernsehen) absolut machbar.

6/10

Fotocopyright: ZDF

Film in der Mediathek*: [Klick]
* externer Link, keine Gewähr!

Congo

Inhalt

Drei Fraktionen und ein gemeinsames Ziel: den Kongo. Während die Einen nach Überlebenden einer Expedition suchen und die Andren einen Affen in die Heimat zurückbringen wollen, ist einer der Mitreisenden auf der Suche nach einer verschollenen Stadt. Doch schon der Weg in den Dschungel ist beschwerlich…

Fazit

Lange ist die letzte Sichtung her und noch liegt der Streifen als schnöde DVD vor, doch das hielt mich nicht von der gestrigen Sichtung auf der großen heimischen Leinwand ab – und erneut konnte mich der Titel in seinen Bann ziehen und einen unterhaltsamen Abend bescheren.

Als erstes möchte ich loben, wie gut Masken und Spezialeffekte die Zeit überdauert haben und noch heute einen mehr als hochwertigen Eindruck machen. Selten zuvor (und danach) habe ich solch gelungenen Affenkostüme gesehen und die Optik (gerade beim Finale) schaut noch immer fantastisch aus. Sicherlich erkennt man zum Teil die Herkunft aus dem Computer, doch im Gegensatz zu anderen Produktionen ist alles noch immer sehr ansehnlich geraten.

Der Film an sich ist nachwievor keine Referenz, gefällt aber mit einer guten Grundstimmung, schöner Inszenierung und sympathischen Darstellern. Zwar zünden nicht alle Gags, doch insgesamt ist der Verlauf recht kurzweilig und lässt einen gelungen Eindruck zurück.

Bei den Darstellern mochte ich vor allem Tim Curry, der auf seine nervig-seltsame Weise das Geschehen immer wieder auflockerte und seinen Teil zur Unterhaltung beitrug. Allgemein stand dem Titel gut, immer wieder kleine Lacher einzubauen und so eine vielleicht übertriebene Ernsthaftigkeit abzubauen.

Die Handlung rund um sprechende Affen, eine versunkene Stadt und Juwelen mag stark klischeebeladen sein, doch die Umsetzung reißt mit ihrer charmanten Art vieles wieder raus und versprüht ordentlich Abenteuer-Feeling. Man fühlt sich schnell wohl und schätzt das geschmeidige Pacing. Action und ruhigere Moment sind nahezu perfekt ausbalanciert.

Klischee und Abenteuer reichen sich die Hand und am Ende steht ein spaßiger Genrevertreter mit hohem Unterhaltungswert. „Congo“ mag seine kleinen Macken haben und zuweilen etwas befremdlich wirken, doch unterm Strich bleibt ein Werk, in dem ich sehr gerne abtauche und es nicht in der Sammlung missen möchte. Wer einen waschechten Abenteuerfilm sucht, liegt hier jedenfalls goldrichtig und kann sich nicht über angestaubte Technik beklagen.

7,5/10

Fotocopyright: Paramount

Der Mann ohne Schatten

Inhalt

Was zunächst nach einem relativ leichten Auftrag klingt, entwickelt sich rasch zu einer komplexeren Angelegenheit. Anwalt Joachim Vernau soll auf Kuba einen abgetauchten Mann ausfindig machen und für dessen Schwester eine Unterschrift zum Verkauf des gemeinsamen Elternhauses eintreiben. Jedoch scheint die dort gefundene Person nicht der echte Bruder zu sein…

Fazit

Requiem für einen Freund“ hat mich mit der Reihe etwas angefixt und so habe ich mich ein wenig in der Mediathek umgeschaut und diesen Teil ausfindig gemacht. An „Requiem“ kam man insgesamt zwar nicht ganz heran, doch lieferte solide TV-Unterhaltung mit teils wunderschönen, exotischen Bildern ab.

Es war klar, dass sich die Geschichte weitaus komplexer entwickelt, als es zunächst den Anschein macht und der Zuschauer nur auf die ersten Auffälligkeiten wartet. Die Zusammenhänge an sich mögen dann auf den ersten Blick recht ungewöhnlich, doch bei genauerer Betrachtung gar nicht so abwegig erscheinen. Mit kleineren Rückblenden und fortschreitender Spielzeit werden die Brocken immer besser erläutert und am Ende ergab sich ein relativ rundes Bild.

Bei den Schauplätzen ging es zwischen Deutschland und Kuba hin und her, doch überwiegend gab es träumerische Aufnahmen von der Insel. Dies verlieh dem ganzen nicht nur einen Bezug zum Thema rund um die ehemalige DDR, sondern verstärkte den Agenten-Charakter der ganzen Sache. So erscheinen manche Nebenfiguren auch nicht mehr zu sehr aus der Luft gegriffen, sondern halbwegs hinnehmbar begründet.

Während Liefers natürlich wieder im Fokus stand und das Geschehen mit seiner sympathischen Art über weite Teile von ganz allein trug, gefielen auch seine durchaus prominenten Mitstreiter. Henry Hübchen hat perfekt in die Rolle des mysteriösen Fremden gepasst und Alina Levshin („Kriegerin“) gab eine prima Randfigur ab – die zunächst nicht minder geheimnisvoll erschien.

Ganz realistisch betrachtet, ist „Der Mann ohne Schatten“ kein wirklich konkurrenzfähiger Spielfilm, aber für eine seichte TV-Unterhaltung reicht es allemal. Die Story war nett, die Figuren erfrischend und der Unterhaltungswert gegeben. Wer solche Filme mag kommt also definitiv auf seine Kosten.

6,5/10

Fotocopyright: ZDF

Film in der Mediathek*: [Klick]
* externer Link, keine Gewähr!

Contagion

Inhalt

Eine neuartige Seuche hält die Welt in Atem. Nach kurzen Krankheitsverläufen steigt die Zahl der Toten rapide an und den Wissenschaftlern fällt die Vorbereitung zur einer Impfstoffentwicklung extrem schwer. Außerdem müssen sie erkunden, wo und durch Wen der Virus überhaupt in Umlauf geriet…

Fazit

Nachdem „Songbird“ noch einen bitteren Beigeschmack des schnellen Geldes mit sich trug, hatte „Contagion“ das Thema schon vor einigen Jahren wesentlich sachlicher und beängstigender auf Zelluloid gebannt. Am gestrigen Abend wollte ich dem Titel dann noch einmal seine Chance einräumen – und es war wohl nicht verwunderlich, dass er nun wesentlich intensiver, als noch vor einiger Zeit wirkt.

Es ist schon wirklich schwierig einen solchen Film in heutigen Zeiten zu sehen, denn obwohl hier nicht das Wort „COVID“ fällt, kann man das Geschehen doch relativ gut greifen. Für Experten mögen einige Aspekte sicherlich stark vereinfacht erscheinen, doch als eher unkundigen Zuschauer fand ich die Herangehensweise an die Sache doch sehr anschaulich und gut verständlich präsentiert.

Man bekam verschiedene Seiten zu Gesicht und konnte sich prima ein Bild von Behörden und Kritikern machen. Mit einfachen Methoden konnte man Phrasen entlarven oder berechtigte Zweifel gut erkennen. Dabei blieb der Unterhaltungswert und der Spannungsbogen nicht auf der Strecke, denn der eher trockene und nüchterne Inhalt wurde flüssig und stimmig inszeniert. Dabei setzte man auf unterschwelligen, realistischen Grusel, statt auf übertriebene Effekthascherei.

Ein echtes Highlight war der Cast. Es war beachtlich wie viele Stars sich hier die Klinke in die Hand gaben und wahrscheinlich auch echtes Interesse an der Thematik zeigten. Nahezu alle Nebenschauplätze wurde mit zumindest einem prominenten Gesicht besetzt und sie hatten auch keine Scheu sich verletzlich oder gar als Leiche zu zeigen. Niemand gab hier den strahlenden Helden und alle agierten der Lage entsprechend sachlich und nicht mit Hang zum Overacting.

„Contagion“ schlägt mit seiner authentischeren Machart viele Mitbewerber – wie zuletzt „Songbird“ – um Längen. Seine Ausstrahlung ist aktuell heftiger denn je und sicherlich derzeit nicht für jeden potentiellen Zuschauer geeignet. Er zeichnet ein weitestgehend glaubwürdiges Bild einer Epidemie und vergisst dabei nicht den Unterhaltungswert. Ein sehenswerter Beitrag, obgleich auch derzeit etwas ungemütlich.

8/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Sechzehn Stunden bis zur Ewigkeit

Inhalt

Teenager Mark steckt in einer sonderbaren Zeitschleife und erlebt den selben Tag immer wieder. Er kennt die Abläufe der Menschen mittlerweile perfekt auswendig und es gibt keine echten Überraschungen mehr. Plötzlich tauch jedoch ein Mädchen auf, welches sich nicht so gleichförmig wie der Rest verhält und scheinbar auch in diesem merkwürdigen Komplex festsitzt…

Fazit

Obwohl Filme mit dieser Thematik nicht unbedingt sonderlich neu sind, hat mich auf den ersten Blick die sympathische Inszenierung angesprochen und ich wollte „Sechzehn Stunden bis zur Ewigkeit“ unbedingt mal eine Chance einräumen.

Man verliert keine großen Worte und wirft den Zuschauer direkt ins Geschehen. Nach wenigen Momenten ist klar, dass sich unser Protagonist bereits in der Zeitschleife befindet und sich so gut wie möglich damit arrangiert hat. Genauere Hintergründe lernen wir erst mit der Zeit kennen – obwohl streng wissenschaftliche Aspekte hier eher zu vernachlässigen waren.

Es geht hier klar um gute Laune und Fantasien, was dem Ganzen selbstredend einen gewissen Reiz und Unterhaltungswert beschert. Die meiste Zeit geht es angenehm locker zu und die traurigeren Passagen wurden gefühlvoll inszeniert. Man merkt, dass der Fokus eher auf diesen Momenten, statt der Logik oder der Technik der Zeitschleife an sich lagen. So war dann auch eine leicht haarsträubende Auflösung nicht weiter verwunderlich, sondern ordentlicher Teil des Konzeptes.

Die Chemie der beiden Hauptfiguren hat soweit gepasst, täuscht aber nicht über offenbare Lücken in der Handlung hinweg. Man konnte sich zwar gut auf deren charmantes Zusammenspiel einlassen und Beweggründe durchaus nachvollziehen, doch so richtig begeistern wollte das Geschehen dann trotzdem nicht. Ab einer gewissen Stelle nimmt die Leichtigkeit ab und weicht der traurigen Filmrealität – die zumindest in mir nach einem nachvollziehbareren Konstrukt schreit.

„Sechzehn Stunden bis zur Ewigkeit“ fängt überraschend unterhaltsam an, um dann besonders gegen Ende hin erzählerisch ein bisschen einzuknicken. Richtig schlecht wird es zwar nie, doch man sollte das Gezeigte schon mit viel Wohlbehagen und wenig Anspruch auf irgendeine sinnvolle Begründung betrachten. Dies schmälert den Gesamteindruck, doch unterm Strich bleibt ein solider Titel für Zwischendurch – den Prime-Kunden ruhig mal mitnehmen dürfen.

6,5/10

Fotocopyright: Amazon

Tatort: Hetzjagd

Inhalt

Während einer Fahrzeugkontrolle wird eine Polizistin erschossen und der Täter in Gewahrsam genommen. Man wirft ihm einen weiteren Mord am Morgen des gleichen Tages vor, doch der Beschuldige weißt vehement alle Vorwürfe diesbezüglich von sich…

Fazit

Als regelmäßiger Tatort-Zuschauer würde ich mich nicht betrachten, jedoch zappe ich nach einigen Berichten im Vorfeld aus Interesse immer mal wieder rein. Die Stimmen zu „Hetzjagd“ waren insgesamt eher negativ und nun wollte ich mir spontan mal ein eigenes Urteil erlauben. Diesmal haben „Spiegel“ und Co. das Machwerk allerdings zurecht in der Luft zerrissen, denn es krankte an allen Ecken und Enden gewaltig…

Während die Grundgeschichte nicht mal unbedingt so schlecht erschien, patzt die Umsetzung alle paar Meter und die Auflösung war viel zu hanebüchen. Man hätte so viel aus dem Thema zaubern können, doch am Ende rangierte alles wieder auf Daily-Soap-Niveau und war somit nicht wirklich ernst zu nehmen.

Die Dialoge waren stellenweise zum fremdschämen und manche Akzente gingen gar nicht. Nicht nur, dass man einige Personen überhaupt nicht verstanden hat, auch weil es irgendwie ein wenig unrealistisch erschien. Ich denke vor allem im Dienst (Funk) sollte man sich sprachlich etwas arrangieren und nicht noch gekünstelt und um aller Sympathie willen einen Dialekt einbauen.

Ebenso daneben die musikalische Begleitung. „Song 2“ beispielsweise ist ein genialer Song, doch im gezeigten Kontext direkt zu Beginn schonmal völlig fehl am Platz und eine denkbar schlechte Einleitung für das Kommende. Überhaupt haben für das Setting szenetypische Symbole gefehlt – wobei dies wohl auch nach hinten losgegangen wäre, egal auf welcher Seite.

Wiedermal regieren die Zufälle und trotzdem wird das Geschehen ab einem gewissen Punkt sehr vorhersehbar und schafft es einfach nicht mehr, den Zuschauer auf eine falsche Fährte zu locken. Schon früh ist alles klar – und besser macht es die Handlung im Gesamten auch nicht. Man greift sich höchstens an den Kopf und denkt sich einfach seinen Teil. Warum haben die Autoren die Figuren so zusammengeworfen und musste es zu so einem billigen Showdown kommen?

Egal ob gut oder schlecht – der Tatort hat seine Stammzuschauer und die nehmen die hier besprochene Episode sowieso blindlings mit und die Quote passt. Als Gelegenheits-Schauer bot sich ein eher trauriges Bild mit vielen vergebenen Chancen und blöden Nachgeschmack. Angefangen bei einer schlecht gescripteten Handlung über Laiendarsteller mit Sprachproblemen und ernüchterndem Ausgang ohne Nachwirkung. „Hetzjagd“ war bestenfalls ein schwacher Standard-TV-Krimi, der sich leider nicht unbedingt lohnt.

3,5/10

Fotocopyright: ARD

The Fighter

Inhalt

Eigentlich wollten die Medien eine Reportage über das Comeback des gefeierten Boxers Dicky Eklund liefern, doch nach einigen neuerlichen Skandalen steht plötzlich dessen kleiner Bruder Micky im Vordergrund. Dieser hat sich vom vermeintlichen Vorbild losgelöst und versucht mit eigenen Trainerteam endlich eigene Erfolge zu erzielen. So ganz kommt er jedoch nicht von seiner Familie weg…

Fazit

Nach „Ali“ und „Hurricane“ habe ich mal geschaut, welche ähnlichen Filme sich noch in meiner umfangreichen Sammlung befinden und bin letztlich auf „The Fighter“ gestoßen. Zwar wurde dieser Titel im Laufe der Jahre als Heftbeilage „verramscht“, doch mindert dies nichts an seiner Qualität – die ich noch als sehr gut in Erinnerung hatte.

Die Geschichte orientiert sich an wahren Begebenheiten (im Abspann dürfen sogar die echten Figuren etwas plaudern) und ist insgesamt herrlich rund in Szene gesetzt worden. Mit Mark Wahlberg und Christian Bale wurden die Vorbilder nicht nur äußerst prominent, sondern auch vom Schauspiel her mehr als hochwertig besetzt. Die Chemie der Beiden hat einfach perfekt gepasst und ihre Konfrontationen immer ein echtes Highlight. Sie spielen sich in vollkommener Profi-Manier die Bälle zu und ecken schonmal verständlich aneinander (natürlich nur in ihrer Rolle).

Während Bale den Junkie perfekt verkörpert, ist man geistig voll auf der Seite von Wahlberg. Man versteht seine missliche Lage und wüsste nicht, wie man selbst in einer solchen Situation gehandelt hätte. Die Zerrissenheit ist greifbar und imposant gespielt. Selbstverständlich hat er seine Muckis in den Kampfszenen auch bestens im Griff.

Auf völlig unaufgeregte Weise zieht das Geschehen in seinen Bann und kommt ohne übertriebene Effekthascherei daher. Alles verläuft glaubhaft, nachvollziehbar und auf seine eigene Weise packend. Wir bleiben bei allen Höhen und Tiefen der Akteure gespannt am Schirm und können die Emotionen aller teilen. Man setzt nicht auf unnötige Auseinandersetzungen, übertriebene Emotionen oder sonstige eher störende Elemente. Man gibt sich vergleichsweise kleinlaut und fährt damit genau richtig.

Technisch zeigt sich „The Fighter“ recht interessant. Die hochwertige Optik erinnert nicht nur im Ring hin und wieder an eine Dokumentation, sondern bleibt trotz schwankender Bildqualität und Farben jederzeit hochwertig und ansprechend. Der Soundtrack ist überwiegend unauffällig und dreht in den passenden Momenten so richtig auf.

„The Fighter“ ist ein großartiger Film, der sowohl Sport, als auch Figuren in seiner Inszenierung nicht zu kurz kommen lässt und einen hohen Unterhaltungswert aufweist. Wahlberg und Bale liefern ein glaubwürdiges Bruder-Duo ab, dessen (authentische) Geschichte jederzeit fesselt und genügend Spannung über die komplette Laufzeit bot. Selbst wer mit Boxen an sich nicht viel am Hut hat, sollte unbedingt mal reinschauen – dieses Familiendrama lohnt sich wirklich!

8/10

Fotocopyright: Senator Home Entertainment (Vertrieb LEONINE)

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